Galeon 325 HTS

Wie alle Galeon-Entwürfe wird auch die 325 HTS aufwändig von Hand laminiert. Ein sauber in den Bootskörper eingefügtes Spantensystem verleiht dem scharf aufgekimmten Rumpf die nötige Steifigkeit. Serienmäßig erfolgt der Innenausbau in Eiche, auf Wunsch sind aber auch Wenge, Walnuss und Mahagoni realisierbar. An Bord des Testbootes ergeben die hellen Holztöne in Kombination mit den dunkel gehaltenen Abschlüssen einen interessanten Kontrast. Frische Akzente setzt auch der schwarze Streifen auf den Bordwänden, der die rechteckigen Fenster des Salons und der beiden Kabinen optisch kaschiert. Für das sportiv wirkende Linienspiel zeichnet einmal mehr der britische Yacht-Designer Tony Castro verantwortlich.

Galia 700 Sundeck

Polens mit Abstand wichtigster Bootsbaubetrieb kann auf ein bemerkenswert umfangreiches Portfolio verweisen. Die aktuelle Produktpalette des von Wieczyslaw Kobylko gemanagten Unternehmens aus dem Danziger Vorort Straszyn beinhaltet Boote und Yachten von 14 bis 78 Fuß. Während die luxuriösen großen Einheiten unter dem Markennamen Galeon aufgelegt und inzwischen rund um den Globus verkauft werden, sind die trailerbaren Sportboote, Daycruiser und Weekender in der ständig wachsenden Galia-Range zusammengefasst. Diese wurde zu Beginn der laufenden Saison um mehrere attraktive Versionen erweitert. So debütierte die Galia 700 Sundeck anlässlich der diesjährigen boot Düsseldorf. Als offizieller deutscher Galia-Generalimporteur betätigt sich seit Januar 2011 die BZH Bootszentrum Hamburg GmbH. Geschäftsführer Berthold Marien kann auf ein straff organisiertes Vertriebsnetz mit neun autorisierten Fachhändlern verweisen.

Windy 44 Chinook

Neben der Längenangabe in Fuß hat jede Windy auch noch einen „richtigen“ Namen als Modellbezeichnung. Bei der 44 lautet dieser Chinook, was indianischen Ursprungs ist und sowohl einen Indianerstamm als auch einen föhnartigen Fallwind in den Rocky Mountains bezeichnet. Die im aufwändigen Handauflegeverfahren gefertigte GFK-Konstruktion zeigt sich über jeden Zweifel erhaben. Auch die Auswahl der übrigen Materialien überzeugt, und die gesamte Verarbeitung hinterlässt einen guten Eindruck.

Pedro Liberty 1250

Wohnen auf dem Wasser liegt seit geraumer Zeit im Trend. Wohl auch deshalb reifte in der Führungsetage der im friesischen Zuidbroek ansässigen Werft der Entschluss, eine Motoryacht zu entwickeln, die sich von ihren bewährten Markengefährtinnen deutlich unterscheidet. Die Vorab-Präsentation anhand von Zeichnungen und Computer-Bildern stieß nicht nur in den Niederlanden auf breites Interesse. Auch etliche potenzielle deutsche Kunden zeigten sich vom zukunftsorientierten Konzept des 12,50 m langen und 4,50 m breiten Entwurfs überaus beeindruckt. Und das hat seinen Grund, denn die jüngste Kreation von Pedro-Boat ist theoretisch und auch praktisch ein ganzjährig einsetzbares Wasserfahrzeug, auf dem man sich nach einem Bordrundgang sofort heimisch fühlen könnte. Als erstes Bootsmagazin überhaupt konnten wir die Liberty 1250 in der Praxis erproben und uns ein Bild von ihren inneren Werten machen.

La Rochelle

Eigentlich“, erzählt Bruno, „wollte ich nur ein umweltfreundliches Boot zum Wasserwandern. „Da ich nichts Passendes gefunden habe, hab ich’s mir einfach selbst gebaut.“ Bruno wäre nicht Bruno, hätte er nur irgendeinen x-beliebigen Rumpf auf Kiel gelegt. Inspiriert von den schwimmenden Kultobjekten des legendären schwedischen Bootskonstrukteurs C. G. Pettersson, entwarf er eine Art Retro-Daycruiser und pflanzte ihm ein emissionsfreies Elektroherz als Antrieb ein. „Da liegt mein Beitrag zum Klimaschutz“, sagt er und deutet hier im Sporthafen von Saint Martin de Ré auf ein keilförmiges Sieben-Meter-Boot mit blauem Rumpf und weißem Solarzellendach. Mondän ist keine Frage von Champus und Kaviar. Das gilt - nicht nur - aber auch für die ÃŽle de Ré. Bloß keinen Rummel, so die Devise der 30 Kilometer langen und bis zu 5 Kilometer breiten Atlantiksprosse vor den Toren von La Rochelle. Gut - oder besser gesagt d’accord - die Insel ist mondän, vielleicht auch einen Schuss kokett, aber keineswegs schrill und vor allem kein Tummelplatz für Neureiche. Was an der Côte d’Azur zum guten Ton gehört, das ist auf Ré perfektes Understatement. Das vielzitierte San Tropez des Atlantiks ist kein Laufsteg der Eitelkeiten und kein Hotspot für Hollywoodstars; seine hübsch restaurierten Dörfchen, seine malerische Komposition aus Sonne, Sand und Meer sind vielmehr der vornehm-zurückhaltende Zweitwohnsitz der Pariser Upperclass. Wir spazieren über die massigen Wehrmauern von Saint Martin de Ré, schauen den Seglern und Motoryachten draußen auf dem Meer zu, werfen einen Blick auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Festung, von der aus übrigens der französische Schriftsteller Henri Charrières - alias Papillion - in die Strafgefangenenlager von Französisch-Guayana verschifft wurde – und machen uns schließlich in dem kleinen Museum des adrett aufgeputzten Hafenörtchens mit der überaus wechselvollen Geschichte dieser Insel vertraut.

Beneteau Swift Trawler 34

Nach der offiziellen Markteinführung, die im Rahmen der Amsterdam in-water Boat Show im Spätsommer 2009 vonstatten ging, folgten gleich mehrere Messeauftritte in verschiedenen europäischen Städten, und überall stieß die inklusive Hecksteg 11,14 m lange und 4,00 m breite Tourenyacht auf reges Interesse. Ihr Deutschland-Debüt gab unsere Probandin anlässlich der hanseboot 2009. Zuletzt war die Swift Trawler 34 auf der 42. boot Düsseldorf in Augenschein zu nehmen. Für das markante Styling des knapp 7500 kg schweren und sehr wuchtig wirkenden GFK-Kreuzers, der ausschließlich mit Cummins-MerCruiser-Technik in Gestalt des sechszylindrigen Turbodiesels QSB5.9-425 und konventionellem Wellenantrieb geliefert wird, zeichnet das renommierte Designer-Duo Bernard Nivelt und Michel Joubert verantwortlich. Aus deren Repertoire stammen auch das bezüglich der Rumpfabmessungen identische 34-Sedan-Modell und die beiden im Vorspann erwähnten, deutlich größeren Swift-Trawler-Versionen. Auf Kiel gelegt wird Beneteaus extravagante Trawler-Range im Küstenort Saint-Hilaire de Riez, wo sich der Hauptsitz des traditionsreichen Bootsbauunternehmens befindet. Die Geschichte der Werft reicht übrigens bis ins 19. Jahrhundert zurück. Anno 1884 konstruierte Firmengründer Benjamin Bénéteau sein Pilotprojekt, einen hölzernen Fischerkahn. Seit 1964 werden sämtliche Motor- und Segelboote der Marke mit dem Seepferdchen-Logo aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Das aktuelle Beneteau-Programm, das rund um den Globus angeboten wird, präsentiert sich umfangreicher denn je. Hierzulande kümmern sich drei autorisierte Fachhändler um den flächendeckenden Vertrieb. Lieferant der weiß-blau kolorierten Testkandidatin ist die in Bönningstedt bei Hamburg ansässige Gründl-Bootsimport OHG, die mit dem Flensburger Geschäftsmann Wolfgang Reimann einen echten Swift-Trawler-Experten benennen kann. Der 69-jährige Gründl-Repräsentant beschäftigt sich nicht nur mit Kundenberatung und Verkauf, sondern stellt seine neuwertige Swift Trawler 34 für Vorführ- und Charterzwecke zur Verfügung.

Venatus Open

Das offizielle Debüt der Venatus Open erfolgte anlässlich der boot Düsseldorf 2010. Speziell unter Petrijüngern stieß das von Hand laminierte GFK-Modell auf großes Interesse. Initiator des Venatus-Projektes ist Bootscenter-Bielefeld-Inhaber Siggi George. Der 59-jährige Branchenkenner, der in der Vergangenheit mehrere konzeptionell ähnliche Fabrikate im Verkaufssortiment hatte, ist davon überzeugt, mit dem 7,45 m langen und 2,50 m breiten Verdränger spätestens mittelfristig einen Volltreffer zu landen. Diverse Anfragen potenzieller Kunden, die aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus Holland und der Schweiz, Dänemark und sogar aus Norwegen kommen, scheinen dies zu bestätigen. George beabsichtigt übrigens als logische Konsequenz, mit den Venatus-Booten nach der Teilnahme an der Boot & Fun Berlin schon bald auf skandinavischen Fachmessen Flagge zu zeigen.

Ebbtide 224 SE Cuddy

Der knallrot lackierte schwedische V6-Benziner ist nur eine von zehn möglichen Motorisierungen. Neben einem weiteren 4,3-l-Sechszylinder von MerCruiser und dessen achtzylindrigen Markengefährten stehen leistungsstarke Volvo-Maschinen mit bis zu 294 kW (400 PS) zur Disposition. Alternativ sind drei hocheffiziente Dieselaggregate im Programm, wobei Volvo Pentas D3-220 stramme 162 kW und Volkswagen Marines TDI 265-6 noch strammere 195 kW generiert. Die große Vielfalt erklärt sich damit, dass die Ebbtide Corporation zu den wenigen unabhängigen amerikanischen Sportbootwerften gehört - es gibt also keine Markenbindung. Angesiedelt in White Bluff im US-Bundesstaat Tennessee, kann das etwa 150 Mitarbeiter zählende Traditionsunternehmen auf eine mehr als 40-jährige Firmengeschichte zurückblicken. In diesem Zeitraum entstanden ungefähr 20000 Bootseinheiten.

RAL 5015 – Kunst am Boot

Der französische Künstler Xavier Veilhan sorgt in seiner Heimat einmal mehr für avantgardistische Furore. In Zusammenarbeit mit der österreichischen Werft Frauscher kreierte er die RAL 5015, wobei der Name Programm ist. Das gesamte Boot mit sämtlichen Beschlägen und sogar der Antrieb nebst Propeller sind in dem namensgebenden Blauton gehalten. Auf Knopfdruck fährt aus dem Bugstauraum eine ebenfalls blau gestaltete Hai-Skulptur aus. Von Mitte Mai bis zum 1. Juni konnte das 6,90 m lange Kunstboot im Pariser Hotel Marcel-Dassault bewundert werden. Bis zum 20. Juli wird es in Monte Carlo im Hotel Hermitage ausgestellt und anschließend versteigert. Das Mindestgebot liegt bei rund 200000 €. Fahren kann man mit der RAL 5015 übrigens auch, doch wer wird sich schon als Kunstbanause outen wollen?

Bella 850

Ort des Geschehens war die Lübecker Bucht, das Hausrevier des im schleswig-holsteinischen Neustadt ansässigen Bella-Exklusivimporteurs für Deutschland, der Azzurro Yachten GmbH. Die Bella 850, die übrigens auch im Rahmen der Ende Mai stattfindenden hanseboot ancora boat show zu besichtigen sein wird, gehört zu den Bestsellern im Bella-Programm. Seit dem offiziellen Debüt im Frühsommer 2002 ging dieses Boot nicht weniger als 250 Mal über den Ladentisch. Im Laufe der Zeit folgten einige behutsame Retuschen, doch an der stimmigen Basiskonzeption des vorwiegend von Hand laminierten Kunststoff-Gleiters wurde festgehalten. Bevor wir uns näher mit dem brandneuen Vorführschiff befassen, hier noch einige Informationen über die in Kuopio beheimatete Werft, die mittlerweile eng mit dem amerikanischen Brunswick-Konzern kooperiert, aber nach wie vor von Raimo Sonninen gemanagt wird. Neben dem Fabrikat Bella werden mit Aquador und Flipper zwei weitere populäre Bootsserien angeboten. Momentan beschäftigt Bella-Veneet Oy rund 300 Mitarbeiter, die Produktion des stilistisch eigenständigen Marken-Trios erfolgt in sieben modernen Fertigungsbetrieben.