Silver Star Cabin 650

Erst vor wenigen Monaten gab es bei Silver Boats eine wichtige Neuigkeit zu vermelden. Der seit 1990 existierende Werftbetrieb mit Stammsitz in Ähtäri wurde von Kleinbootspezialist Terhi Oy übernommen. Dies bedeutet aber nicht, dass eine Silver fortan aus dem Terhi-typischen Werkstoff ABS-Thermoplast gefertigt ist. Vielmehr bleibt es bei dem bewährten Materialmix aus Marinealuminium und GFK. Ebenfalls beibehalten wird das Vertriebssystem für den deutschen Markt. Als Silver-Generalimporteur fungiert die Firma Deufin Boote & Yachten aus dem niedersächsischen Elbtalort Bleckede. Deren Inhaber Martin Porath (40) beliefert ein flächendeckendes Händlernetz und zeigt, wie beim Testtermin anlässlich der Friedrichshafener Interboot der Fall, mit einem speziell für den Sportangler ausgerüsteten Vorführboot Flagge.

Paragon 31

Auf den ersten Blick lässt die Paragon 31 an ein RIB der Oberklasse mit Steuerhaus denken, doch dieser Eindruck täuscht erheblich. Was wie ein Tragschlauch aussieht, ist in Wirklichkeit eine äußerst massiv ausgeführte Kunststoffscheuerleiste. Und damit sind wir auch gleich bei der Werftphilosophie angelangt: Paragon baut robuste, rauwassertaugliche Boote mit guten Fahreigenschaften, großzügigem Raumangebot und einem ureigenem Charme. Charakterbildend ist auch die halbrunde Frontscheibe des Steuerhauses sowie der auffällig niedrig gehaltene Rumpf mit elegantem Sprung im Vorschiff. Der GFK-Aufbau hinterlässt einen sehr guten Eindruck und auch die übrigen zum Einsatz kommenden Materialien wurden mit Sorgfalt und Bedacht gewählt und adäquat verarbeitet.

Typhoon 37 Coupé

Die gesamte Struktur der Typhoon 37 wird aus seewasserbeständigem Aluminium der Güte AL-5083-H321 hergestellt. Das sorgt in Verbindung mit leichtem Material für die Tanks - der Brennstofftank ist ebenfalls aus Aluminium und der Wassertank aus Kunststoff - für eine leichte, doch durchaus stabile Konstruktion. Für den Rumpf wird 5 mm starkes Material verwendet, für Decks und Aufbauten kommen 4 mm starke Aluminiumplatten zum Einsatz. Der Spantenabstand beträgt durchgängig 50 cm. Trocken bringt die Typhoon 37 Coupé 8900 kg auf die Waage. Damit ist die Yacht schwerer als vergleichbare Boote aus GFK, gegenüber Stahlbooten aber ein Leichtgewicht. Die Länge von 11,20 m bei immerhin 3,70 m Breite verspricht viel Lebensraum an Bord und hinsichtlich der zur Auswahl stehenden Motorisierungen auch enorm viel Fahrspaß. Die Werft spricht von Höchstgeschwindigkeiten zwischen 25 und 42 kn, natürlich in Abhängigkeit von den verbauten Aggregaten. In unserem Testboot, das auch auf der Amsterdam in-water Boat Show zu sehen sein wird, kommen zwei Pod-Antriebe des Typs Volvo Penta IPS500 zum Einsatz. Für die dynamische, an einen Backdecker erinnernde Linienführung zeichnet das Büro Sea Level Yacht Design & Engineering aus Muiden verantwortlich.

Silver Dorado 540

Für jede Menge neugierige Blicke sorgt die Silver Dorado 540 bereits am Steg, denn der stromlinienförmige Kabinenaufbau des schnittigen Gleiters kann optional mit einem Acrylglas-Schiebedach aufgewertet werden. Gegen die Entrichtung von gut angelegten 1950 € sitzt der Skipper dann im Handumdrehen unter einer transparenten, genau 162 cm hohen Kuppel, die weite Teile des offenen Achtercockpits überspannt. Verantwortlich für das futuristisch anmutende Deckslayout der 5,40 m langen und 2,17 m breiten Flitzers ist das hauseigene Designerteam um Silver-Chefkonstrukteur Kyösti Törnqvist. Ihre offizielle Markteinführung erlebte die unbelastet etwa 630 kg schwere Testkandidatin zum Saisonstart 2006, und seitdem war dieses optisch eigenständige Boot auf mehreren internationalen Fachmessen in Augenschein zu nehmen.

Gruno Classic 41 Retro

Unsere Probandin, eine Gruno Classic 41 Retro, liegt am Kai der Werft am Reitdiep. Von hier aus kann das Unternehmen ausgedehnte Test- und Probefahrten auch mit Kunden durchführen. Die Yacht ist in zwei Ausführungen lieferbar. Als einfacher Knickspant misst sie 14,70 m in der Länge, als Multiknickspant nur 14,40 m. Mittschiffs ist der Rumpf der Classic 41 Retro recht niedrig ausgebildet. Das erleichtert das Anbordkommen vom Steg aus. Um in der Achterkabine eine angenehme Stehhöhe zu erzielen, entstand ein recht hoher Niveauunterschied zwischen Gangbord und Deck, der durch zwei hohe Stufen überwunden wird. Durch integrierte LED-Lampen sind die Tritte auch bei Dunkelheit sicher begehbar. Zum Bug hin steigen die breiten, ebenfalls sicher begehbaren Gangborde leicht an, was der Yacht zudem eine elegante Note verleiht. Eine Wieling aus Kunststofftauwerk dient als Scheuerleiste. Der Pflugscharanker wird in einer Halterung im Bug gefahren und zählt zum Standardlieferumfang.

Ebbtide 202 Cuddy Cabin

Beheimatet im US-Bundesstaat Tennessee, kann die Ebbtide Corporation auf eine mehr als 40-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Big Boss des traditionsreichen Unternehmens mit 250 Mitarbeitern ist Tommy Trabue, ein Powerboat-Enthusiast und passionierter Rennfahrer, der gleichzeitig für die Konstruktion der meisten Ebbtide-Entwürfe verantwortlich zeichnet. Neben der somit fast logischen Vorgabe, schnell zu sein, legt Mr. Trabue gesteigerten Wert darauf, zu betonen, dass seine Boote seit jeher als reines Handlaminat entstehen. Dies unterstreicht den selbst definierten Qualitätsanspruch der GFK-Schmiede aus White Bluff, die in der vergangenen Saison 600 Ebbtide-Einheiten in Längen von 18 bis 28 Fuß auslieferte. Deutscher Exklusivanbieter der sportiv designten Bootspalette ist die Gelsenkirchener Poker-Run-Boats Ltd. & Co. KG - Inhaber Alfred Zurhausen fungiert obendrein als Generalimporteur der US-Nobelmarke Formula.

Kuster A-42

Die Kuster A42 ist als Semi-Backdecker ausgelegt, was viel Lebensraum im Vorschiffsbereich ermöglicht. Diese Bauart verhilft der Yacht auch zu einer sehr schiffigen Ausstrahlung. Die Bauart hat aber auch zur Folge, dass die Sicht nach vorne vom Innensteuerstand aufgrund der Vorschiffsgestaltung etwas eingeschränkt ist. Ein großer Pluspunkt der Kuster A42 ist die große Plicht, die die gesamte Schiffsbreite einnimmt. Anders als die Konstrukte der Mitbewerber hat die A42 keine Badeplattform. Im hinteren Süll lässt sich hydraulisch eine Tür öffnen, die dann sowohl als Gangway aber auch als schräge „Badeleiter“ dient. In der offenen Plicht wurden reihum solide Backskisten mit viel Stauraum angeordnet. Passende Polster mit integrierter Rückenlehne lassen hier individuell gestalteten Sitzraum entstehen. Ein weiteres interessantes Detail ist der aus dem Cockpitboden ausklappbare, höhenverstellbare Tisch. Ganz nach Anlass kann er als Cocktail- oder aber als vollwertiger Esstisch dienen. Die Tischplatte ist ebenfalls in der Größe variierbar. Der Tisch ist übrigens auch Teil eines großen Bodenluks, über das ein großer Stauraum unterhalb der Plicht zugänglich wird.

Maxxon 580 RIB

Bereits seit zwölf Jahren fungiert die Wassersport H. Bonnke GmbH mit Firmensitz im schleswig-holsteinischen Fahrdorf an der Schlei als Maxxon-Exklusivimporteur. Geschäftsführer Tom Köhn (34) arbeitet mit fünf deutschen Regionalhändlern zusammen, so dass die Boote praktisch flächendeckend offeriert werden. Wie die meisten aufblasbaren Gummiflitzer stammen die qualitativ durchaus ansehnlichen Kleinfahrzeuge aus fernöstlicher Großserienproduktion. Alle Maxxons werden im Reich der Mitte gefertigt, und zwar in der zur Provinz Shandong gehörenden Millionenstadt Weihai an der chinesischen Ostküste. Hinter dem amerikanisch klingenden Markennamen verbirgt sich das Unternehmen Sun Selections Co. Ltd., das seine Erzeugnisse in mehr als 30 Ländern rund um den Globus verkauft. Kurioserweise beliefert man auch einige asiatische Konkurrenzanbieter. Zum Beispiel werden die über Honda Marine vertriebenen Honwave-Boote von Sun Selections hergestellt.

Templiner, Lychener und Rheinsberger Gewässer

Das Angebot an Mietyachten lässt gerade in dieser Region kaum etwas zu wünschen übrig, denn zahlreiche Unternehmen der Branche haben im Verlauf der Havel und im Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte ihre Flottenstützpunkte eingerichtet. Immer beliebter wird offensichtlich die One-Way-Charter. So kommt man mit dem Schiff in einem abgesteckten Zeitraum von A nach B, ohne die Rückreise von B nach A antreten zu müssen. Um die Logistik, gemeint ist zum Beispiel die Überführung des Autos vom Ausgangs- zum Zielhafen, kümmern sich auf Wunsch die Charterfirmen. Unsere Ansprechpartner sind Wolfgang Heinzig und Wolfgang Weerts von Yacht Charter Heinzig. Wir buchen mit dem niederländischen Stahlkreuzer „Fafnir“ ein neuwertiges Leihschiff, das erst vor wenigen Wochen in Dienst gestellt wurde. Schwarz ist er, der gestreckte Rumpf unserer Charteryacht, mit der wir eine Woche lang die wunderschönen Gewässerlandschaften im deutschen Osten erkunden wollen. Schwarz ist aber auch der Himmel über dem brandenburgischen Töplitz, wo die 11,80 x 4,00 m messende Babro Classic 1150 XL auf die Übernahme wartet. Also beeilen wir uns mit dem Beladen der schmucken Yacht, die über ein Ambiente zum Wohlfühlen verfügt. Es gibt zwei Kabinen mit fünf festen Betten, eine Bedarfskoje im geschmackvoll möblierten Salon und zwei Nasszellen mit Dusche und elektrischem WC. Zum Bordinventar der Fafnir, die von einem fünfzylindrigen Volvo Penta D3-110 mit 81 kW angetrieben wird, gehört praktisch alles, was man während des Trips benötigen könnte. Das Equipment, über das der Kunde übrigens schon vor dem Reiseantritt anhand einer detaillierten Auflistung in Kenntnis gesetzt wird, reicht vom Fernglas bis zum Satelliten-TV, es beinhaltet gängige Küchenaccessoires, einen Werkzeugkoffer, den Erste-Hilfe-Kasten, eine Taschenlampe und das unverzichtbare Kartenmaterial. Selbstverständlich sind auch Rettungswesten, diverse Fender, ein Anker, der Bootshaken und jede Menge Leinen vorhanden. Überdies ist Aqua Sirius, ein mittlerweile auf allen Heinzig-Yachten zu findendes Navigationssystem, am Kommandostand auf dem Achterdeck installiert.

A.G.A Marine Spirit 640

Das attraktive, fast schon elegant anmutende Äußere dieses 6,70 x 2,68 m messenden Funbootes wurde vom österreichischen Werftleiter Helmut Weber persönlich kreiert, als Konstrukteur zeichnet Piotr Adamowicz verantwortlich. Seit dem Produktionsstart im Spätherbst 2005 wurden von der unbelastet rund 560 kg schweren Spirit 640, die übrigens bis zum heutigen Tage das einzige A.G.A-Marine-Modell ist, mehr als 80 Einheiten ausgeliefert. Das internationale Messe-Debüt erfolgte anlässlich der Düsseldorfer boot 2006. Als deutscher Exklusivhändler fungiert die Firma Brauckmann Boote Ostsee GmbH, die ursprünglich ein hochwertiges Schlauchboot für die hauseigene Charterabteilung suchte, aber angesichts der unerwartet großen Nachfrage im August 2007 offiziell mit dem Verkauf der 640er begann.