Praxis Archive - Seite 11 von 17 - Skipper Bootshandel

Yachtfinanzierung – Teil 3 entdecken

Yachtfinanzierung – Teil 3

Während die Franzosen den Grad der Mehrwertsteuerersparnis von der CE-Kategorie abhängig machen, legt der italienische Fiskus dieser allein die Bootslänge zu Grunde. Maximal können 70 % der fälligen Steuer eingespart werden. Angesichts eines Satzes von 20 % kommt da schnell einiges zusammen. Die Laufzeiten variieren je nach eingeschaltetem Kreditinstitut zwischen vier und zwölf Jahren, wobei die Anzahlung zwischen 25 und 50 % des Kaufpreises inklusive der Mehrwertsteuer liegen kann. Das italienische Leasingmodell ist von der Grundausrichtung ein Ope‧rate-Leasing. Häufig angewandte spezielle Klauseln in den Verträgen machen es aber zu einem typischen Finance-Leasing, insbesondere die Gestaltung des Restwertes. Wird dieser Wert auf ein Prozent des Kaufpreises angesetzt, handelt es sich um ein Finance-Leasing. Dieser Vertragstyp ist in der Vergangenheit am häufigsten angewandt worden.

Yachtfinanzierung – Teil 2

Das Grundprinzip des Leasings wurde im ersten Teil (siehe Skipper 01/09) bereits erläutert. Anders als beim Kauf oder der klassischen Finanzierung zahlt man hier nur für die Nutzung des Bootes oder der Yacht. Auch die Mehrwertsteuer wird nicht in vollem Umfang fällig, sondern man zahlt nur den gesetzlichen Satz auf die jeweilige Rate. Unsere westlichen Nachbarn differenzieren dabei noch wesentlich detaillierter als hierzulande. Der jeweils fällige Mehrwertsteuersatz ist nämlich abhängig von der Seetüchtigkeit und Größe des Leasingobjektes. Diese steuerlichen Vorteile werden 2012 EU-weit auslaufen, es besteht aber Bestandsschutz für dann bereits abgeschlossene Verträge. Außerdem muss auch die Steuerbehörde des Landes des Leasingnehmers den Vertrag als Leasingvertrag akzeptieren. Eine Verheimlichung kann als Verdachtsmoment der Steuerhinterziehung angesehen werden.

Diebstahl-Prävention

Bootsdiebstahl ist längst zu einem ernst zu nehmenden Problem in Europa, aber auch weltweit geworden. Der volkswirtschaftliche Schaden, der jährlich allein in den EU-Ländern durch Diebstahl von Booten und Zubehör entsteht, beträgt mehr 130 Millionen Euro. Das ist die Summe, die die Versicherungswirtschaft errechnet hat und die an die Kunden weiter gegeben wird. Nicht berechnet sind die vielen Boote, Motoren und Trailer, für die kein Versicherungsschutz besteht. Statistiken der Jahre 2003 bis 2007 belegen, dass die Zahl der Diebstähle auf Bundesebene leider relativ konstant ist. So wurden etwa im Jahr 2003 bundesweit 382 Boote und 1081 Motoren entwendet, im Jahr 2007 waren es 348 Boote und 1058 Motoren. Spitzenreiter der Diebstahlstatistik sind nach wie vor die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen während Sachsen, Thüringen und das Saarland die Schlusslichter bilden. Wurden früher eher Dinge gestohlen, die man „wegtragen“ konnte, sind heute organisierte Banden am Werk, die auch vor schweren Motoren und Massenklau nicht Halt machen. Diebstahl kann man zwar nicht verhindern, aber man kann ihn zumindest erschweren - wir sagen Ihnen wie.

Yachtfinanzierung – Teil 1

Anders als beim Kauf eines neuen Pkw, der bei Bedarf von jeder Hausbank getragen wird, gestaltet sich die Finanzierung eines Bootskaufs mit Hilfe eines Kreditinstituts meist recht zäh und schwierig. Beim Pkw-Geschäft reicht der Bank in der Regel der Fahrzeugbrief als Sicherheit und wird im Tresor gelagert, bis der Kredit abgezahlt ist. Bei Booten gibt es kein vergleichbares amtliches Dokument. Eine WSA-Zulassung, der Internationale Bootsschein (IBS) vom ADAC oder den Wassersportverbänden und selbst das vom BSH ausgestellte Flaggenzertifikat dienen zwar national wie international als Eigentumsnachweis, doch durch Banken beleihbar sind diese Dokumente alle nicht. Wenn man also mit seiner Hausbank eine Bootsfinanzierung durchführen möchte, wird diese die Bonität des Kunden ihrer Entscheidung zugrunde legen. Anders arbeiten da die spezialisierten Yachtfinanzierer. Sie bieten ganz unterschiedliche Finanzierungsmodelle an und akzeptieren in der Regel auch das Objekt der maritimen Begierde als Sicherheit.

Bordapotheke

Antonia ist plötzlich seekrank, Christian hat sich an einer Muschel an der Mooringleine geschnitten, Thomas hat Bekanntschaft mit einer Feuerqualle gemacht und der Skipper selbst klagt über einen Sonnenbrand - auch an Bord kann so einiges passieren. Ist der nächste Hafen und medizinische Hilfe dann noch viele Seemeilen entfernt, ist es von Vorteil, wenn man die Blessuren der Crew mit Hilfe einer gut sortierten Bordapotheke selbst behandeln kann. Es gibt zwar für Sportboote keine verbindlichen Vorschriften, welche Art von Bordapotheke oder Erste-Hilfe-Sets mitgeführt werden müssen. Sinnvoll ist die Mitnahme aber allemal. Bewährt hat sich, einen handelsüblichen Erste-Hilfe-Kasten für das Auto um einige nützliche Dinge und Medikamente zu ergänzen. Ein Kfz-Verbandkasten nach DIN 13164 enthält Heftpflaster, Wundschnellverbände, Verbandtücher, Verbandtücher für Brandwunden, Verbandpäckchen, Dreiecktücher, Kompressen, Mull- oder Fixierbinden, Einmal-Handschuhe, eine Erste-Hilfe-Schere, eine Rettungsdecke und einen Erste-Hilfe-Plan, der lebensrettende Sofortmaßnahmen wie die Stabile Seitenlage erklärt. Diese Grundausstattung sollte - je nach Fahrtgebiet, Zusammensetzung der Crew und Reisedauer - noch erweitert werden. Wer auf rutschigem Untergrund umgeknickt ist und sich die Bänder überdehnt hat, dem kann mit einem zusätzlich in der Box verstauten Tape-Verband geholfen werden. Diesen anzulegen ist gar nicht so schwer. Doch Vorsicht! Der Tape-Verband darf nicht einschnüren. Bei Schmerzen, Schwellungen oder dem Gefühl von Taubheit muss er sofort wieder abgenommen werden.

Steuerstände

Ein sehr gewichtiger Aspekt beim Kauf eines Bootes ist die Gestaltung des Steuerstandes. Er ist vielleicht noch wichtiger als die Bootslänge oder gar die Motorisierung. „Wieso das denn?“, werden sich jetzt vermutlich viele Leser fragen. Die Antwort ist denkbar einfach: Wenn Sie sich als Skipper an „Ihrem“ Arbeitsplatz nicht wohlfühlen, wird Ihnen das Bootfahren über kurz oder lang keine Freude mehr bereiten. Deshalb sollten Sie sich bei der Bootsbesichtigung viel Zeit bei der Inspektion des Steuerstandes nehmen. Setzen Sie sich auf den Steuerstuhl beziehungsweise die -bank. Sitzen Sie bequem? Ist die Rückenlehne für Ihre Körpergröße ausreichend hoch? Haben die Füße Bodenkontakt oder steht eine ausreichend große Fußraste zur Verfügung? Liegen Schaltung und Steuerrad in Bezug zu Ihrer Sitzposition in einer angenehm erreichbaren und griffgünstigen Lage? Lassen sich beide Aggregate leicht bedienen? Un wie sieht es mit der Ablesbarkeit der Instrumente und der Rundumsicht aus? Sie denken, das seien banale Fragen? Keineswegs, jede dieser Fragen und noch mehr die ehrliche Beantwortung derselben, haben entscheidenden Einfluss auf Ihr Fahrvergnügen und dadurch letztlich auch die Sicherheit von Boot und Crew. Ich saß schon am Innensteuerstand einer 50-Fuß-Yacht und schaute bei einer Lebendgröße von 186 cm gegen die Verblendung im Übergang von Windschutzscheibe zu Dach. Um auch nur halbwegs das Geschehen vor dem Bug und rundum visualisieren zu können, musste ich eine recht obskure Sitzhaltung einnehmen, die sich je nach Veranlagung früher oder später in Rückenschmerzen bemerkbar macht. Bleiben wir an Bord dieser nicht näher zu benennenden Yacht. Für das Ablesen der Drehzahlmesser und des Kartenplotters war ein Zurückfedern in die normale Sitzposition notwendig, was dann zu einem zeitlich begrenzten „Blindflug“ mit immerhin 37 kn führte. Auch beim besten Preisangebot des Händlers, dieses Modell käme für mich nicht in Frage!

Stauplan fürs Boot

An Bord kleiner, trailerbarer Boote besteht das Grundproblem der Ordnung meist im begrenzten Platzangebot. Auf Fahrtenyachten verleitet der üppig zur Verfügung stehende Stauraum zur „Überfrachtung“. Aber egal, mit welchem dieser Kernprobleme Sie sich auch auseinander setzen müssen, eine vernünftige Nutzung des zur Verfügung stehenden Stauraumes zahlt sich in mehrfacher Weise aus. Wer für alle Ausrüstungsteile einen festen Platz parat hat, vermeidet damit zunächst einmal Stolperfallen an Bord. Er trägt bei Hafen- und Schleusenmanövern obendrein für Ruhe an Bord bei. Wenn Fender und Festmacher bei Nichtgebrauch stets an der gleichen Stelle gelagert werden, sind sie natürlich auch immer griffbereit. Diese Griffbereitheit kann mitunter auch bares Geld sparen, nicht unbedingt in Deutschland, wo es keine zwingend vorgeschriebene Ausrüstungspflicht für Sportboote gibt, aber im Ausland. Dort sind teils deftige Bußgelder fällig, wenn etwa Rettungsmittel fehlen oder aber erst nach längerem Suchen aufgespürt werden können.

Wetterbestimmung durch Wolken

Wolken sind eigentlich nichts anderes als kleine Wassertröpfchen, die in der Luft schweben. Sie entstehen aus kondensierendem Wasserdampf. Je nach Höhe und Temperatur gefriert das Wasser und aus dem flüssigen Nass werden Eiskristalle. Wolken bilden sich nur in der erdnahen Luftschicht - genannt Troposphäre - die am Erdboden beginnt und je nach Jahreszeit und Breitengrad an den Polkappen bis sechs und am Äquator bis zu 18 Kilometer Höhe reicht. In dieser Schicht befindet sich nahezu der gesamte Luftvorrat und fast der gesamte Wasserdampf der Erde. Da die Wärme der Sonnenstrahlen in erster Linie vom Boden aufgenommen wird, nimmt die Temperatur mit zunehmender Höhe ab. Bei wolkenlosem Wetter um ein Grad je 100 Meter und bei Bewölkung oder Nebel, der nichts anderes als eine sehr tief stehende Wolke ist, um 0,6 Grad über die gleiche Distanz. Wolken entstehen dann, wenn die Kondensationsrate höher ist, als die Verdunstungsrate, also wenn sich mehr Wassermoleküle an einem Wassertröpfchen anlagern, als durch die Verdunstung wieder verdampfen können. Um die Bedeutung der Wolken abschätzen zu können, muss man ihre Art, Beschaffenheit und das Wetter, das sie ankündigen, zu deuten wissen.

Grundausrüstung für das Boot

Skipper, die seit Jahren mit ihrem Boot auf dem Wasser unterwegs sind, verfügen im Regelfall über eine recht ordentliche Ausrüstung. Die gesammelte Erfahrung hat das Sortiment im Laufe der Jahre komplettiert. Wer einmal wegen einer festgefressenen Leine wertvolle Urlaubszeit verloren hat, wird fortan ein Kapp-Messer dabei haben. Wem einmal das Mittagessen in Flammen aufgegangen ist, wird bestimmt nicht mehr ins Leere, sondern nach einem Feuerlöscher greifen. Zwar werden beim Kauf einer Yacht seitens der Werft einige Ausrüstungsgegenstände mitgeliefert. Doch egal, ob Sie bereits Eigner sind oder gerade ein Boot angeschafft haben - bestimmt kann das eine oder andere nützliche Teil noch nachgerüstet werden. Dass ein 4-m-Schlauchboot keine Rettungsinsel und eine 20-m-Yacht kein Hilfspaddel benötigt, dürfte jedem klar sein. Generell gilt, je weiter Ihre Yacht auf offener See fährt, desto umfangreicher sollte Ihre Ausrüstung ausfallen. Falls Sie beschlossen haben, sich bei einem Messebesuch oder dem Fachhändler Ihres Vertrauens mit neuen Ausrüstungsgegenständen einzudecken, kann Ihnen vielleicht die Checkliste zum Ausschneiden als Gedankenstütze dienen. Was davon für Ihr Boot sinnvoll ist oder nicht, kommt auf die individuelle Größe des selbigen sowie Ihr persönliches Fahrtgebiet an. Eins sollten Sie jedoch nicht vergessen: Die beste Ausrüstung hilft nichts, wenn sie im Ernstfall erst gesucht oder einsatzklar gemacht werden muss. Feuerlöscher, Rettungswesten und Werkzeug sollten daher sinnvoll verstaut werden und bei Bedarf schnell zur Hand sein.  

Seemannsknoten

In einschlägigen Fachbüchern werden tausende verschiedene „Verstrickungen“ beschrieben. Allein in der Knoten-Box von Dominique LeBrun sind 40 verschiedene Seemannsknoten dargestellt. Doch keine Angst, an Bord eines Sportbootes finden die meisten davon keine Anwendung. Um sicher festzumachen oder um Leinen zu verbinden, kommt der Freizeitskipper im Bordalltag in der Regel mit zehn Knoten aus. Trotz komplizierter Namen und unterschiedlicher Anwendungsbereiche haben sie alle eines gemeinsam: Sie sind leicht zu knüpfen, bieten sicheren Halt und können leicht wieder gelöst werden. Bei der Prüfung zum Sportbootführerschein müssen folgende Knoten (mit Ausnahme des Roringsteks) erklärt und sicher beherrscht werden. Und damit das auch nach Bestehen der Prüfung so bleibt, sollten die Knoten immer wieder geübt werden. Denn gerade in brenzligen Situationen ist es wichtig, dass man sie ohne Nachzudenken knüpfen kann. Beginnen wir mit dem Palstek, dem in der Seefahrt am häufigsten verwendeten und allgemein bekanntesten Knoten. Pfadfinder kennen ihn als „Schertauknoten“ oder „Rettungsschlinge“, Feuerwehrmänner als „Feuerwehrrettungsknoten“ und Bergsteiger als „Bulinknoten“, denn er wird auch zum Bergen oder Sichern von Personen eingesetzt. An Bord wird dieser Knoten gerne verwendet, weil er universal einsetzbar ist. Mit ihm wird ein beliebig großes Auge gebildet, das sich unter Belastung nicht zusammenzieht, aber auch nicht löst und leicht wieder zu öffnen ist. Das Auge des Palsteks wird zum Belegen an einem Poller oder Pfahl verwendet. Es bedarf zwar einiger Übung für diesen „Prüfungsschreck“, dafür leistet der Knoten aber sehr gute Dienste.