Nuova Jolly Prince 21

Mittlerweile existiert die im Mailänder Vorort Bussero angesiedelte Nuova-Jolly-Werft fast fünf Jahrzehnte - das stolze Jubiläum wird im Verlauf der Saison 2011 gefeiert. Firmengründer Domenico Aiello legte die Leitung des Familienunternehmens zwar beizeiten in die Hände seiner Söhne Teo, Antonio, Franco, Salvatore und Giuseppe, doch bis heute lässt es sich der Senior nicht nehmen, aktiv in der angesehenen Schlauchboot-Schmiede mitzuarbeiten. In vertrauensvollem Kontakt zum Aiello-Clan steht der deutsche Generalimporteur und RIB-Experte Michael Keckeis (49) aus Markdorf am Bodensee, der die qualitativ hervorragenden Boote von Nuova Jolly Marine seit 1993 im Programm hat.

BRIG Eagle 645

BRIG baut Schlauchboote ab 2,00 m Länge. Hinter der Eagle-Serie verbergen sich die Luxusversionen mit den Top-Produkten der Werft. Die Linie besteht aus Booten in vier Größen, die bei 3,40 m Länge beginnen. Die Eagle 645 löste im Herbst 2006 das Vorgängermodell Eagle 600 ab und ist das größte RIB des Produzenten. Zu beachten ist, dass es zwei Versionen gibt, denn wahlweise können die Schläuche aus PVC (Polyvinylchlorid) mit der Markenbezeichnung Mirasol oder dem als hochwertiger bekannten Elastomär CSM (Chlor-Sulfat-Polyethylen), das vielen sicher unter der DuPont Marke Hypalon bekannter ist, geordert werden. Ansonsten gibt es keine Unterschiede. Beide Versionen besitzen fünf Luftkammern und einen sehr anständig verarbeiteten Fiberglas- V-Rumpf. 450 Kilogramm bringt das geräumige Boot auf die Waage. Dazu kommt der Motor, der bis zu 250 Kilogramm wiegen darf. Eine leicht trailerbare Kombination also. Die BRIG Eagle 645 mit dem Tohatsu MD 115 wurde uns für den Test freundlicherweise vom Fachhändler Bernd Stockmann zur Verfügung gestellt, der mit der Hollenbach GmbH & Co. KG ab 2010 den Vertrieb der BRIG-Boote übernimmt.

Griechenland – Saronischer Golf

So mancher Seebär trägt die Erkenntnis schon länger mit sich herum, dass jeder Tag auf See ein verlorener Tag im Hafen ist. Um die Häfen länger genießen zu können und die Fahrzeiten kurz zu halten, sind RIBs (Reinforced Inflatable Boats) genau das Richtige - dachten sich jedenfalls die griechischen Wasserratten Panagiotis Vasiliadis und Takis Marinos von Rent-a-RIB (www.rent-a-rib.gr). Nur sind Schlauchboote eben nicht Schlauchboote, und um den Bedürfnissen nach angemessener Seegängigkeit und entspannter Reise in den aufblasbaren Weggefährten gerecht zu werden, mussten schon größere Exemplare der Gattung angeschafft werden. Eine hochseetaugliche Motorisierung war ebenfalls Pflicht. Die größten Boote messen deshalb über acht Meter Länge, die kleinsten immerhin noch knapp sechs Meter. Alle werden von Suzuki-Außenbordern mit bis zu 221 kW (300 PS) angetrieben. Da die Sicherheit bei den Griechen ganz oben auf der Prioritätsliste steht, sind alle Boote zusätzlich mit einem zweiten Hilfsmotor ausgerüstet, der im Notfall den sicheren Weg zur nächsten Insel garantiert. Auch an der Ausstattung wurde nicht gespart. Kartenplotter, Süßwasser-Dusche, Eisbox und ein Sonnendach, was selbst bei Vollgas noch einsatzfähig ist, sind immer an Bord. Natürlich gibt es auch genügend Stauraum für das Reisegepäck. Für die Beschallung ist eine Stereoanlage samt kräftiger Lautsprecher montiert. Dem sonnigen Urlaubsvergnügen steht also nichts im Wege. Nur als Wohnung sind die offenen Schlauchboote kaum geeignet. Zwar lassen sich auf den Liegeflächen auch lauschige Nächte in einsamen Buchten verbringen, wobei ein Camperverdeck bei manchen Modellen sogar etwas Schutz bietet.

Zodiac N-ZO

Für das Design der Debütantin zeichnete der renommierte italienische Konstrukteur Vittorio Garroni verantwortlich. Die sportliche Note wird geprägt vom hoch aufragendem Bug mit tiefem V und den markant geschwungenen Tragschläuchen. Und hier liegt die erste Besonderheit der N-ZO: Die Schläuche sind geteilt, das heißt, sie sind im Bug nicht miteinander verbunden. Der ist Teil der GFK-Konstruktion und mit einem Ankerkasten und -rolle versehen. Serienmäßig werden auch Anker nebst Leine mitgeliefert. Die Schläuche sind recht einfach zu demontieren und wer mag, kann zwischen drei verschiedenen Farben wählen: Marine-Blau, Granit- Grau und Atlas-Beige. Zur Wahl stehen neben der Standardausführung auch die Ausstattungspakete Optimum und Premium, deren Komponenten aber auch einzeln erhältlich sind. Die mit 65 cm recht breiten Tragschläuche aus 1670 Decitex Hypalon Neopren Gewebe sind jeweils in drei Kammern geteilt. Innen sind sie mit versenkbaren Ventilen, außen mit einer breiten Scheuerleiste versehen. Die begehbaren GFK-Flächen weisen eine rutschhemmende Struktur auf und den Deckssprung zum Vorschiff absolviert man über eine Stufe mit aufklappbarem Deckel.

Suzumar DS 350 RIB

Wie die meisten namhaften Motorenhersteller hat auch Suzuki eine eigene Schlauchbootkollektion am Start. Nach der Präsentation der ersten Suzumar-Modelle in der Saison 1999 wurden in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig weitere Varianten lanciert. Die aktuelle Verkaufspalette umfasst elf aufblasbare Kleinboote in Längen von 2,28 bis 3,79 m, wobei neben praktischen Tendern mit Luft-, Latten- und Aluboden auch drei RIB-Versionen erhältlich sind. Unsere weiß-grau kolorierte Testkandidatin zählt zur letztgenannten Gattung. Ihr von Hand laminierter Kunststoffrumpf besitzt eine moderate Aufkimmung, zum Heck hin nimmt das mit drei Stringerpaaren versehene Unterwasserschiff jedoch mehr und mehr die typische Form einer Tischplatte an. Der Aufbau des 1,76 m breiten und lediglich 73 kg schweren Bötchens gestaltet sich denkbar einfach, da, bezeichnend für ein RIB, keine ineinander zu fügenden Bodenelemente vorhanden sind. 

Honwave T35-AE

Preiswerte Kompakt-Schlauchboote, die dank ihrer geringen Packmaße im Pkw-Kofferraum transportiert werden können, sind ein toller Freizeitspaß für Wassersport-Einsteiger oder den jugendlichen Nachwuchs-Skipper. Überdies erfreuen sich die aufblasbaren Gummiflitzer auch als leicht zu handhabende Motoryacht-Tender großer Beliebtheit. Die Schlauchbootfamilie von Honda Marine, die seit der Saison 2003 unter dem Markennamen Honwave offeriert wird, gliedert sich in drei Baureihen. Neben regelrechten Winzlingen mit simplen Lattenböden, die bereits ab zwei Meter Länge erhältlich sind und nur 27 kg auf die Waage bringen, sind jeweils vier weitere Modelle mit Luft- und Aluminiumboden verfügbar. Als drittkleinster beziehungsweise zweitgrößter Vertreter der von 2,50 bis 4,00 m reichenden „Aluboden-Fraktion“ kommt die exakt 3,50 x 1,71 m messende Honwave T35-AE auf 73 kg Trockengewicht. Folglich sollten sich nach Möglichkeit zwei Personen darum kümmern, das hellgrau kolorierte Bötchen, das mit seinen dunkelblauen Farbapplikationen am Heck auch optisch eine gute Figur macht, ins nasse Element zu hieven.

Maxxon 580 RIB

Bereits seit zwölf Jahren fungiert die Wassersport H. Bonnke GmbH mit Firmensitz im schleswig-holsteinischen Fahrdorf an der Schlei als Maxxon-Exklusivimporteur. Geschäftsführer Tom Köhn (34) arbeitet mit fünf deutschen Regionalhändlern zusammen, so dass die Boote praktisch flächendeckend offeriert werden. Wie die meisten aufblasbaren Gummiflitzer stammen die qualitativ durchaus ansehnlichen Kleinfahrzeuge aus fernöstlicher Großserienproduktion. Alle Maxxons werden im Reich der Mitte gefertigt, und zwar in der zur Provinz Shandong gehörenden Millionenstadt Weihai an der chinesischen Ostküste. Hinter dem amerikanisch klingenden Markennamen verbirgt sich das Unternehmen Sun Selections Co. Ltd., das seine Erzeugnisse in mehr als 30 Ländern rund um den Globus verkauft. Kurioserweise beliefert man auch einige asiatische Konkurrenzanbieter. Zum Beispiel werden die über Honda Marine vertriebenen Honwave-Boote von Sun Selections hergestellt.

Quicksilver 380 HD

Wir haben uns das 380 HD von Quicksilver näher angeschaut. Geliefert wird das aus knallrotem Duratex HD (Heavy Duty) gefertigte Boot in einer 143 x 85 x 55 cm großen Packtasche. Darin haben auch die beiden Paddel, die Luftpumpe und der Reparatursatz ihren Platz. Der Tragschlauch weist einen Durchmesser von 44 cm auf und ist in drei Kammern unterteilt. Als vierte Auftriebskammer fungiert der Bootsboden, der im Bugbereich eine vergleichsweise kräftige Aufkimmung aufweist. Die Bugsektion des Cockpits ist mit rutschhemmend strukturierten GFK-Platten ausgelegt, der restliche Boden besteht aus strapazierfähigem Aluminium. Zur Grundausstattung zählen unter anderem sechs stabile Tragegriffe, womit das ohne Motor rund 95 kg schwere Boot bequem getragen werden kann, sowie vier Heißaugen, mit denen es sauber austariert in den Davits gefahren wird. Eine der Bootsgröße angemessene Schleppöse aus Edelstahl im Bug fehlt ebenso wenig wie Anschlagpunkte zum Ziehen von Tubes und anderen Spaßgeräten am Spiegel.

Brig Eagle E340

Bei jedem Test bleibt nur wenig Zeit, sich mit dem Boot vertraut zu machen. Da hilft es doch, wenn das Boot den Tester gleich zu Beginn freundlich anlächelt. Mit dem Bugbeschlag und den Positionslichtern hat das kleine Eagle fast etwas von einem freundlichen Froschgesicht. Und so sind wir gespannt, was uns der „Froschkönig“ nach dem bekannten Kuss zu bieten hat. Bei besten Wetterbedingungen geht es aus dem großen modernen Yachthafen Baltic Bay von Laboe auf die Förde. Kaum aus dem Hafen, geben wir Gas. Steil stellt sich die BRIG mit ihrem 22,1 kW (30 PS) starken Dreizylinder-Viertakt-Außenborder von Tohatsu an. Der Skipper muss sich nur kurz aus seinem Sitz erheben und etwas nach vorne trimmen, und schon fliegt der „Adler“ los. Im wellenarmen Bereich vor Schilksee ist es dann leicht, die 30-Knoten-Marke zu knacken. Und auch zu zweit sind mit der Testschiffmotorisierung noch 26,8 Knoten drin. Durch die Sitzposition am Heck tut sich die kleine BRIG Eagle E340 mit einer Person an Bord etwas schwer, in die Gleitlage zu kommen. Es fehlt bei den Testbedingungen mit einem Fahrer zwar nur ein Hauch an Gewicht im Bugbereich, aber trotzdem, es fehlt. Es dürfte schon reichen, einen guten Anker nebst Kette sowie die anderen Habseligkeiten im Bugstauraum zu positionieren. Gespannt sein darf man allerdings, wenn das maximale Motorgewicht von 100 kg an den Spiegel gehängt wird. Ein Abfahren der Drehzahlwerte nebst Schallpegelmessung ist aufgrund des nicht installierten Drehzahlmessers (optional) bei unserem Test nicht möglich. So ergeben sich nur die Werte „Maximal“, „Gleitfahrt“ und „Standgas“. Auch die Überprüfung der richtigen Propellerwahl ist nicht möglich, da wir nicht feststellen können, ob die gewünschte maximale Drehzahl von 6250 Umdrehungen pro Minute erreicht wird.

Grundausrüstung für das Boot

Skipper, die seit Jahren mit ihrem Boot auf dem Wasser unterwegs sind, verfügen im Regelfall über eine recht ordentliche Ausrüstung. Die gesammelte Erfahrung hat das Sortiment im Laufe der Jahre komplettiert. Wer einmal wegen einer festgefressenen Leine wertvolle Urlaubszeit verloren hat, wird fortan ein Kapp-Messer dabei haben. Wem einmal das Mittagessen in Flammen aufgegangen ist, wird bestimmt nicht mehr ins Leere, sondern nach einem Feuerlöscher greifen. Zwar werden beim Kauf einer Yacht seitens der Werft einige Ausrüstungsgegenstände mitgeliefert. Doch egal, ob Sie bereits Eigner sind oder gerade ein Boot angeschafft haben - bestimmt kann das eine oder andere nützliche Teil noch nachgerüstet werden. Dass ein 4-m-Schlauchboot keine Rettungsinsel und eine 20-m-Yacht kein Hilfspaddel benötigt, dürfte jedem klar sein. Generell gilt, je weiter Ihre Yacht auf offener See fährt, desto umfangreicher sollte Ihre Ausrüstung ausfallen. Falls Sie beschlossen haben, sich bei einem Messebesuch oder dem Fachhändler Ihres Vertrauens mit neuen Ausrüstungsgegenständen einzudecken, kann Ihnen vielleicht die Checkliste zum Ausschneiden als Gedankenstütze dienen. Was davon für Ihr Boot sinnvoll ist oder nicht, kommt auf die individuelle Größe des selbigen sowie Ihr persönliches Fahrtgebiet an. Eins sollten Sie jedoch nicht vergessen: Die beste Ausrüstung hilft nichts, wenn sie im Ernstfall erst gesucht oder einsatzklar gemacht werden muss. Feuerlöscher, Rettungswesten und Werkzeug sollten daher sinnvoll verstaut werden und bei Bedarf schnell zur Hand sein.