A.G.A Marine Spirit 640

Das attraktive, fast schon elegant anmutende Äußere dieses 6,70 x 2,68 m messenden Funbootes wurde vom österreichischen Werftleiter Helmut Weber persönlich kreiert, als Konstrukteur zeichnet Piotr Adamowicz verantwortlich. Seit dem Produktionsstart im Spätherbst 2005 wurden von der unbelastet rund 560 kg schweren Spirit 640, die übrigens bis zum heutigen Tage das einzige A.G.A-Marine-Modell ist, mehr als 80 Einheiten ausgeliefert. Das internationale Messe-Debüt erfolgte anlässlich der Düsseldorfer boot 2006. Als deutscher Exklusivhändler fungiert die Firma Brauckmann Boote Ostsee GmbH, die ursprünglich ein hochwertiges Schlauchboot für die hauseigene Charterabteilung suchte, aber angesichts der unerwartet großen Nachfrage im August 2007 offiziell mit dem Verkauf der 640er begann.

Allpa Sens 330

Nun ja, ganz so flott geht es dann doch nicht. Wir nehmen das 3,30 m lange Sens 330 noch in der Firmenzentrale aus der Transportverpackung, befüllen den Luftkiel sowie den aufblasbaren Boden und montieren die Aluminiumabdeckung im hinteren Cockpitbereich. Auf dem Weg zum Mooker Plas wird noch kurz an der Tankstelle gestoppt und der zum Selva Naxos gehörige Tank mit 20 Litern Gemisch gefüllt. Am Ufer des Plas werden die in drei Kammern unterteilten Schläuche auf Betriebsdruck gebracht und der Außenborder aus seinem Transportgestell geschält. Mit wenigen Handgriffen ist er an der Spiegelschutzplatte eingehängt und mit den beiden Knebelschrauben fixiert. Den Tank ins Boot heben, mit zwei Gurten sicher am Boden befestigen und den Spritschlauch anschließen erfordert auch keine besondere Fingerfertigkeit. Nun wird das Boot mit dem Heck voran auf den Mooker Plas geschoben und mit einem beherzten Schritt „geentert“. Bei einem Gesamtgewicht von rund 83 kg lässt sich diese Art der Wasserung bequem von zwei Personen handhaben. 

Formenti Zar 61

Was die beiden Designer Ambrosini und Pincelli aufs Papier brachten, wurde von Werftchef Formenti und seinem Team in die Praxis umgesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Augenfälligstes Merkmal aller Formenti Zar RIBs ist die Bugsektion. Wo bei anderen Booten der Tragschlauch elegant die Kurve kriegt, zeigt das Zar-RIB Charakter durch bedacht geformtes GFK. Breite, mit Antirutschstruktur versehene Schandecks, eine solide anmutende Ankerinstallation mit selbstlenzendem Ankerkasten und eine patentierte Form der Bug- und Vorschiffsgestaltung. Die ist so geartet, das aufprallendes Wasser gleichzeitig nach unten und nach hinten abgeleitet wird. Das erhöht zum einen den Fahrkomfort durch ein schnelleres Erreichen der Gleitphase sowie durch wirksame Minimierung von Spritzwasser und verhilft dem RIB dabei gleichzeitig zu exzellenten Fahreigenschaften. Die Tragschläuche wurden auf ein absolutes Minimum reduziert. Sie verlaufen vom vorderen Bootsdrittel bis scharf ans Heck. Kein Überhang, kein Gedanke an die empirisch gewachsenen Formen von Schlauchbooten und RIBs - die Tragschläuche werden beim Zar 61 nur in Ruhelage und bei forcierter Fahrt in der Welle dazu gebraucht, weshalb sie eigentlich da sind: Zusätzlichen Auftrieb geben! Die Schläuche sind aus strapazierfähigem Hypalon gefertigt und weisen einen Durchmesser von 53 cm auf.

SACS S 640

Die Palette reicht dabei vom 440 GT, einem 4,40 m langem RIB mit Steuerkonsole und achterlicher Sitzbank bis hin zum Top-Modell 42 Hacker, einem luxuriösem Sportboot mit Salon, separater Kabine und Innenbordermotorisierung, das eigentlich auch ohne den Tragschlauch schwimm- und fahrfähig wäre. Wir hatten Gelegenheit, das SACS S 640 in Palmanova auf Mallorca zu fahren. SACS legt Wert auf Eigenfertigung. So wird nicht nur das hochwertige Neopren-Hypalon-Material zugeschnitten, auch die GFK-Arbeiten werden "im Haus" ausgeführt. Dabei handelt es sich um reine Handarbeit. Matten und Harze werden sorgfältig verarbeitet und ein Spantensystem aus Holz einlaminiert. So erreicht man die notwendige Steifigkeit des Rumpfes, der im Falle der S 640  immerhin Außenborder mit max. 110 kW (150 PS) Leistung verkraften muss. Die Schläuche werden dauerhaft mit dem Rumpf verklebt.

Korsika

Unser 4,20 m langes Schlauchboot ist zweifellos nicht das größte Boot, das an diesem Vormittag von Bonifacio in Richtung Lavezzi-Inseln ausläuft. Dafür ist es aber eines der schnellsten. Der 30-PS-Außenborder macht es möglich, manchen Verdränger und manche Segelyacht hinter sich zu lassen. Bonifacios Kreidefelsen - immerhin 65 Meter hoch - bildet eine eindrucksvolle Kulisse bei der Fahrt hinaus aufs offene Meer. Wenn der Mistral bläst, soll es an der südlichen Spitze von Korsika durch den Kap-Effekt ziemlich heftig zur Sache gehen. Doch davon spüren wir an diesem Tag nichts. Höchst waghalsig erscheint es uns hingegen, ohne die mit Getränken gefüllte Kühlbox an Bord aufs Wasser zu gehen. Die korsische Sonne brennt gnadenlos vom Himmel, was man besonders in einem offenen Boot zu spüren bekommt. Unsere kleine Tochter ist deshalb nicht nur mit Schwimmweste ausgerüstet, sondern trägt auf dem Kopf grundsätzlich eine Kappe. Zudem haben wir sie mit einer ordentlichen Schicht Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 32 eingeschmiert. Nach einer Dreiviertelstunde legen wir schließlich am Ankerplatz Cala Lazavina auf den Lavezzi-Inseln an. Eine etwas merkwürdige Begrüßung ist es allerdings schon, wenn man bei der Einfahrt in diesen Naturhafen erst backbordseitig ein Denkmal für eine gesunkene Fregatte passiert und anschließend nahe eines Friedhofes anlegt. Immerhin sind die toten Soldaten die einzigen dauerhaften Bewohner des kleinen Eilandes. Dafür gibt es im Sommer mehr als genügend Hobbykapitäne, die einen Tagesausflug auf das traumhaften Inselchen mit seinem glasklaren Wasser unternehmen.

Mariner 750 twin cvr

Die bereits seit den späten 60er-Jahren existierende Marke Mariner, die in Deutschland exklusiv vom bayerischen Importeur Bantele Wassersport und dem niedersächsischen Regionalhändler Wagner angeboten wird, gehört zu den weniger bekannten Fabrikaten der internationalen Schlauchbootszene. Dessen ungeachtet liefert die bei Ravenna angesiedelte Werft eine sinnvoll abgestimmte Produktpalette, die vom winzigen Yachttender bis zum küstentauglichen Einsatzboot mit Kabinenaufbau reicht.

R.I.B-LINE 4.7 L Premium

Firmeninhaber Conrad Pischel (32), der Boots- und Schiffbaumeister ist und sich im Jahre 2003 selbstständig machte, lässt seine auf den Namen „R.I.B-Line“ getaufte Bootsserie grundsätzlich in reiner Handarbeit fertigen. Die kräftig aufgekimmten, mit scharfen Stringerpaaren bestückten GFK-Rümpfe, alle Polsterstoffe sowie die mit widerstandsfähigem Hypalon beschichteten Tragschläuche werden nach exakten Vorgaben der rheinischen RIB-Spezialisten von renommierten Partnerunternehmen beigesteuert. Die professionelle Endmontage sämtlicher Komponenten zum einsatzbereiten Boot geschieht dann im Troisdorfer Stadtteil Spich, nur wenige Kilometer südöstlich von Köln.

Zodiac Medline Sundream

Zodiac International zählt zu den erfahrensten Schlauchbootherstellern überhaupt und gilt rund um den Globus als unangefochtener Marktführer. In den vergangenen sieben Jahrzehnten wurden mehr als eine Million Einheiten der aufblasbaren Sportboote verkauft. Die derzeitige Produktpalette gestaltet sich vielfältiger denn je. Sie reicht vom winzigen 2,00-m-Yachttender bis zum gewaltigen 8,50-m-High-Tech-Gleiter, der für eine 20-köpfige Crew ausgelegt ist, mit leistungsstarker V6-Doppelmotorisierung bestückt werden kann und sowohl für private (Vergnügungs-)Zwecke als auch für den kommerziellen Einsatz auf hoher See in Frage kommt. Im Professional-Bereich liefert Zodiac maßgeschneiderte Spezialkonstrukte von mehr als 30 Fuß, die zum Teil mit überaus potenten Einbaumaschinen und Jet-Drives ausgerüstet werden.

BSC 61

Seit Beginn der Saison 2007 sind die BSC-Modelle, die momentan in zehn Größenordnungen zwischen 3,40 m und 7,20 m angeboten werden, auch im Bundesgebiet über einen offiziellen Importeur zu beziehen. Die Firma Wagner-Wassersport aus dem niedersächsischen Brackel schloss mit Werftchef Roberto Colzani im vergangenen Herbst ein entsprechendes Abkommen, so dass Schlauchbootexperte Dieter Wagner (52) jetzt als autorisierter Fachhändler fungiert. Der in Mariano Comenso, einer zwischen Monza und Como gelegenen Kleinstadt angesiedelte Bootsbaubetrieb wurde bereits in den frühen 60er-Jahren gegründet. Alle aktuellen BSC-Versionen sind als vielseitig einzusetzende Festrumpfboote konzipiert. Die prinzipiell handlaminierten Unterwasserschiffe stammen von einem renommierten regionalen Zulieferer und werden in der Werft mit den aus hochwertigem französischem Hypalon gefertigten Tragschläuchen zusammengefügt. 

Selva D.800 Evolution

Wir haben uns das Toppmodell der RIB-Klasse, die D.800 Evolution, genauer angesehen. Am Spiegel des 8,01 m langen Schlauchbootes mit GFK-Rumpf werkeln zwei Selva-Zweitaktaußenborder vom Typ White Shark 150. In Deutschland werden sowohl die Motoren als auch die Boote vom niederländischen Zubehörspezialisten Allpa vertrieben. Unser Testboot wird privat von Allpa-Chef Mark Rutgers und seiner Familie gefahren. Und Rutgers beschreibt die Vorzüge des Bootes so: „Mit drei Kindern an Bord braucht man schon eine Menge Stauraum, damit keine Langeweile aufkommt.“ Stauraum hat das D.800 Evolution in Hülle und Fülle. Im Bug des drei Meter breiten Bootes schließen sich an den Ankerkasten zwei voneinander getrennte Staukästen an, die neben der Wasserskiausrüstung auch reichlich Platz für Gummitiere und Schwimmärmchen für die Kleinen, Tubes für die Größeren, Rettungswesten und andere Dinge bieten. Die zur Serienausstattung zählenden Polster lassen im Vorschiff eine sehr bequeme Sonnenliege entstehen. Eine Kühlbox passt in das Fach unter dem an der Frontseite in die Steuerkonsole integrierten Sitz. Die Konsole selbst ist mittschiffs platziert. Die Instrumente sind übersichtlich angeordnet und die Schaltungen der Maschinen griffgünstig positioniert. Eine Plexiglasscheibe schützt Fahrer und Beifahrer. Das die Scheibe umlaufende Edelstahlrohr hat einen ausreichend großen Abstand zum Material, um als vollwertiger Handgriff auch bei forcierter Fahrt einen sicheren Halt zu geben. Eine gut gepolsterte Stehhilfe stützt den Piloten. An deren Rückseite hat man eine weitere kleine Bank mit darunterliegendem Staufach realisiert.