Am mutigen Design der seit Februar 2010 verfügbaren SunCamper scheiden sich die Geister. Entweder kann man mit der Reisemobil-Optik leben und sie vielleicht sogar originell finden. Oder aber, man lehnt das äußere Erscheinungsbild dieses Bootes von vornherein ab. Doch em Ablehnenden sei empfohlen, mit seiner persönlichen Bewertung nicht zu voreilig zu sein, denn spätestens auf den zweiten Blick verdeutlicht sich das durchdachte Gesamtkonzept, welches im Segment der 30-Fuß-Motoryachten wohl seinesgleichen sucht.
Formula 380 CBR
Bekannt sind die US-Bootsbauer aus Decatur, Indiana insbesondere für ihre Hochgeschwindigkeits-Flundern der Fas³Tech-Serie. Die vorzüglichen Laufeigenschaften der exzellenten Rümpfe sind das Markenzeichen der Werft. Doch der Bootssport ist im Wandel. Das erfordert auch ein Umdenken bei den Konzepten. So mancher Eigner hat nur wenig Zeit sich seinem Hobby auf dem Wasser zu widmen. Bei dieser Zielgruppe steht der Wochenendspaß mit der Familie und Freunden oft klar im Vordergrund. Komfortable Wohnkonzepte für lange Törns und Urlaube sind hier weniger gefragt. Die Antwort auf das Bedürfnis nach möglichst viel sonnigem Lebensraum hat die qualitätsbewusste US-Werft nun in der neuen Formula 380 CBRgefunden, und wir hatten das Glück, die Baunummer Eins des Neulings in die Finger zu bekommen. Wer auf der US-Webseite nach dem Boot sucht, wird nicht fündig. Hier ist lediglich eine 350 CBR gelistet. Die Erklärung für das Phänomen ist recht einfach. In den USA werden die Boote serienmäßig ohne die verlängerte Badeplattform ausgeliefert. Bei der Europaversion gehört die Erweiterung des Achterschiffs jedoch zur Grundausstattung. Damit wächst zwar nicht der Rumpf, aber die Gesamtlänge. Deutlich punkten können die Formulas in Sachen Materialqualität. Laminiert werden die Rümpfe nur mit hochwertigem Epoxidharz. Das ist deutlich teurer, aber auch elastischer und haltbarer als das meist eingesetzte Polyesterharz. Ein weiterer Vorteil ist die sehr geringe Wasseraufnahme, die einen ausgezeichneten Schutz vor der gefürchteten Osmose darstellt.
Vivante 55 HT
Bei der getesteten »Amore Vici« handelt es sich um die Baunummer 1 der Vivante 55 HT, die in der Saison 2012 debütierte. Parallel zur Hardtop-Ausführung gibt es die identisch bemessene und zum gleichen Preis angebotene Cabrio-Cruiser-Version mit offenem Decksbereich plus maßgeschneidertem Stoffverdeck. Hinter dem im friesischen Sneek geborenen Yacht-Projekt stehen Lars und Bregina van Straten. Nachdem sich die Eheleute zunächst sehr erfolgreich als Yachtvercharterer betätigten, wurde im Frühling 2005 eine eigene Bootsmarke lanciert. In enger Kooperation mit den in unmittelbarer Nachbarschaft ansässigen Konstrukteuren von Vripack Yachting entwickelte man die Vivante 42, die ursprünglich als First-Class-Charterschiff konzipiert war. Heute umfasst die Vivante-Range acht grazil gestylte Stahlkreuzer in Längen von 40 bis 55 Fuß. Einige Modelle werden alternativ aus Aluminium gefertigt, um deutlich höhere Geschwindigkeiten zu erzielen.
Quicksilver Activ 705 Cruiser
GFK-Boote vom Fabrikat Quicksilver erlebten ihre deutschlandweite Markteinführung in der Saison 1997. Galten die kompakten Konstrukte anfangs als preisgünstig kalkulierte, aber eher trist gestylte und qualitativ nicht sonderlich überzeugende »Einsteigerware«, hat sich das Bild mittlerweile grundlegend gewandelt. Spätestens seit der britische Chef-Designer Carsten Astheimer (www.astheimerltd.com) für das markante Layout der jüngeren Quicksilver-Entwürfe verantwortlich zeichnet, wissen die hierzulande über 24 autorisierte Fachhändler zu beziehenden Boote auch optisch zu gefallen – und dies einhergehend mit einer deutlich verbesserten Verarbeitungsgüte. Heute umfasst das ständig wachsende Portfolio sechs Baureihen mit mehr als zwei Dutzend Modellen in Längen von 3,78 bis 9,50 m.Layout der jüngeren Quicksilver-Entwürfe verantwortlich zeichnet, wissen die hierzulande über 24 autorisierte Fachhändler zu beziehenden Boote auch optisch zu gefallen – und dies einhergehend mit einer deutlich verbesserten Verarbeitungsgüte. Heute umfasst das ständig wachsende Portfolio sechs Baureihen mit mehr als zwei Dutzend Modellen in Längen von 3,78 bis 9,50 m.
Boston Whaler 230 Vantage
Mit der traditionellen Silhouette einer klassischen Boston Whaler hat die neue 230 Vantage auf den ersten Blick wenig gemeinsam, denn für das hier eingesetzte Bowrider- Layout mit Doppelkonsole und umlaufendem Panoramafenster ist die Traditionsmarke weniger bekannt. Typische Eigenschaften wie eine grundsolide Verarbeitung und ein hohes Qualitätsniveau fallen da schon eher ins Auge. Unsichtbar aber dennoch ein herausragendes Merkmal von Boston Whaler ist der doppelschalige Rumpf, wobei der Raum zwischen der äußeren und inneren GFK-Schale vollständig mit Polyurethan-Hartschaum gefüllt ist. So liefen schon die ersten Produkte der Marke im Jahr 1958 vom Stapel. Spektakuläre Aktionen auf Messen, wo zersägte Boote ohne abzusaufen wieder in die Marina einliefen, bewiesen vielfach die Behauptung der Unsinkbarkeit. Außerdem sind die Rümpfe durch die Bauart enorm verwindungssteif und nahezu unverwüstlich. Für die gut 100 000 Euro, die in der Grundausstattung mit dem Testantrieb auf den Tisch des Händlers geblättert werden müssen, darf der Kunde aber auch einiges an Qualität und Haltbarkeit erwarten.
Jetten 41 Sedan
Die 12,49 m lange und 4,30 m breite Yacht ist als typischer Knickspanter mit lang durchlaufendem Kiel konstruiert. An Bord gelangt man wahlweise durch Öffnungen in der soliden und ausreichend hohen Reling oder über die Badeplattform. Elegant geschwungene Treppen führen von hier auf die Gangborde. Ein mittig im hinteren Süll platzierte Türe ermöglicht den direkten Zugang in die Plicht. Badeplattform und Plicht sind an Bord des Testbootes mit einem Teakdeck versehen. Zu beiden Seiten bieten L-förmig angeordnete Sitzbänke Platz für bis zu acht Personen. Mit einem lose zu stellenden Tisch lässt sich so das Bordleben in geselliger Runde genießen. Mittig in den Plichtboden ist ein Luk eingelassen, dass den Zugang zu einem großen, mit Riffelblech ausgelegten Stauraum gewährt. Sperrige Ausrüstungsteile und auch die Bordfahrräder können hier gelagert werden. Die breiten Gangborde sind mit einem rutschhemmenden Lack versehen und werden von einem umlaufenden Schanzkleid flankiert. Darauf ruht die angesprochene Reling. Im Bug ist die serienmäßige Ankerwinsch auf einer edel wirkenden Edelstahlplatte montiert. Zum Lieferumfang zählt auch der passende Anker mit Kette. Der Mast dient gleichzeitig als Geräteträger und lässt sich bei Bedarf hydraulisch neigen, so kommt die Jetten 41 Sedan auf eine Durchfahrtshöhe von schlanken 2,43 m. Für die Festmacher stehen auf dem Vorschiff massive Doppelpoller, mittschiffs und am Heck zusätzlich je Seite drei Klampen zur Verfügung.
Bavaria Virtess 420 Coupé
Nach Flybridge-Yachten suchte die Kundschaft bisher vergeblich bei der fränkischen Werft. In dem weltweit beliebten Segment klaffte eine Lücke im Sortiment. Außerdem wird der Premium-Markt immer wichtiger. Auch hier musste Bavaria nachlegen. Der generelle Trend zu größeren Yachten, die über mehr Komfort und Lebensqualität verfügen, kam dazu. Denn die Ansprüche der Käuferschichten haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Mit der Virtess-Baureihe hat die Werft nun eine Lösung, bei der all diese Anforderungen erfüllt werden sollen. Neueinsteiger und erfahrene Eigner - manche davon Segler, denen die Gemütlichkeit an Bord inzwischen viel wichtiger ist, als die sportliche Betätigung - wollen nicht mehr im Keller wohnen und schätzen den Luxus eines komfortablen Salons mit großflächigem Ausblick in die Marina. Da die stark vertikale Ausrichtung einer Flybridge-Yacht nicht jedermanns Sache ist, das Layout aber deutliche Vorteile in Sachen Lebensqualität bietet, haben die Entwickler der Yacht nun ein Flachdach verpasst. Statt Steuerstand und großzügiger Sitzgruppe auf dem Oberdeck gibt es in der schnittigen Coupé-Version eine große Liegefläche zum Sonnenbaden. Davon profitiert die Linienführung, die deutlich flotter ist, als beim Schwestermodell.
Crusader 27
Die Charterflotte von Le Boat ist für das möglichst komfortable Reisen auf Binnengewässern mit ständig wechselnden und wenig erfahrenen Crews zugeschnitten. Schließlich können die Boote ja ohne Führerschein und Vorkenntnisse bewegt werden. Eine robuste Bauweise ist die Grundlage dafür. Unbeabsichtigte Berührungen mit Stegen, Kaimauern oder gar anderen Booten sind keine Seltenheit und sollten nicht sofort zu größeren Schäden führen. Das ist gut für das Unternehmen, aber auch für die Chartercrews, denn es kommen nicht bei jedem kleinen Malheur Reparaturkosten auf die Besatzung zu. Ähnlich sieht es bei der rustikalen Innenausstattung aus. Auch hier ist alles auf Stabilität und simple Benutzung getrimmt. Die Crew soll sich nach dem Konzept des Charterunternehmens wie in einer schwimmenden Ferienwohnung fühlen und nicht wie in einer edlen Yacht. Dass bei einer derart stabilen Ausführung der Konstruktion und den Anforderungen an die Alltagstauglichkeit nicht zwangsläufig eine Schönheitskönigin mit der Anmutung einer Riva, sondern eher ein schwimmender Autoscooter herauskommt, dürfte klar sein. Das trifft auch auf die Crusader-Serie von Le Boat zu. Da die Flotte des Anbieters sehr groß ist, werden die Boote einer Baureihe einfach nummeriert. Wir waren bei unserer Fahrt durch die Bretagne eine Woche mit der „Crusader 27“ unterwegs. Das Boot wurde 1996 gebaut. Am Ende unseres Törns wurden am Steuerstand 465 Betriebsstunden angezeigt.
St. Tropez 5
In wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten neben der populären Eigenmarke Aqualine ein weiteres Hausfabrikat zu entwickeln und dieses zügig auf den Markt zu bringen, setzt eine Menge Enthusiasmus und absolute Identifikation mit dem Produkt voraus. Im Falle der St.-Tropez-Modelle 5 und 7 ist beides gegeben. Frank Schaper, Inhaber und treibende Kraft des brandenburgischen Wassersport-Fachbetriebes Bootscenter an der B1, verwirklichte mit der Präsentation dieser Boote eine Idee, die, wie er sagt, während eines Urlaubs am Gardasee geboren wurde. Das Design klassischer italienischer Runabouts sollte in die moderne Konzeption und das Erscheinungsbild einer jeden St. Tropez einfließen. In Anbetracht unserer Testboote kann sich die Umsetzung der Zielvorgabe wahrlich sehen lassen. Der rubinrot-weiße Renner wird von einem 66,2 kW leistenden Honda BF 90 befeuert und geht mit zweiköpfiger Besatzung rasante 33,7 kn. Wir konzentrieren uns im weiteren Verlauf dieses Tests jedoch auf das diamantschwarz-sahara-farbene Pendant, dessen 60-PS-Honda-Viertakt-Außenborder vom Typ BF 60 LRTU überraschend viel Druck erzeugt.
Zodiac N-ZO 760
Komfort ist auch im Wassersport ein immer wichtigerer Faktor. Das haben selbst die Schlauchboot-Hersteller längst erkannt. Um dem Anspruch näher zu kommen, hat Zodiac gemeinsam mit dem italienischen Architektur- und Designbüro der Gebrüder Garroni die N-ZO-Serie entwickelt. Die Formgestalter aus Genua haben zahlreiche Erfahrungen im Bootsbau, denn sie waren unter anderem an der Entwicklung der modernen NC-Serie von Jeanneau beteiligt und zeichnen Luxusyachten für Prestige. Bootsspezialist Vittorio Garroni gelang es ohne Zweifel schon bei dem 2009 präsentierten ersten Modell der N-ZO-Linie, den Luxusgedanken ins Schlauchboot zu transportieren. Dazu wurde auch an der Silhouette der Flitzer ordentlich gefeilt, um ein markantes Äußeres zu schaffen. Die voluminösen Schläuche, die bereits im hinteren Drittel der Boote zu einem dynamischen Aufwärtsschwung ansetzen und die Agilität der Boote auch optisch unterstreichen, fallen sofort ins Auge. An diesem grundsätzlichen Aufbau hat sich auch beim neuen Flaggschiff, der N-ZO 760 nichts geändert.