Frauscher 717 GT

Puristen und Gralshüter alter Couleur werden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und wehklagen: „Gute Güte, das geht doch nicht!“ Doch, natürlich geht's! Nicht jeder kann sich einen maritimen Oldtimer aus den goldenen 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts leisten, und etliche, die es könnten, scheuen dann doch den Pflegeaufwand und die hohen Unterhaltskosten. Was liegt also näher, das Gefühl einer glorreichen Epoche des motorisierten Wassersports mit modernen Werkstoffen und zeitgemäßer Technik zu transportieren? Nichts! Und so entstand zunächst auf dem Papier, dann aber sehr rasch auch in der Realität, die 717 GT. Viele Details scheinen dem kundigen Betrachter irgendwie vertraut. Der messerscharf aufgekimmte Steven, der Stufenrumpf, die minimalistisch anmutenden Deckslinien. Die Anklänge an die Modelle Lido und Benaco sind unverkennbar, dazu ein Schuss St. Tropez 757, und doch fügt sich alles zu einem harmonischen neuen Ganzen zusammen.

hanseboot 2010 mit neuem Hallenkonzept

Die Vorbereitungen für die hanseboot 2010 laufen auf vollen Touren. Dabei konzentrieren sich die Veranstalter der 51. Internationalen Bootsausstellung Hamburg, die vom 30. Oktober bis 7. November 2010 auf dem Gelände der Hamburg Messe und auf der In-Water hanseboot an der Elbe stattfindet, vor allem auf zwei Bereiche: Zum einen soll die optimierte und schlüssige Hallenbelegung den Besuchern der mehr Bootserlebnis, kurze Laufwege und kompakte Ausstellungsbereiche bieten. Zum anderen schaffen neue Vortragsangebote im Rahmenprogramm fachlichen Mehrwert, und Mitmachaktionen für Groß und Klein sollen noch mehr Lust auf Wassersport  machen. Insgesamt werden an die 1000 Boote und Yachten sowie internationale Neuentwicklungen bei Ausrüstung und Zubehör präsentiert. Boots- und Yachtliebhaber finden in diesem Jahr in den beiden größten Hallen der Hamburg Messe Segel- und Motorboote aus unterschiedlichsten Preis- und Größenklassen. Die Halle A1 ist mit 18 Metern lichter Höhe für Seriensegelyachten und -boote sowie Einzelbauten reserviert. Wer beim Antrieb eher auf PS als auf Wind setzt, ist in der größten Ausstellungshalle B6 richtig. Auf 13000 Quadratmetern reicht hier das Angebot von der imposanten Luxusmotoryacht über mittlere und kleine Motorboote bis hin zu schnellen Schlauchbooten. In der Mitte des Messegeländes und zentral zwischen den Bootshallen gelegen dreht sich in den Hallen B5 und B7 alles um hochwertige Ausrüstung, Qualitätszubehör, Motoren und Elektronik. Skipper finden hier auf insgesamt rund 16500 Quadratmetern alles, was sie für die kommende Saison und für die Pflege, Wartung oder Aufrüstung des eigenen Segel- oder Motorbootes brauchen. Die bewährte Belegung der B-Hallen 1 bis 4 entlang der St. Petersburger Straße bleibt nahezu unverändert. Die Verwirklichung des Traums vom eigenen, individuell geplanten Boot kann in Halle B2 beginnen, wo Werften und Konstrukteure Informationen und fachmännische Beratung bieten. Daneben präsentiert sich der Deutsche Boots- und Schiffbauerverband (DBSV) und weitere Segelyachten regen zum Träumen an. Während Charterunternehmen und Wassersportschulen in Halle B1 über ihr Angebot informieren, bietet die Halle B3 Marinas, maritimen Institutionen und Verbänden eine Plattform. Wie in den Vorjahren wird die Halle B4 am Eingang Ost zum Anziehungspunkt für Liebhaber klassischer Yachten und maritimer Kunst. Unter dem Titel „art maritim“ stellen Fotografen, Maler, bildende Künstler und Galeristen ihre Kreationen rund um Wasser, Weite und Meer vor. Sport, Spaß und neue Mitmachaktionen für Einsteiger und alte Hasen bestimmen das Bild auf dem AGelände unter dem Fernsehturm. Neben der hanseboot arena mit großem Wasserbecken, Windmaschinen und Bühne ziehen auch die Bereiche Sportsegeln sowie Fun- und Trendsport auf die andere Seite des Messegeländes um. In der hanseboot SailZone lernen die Besucher die vielfältige Welt der Skiff- und Jollensegler kennen und können mit Vertretern von rund 25 verschiedenen Klassenvereinigungen sowie Segelclubs ins Gespräch kommen. Trendige Sportarten wie Wind- und Kitesurfen, Wakeboarding, Kanu- und Kajakfahren sowie Tauchen sind durch zahlreiche Hersteller, Händler und Dienstleister auf der hanseboot 2010 vertreten. Mit Schnupperangeboten für Jedermann bringen sie auch Neueinsteiger gekonnt aufs Wasser und stehen mit professioneller Beratung und topaktueller Ausrüstung erfahrenen Enthusiasten mit Rat und Tat zur Seite. Das fachliche Rahmenprogramm der hanseboot bietet in diesem Jahr mehr denn je praxisorientierte und lehrreiche Highlights. International renommierte Experten, weltbekannte Yachtdesigner und Stars der Wassersportszene geben in Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen ihr Know-how weiter und stehen für ganz individuelle Fragen zur Verfügung. Etablierte Angebote wie „Bobby Schenks Blauwasserseminar“ und das „Symposium Yachtentwurf und Yachtbau“ des DBSV werden ergänzt um neue Programmpunkte wie die Vortragsreihe „Meet the expert“ mit anwenderbezogenen Beiträgen aus unterschiedlichsten Themengebieten wie Technik, Ausrüstung, Sicherheit und vielem mehr. Führende Wassersportschulen nutzen die hanseboot academy erneut als Plattform und bieten Seglern und Motorbootfahrer während der Veranstaltung die Möglichkeit, sich fachlich weiterzubilden. Mit Finnland begrüßt die hanseboot 2010 ein Partnerland, das zweierlei bietet: Ein Top-Wassersportrevier mit über 1000 Seen und einer beeindruckenden Inselwelt sowie einige der renommiertesten Boots- und Yachtwerften, die sich im Herbst in Hamburg präsentieren. Beim großen hanseboot-Gewinnspiel winkt als Hauptpreis eine einwöchige Yachtcharter-Reise in Finnland (in Kooperation mit Midnight Sun Sailing). Informationen und Teilnahme unter www.hanseboot.de Den neuen Hallenplan zur Ansicht finden Sie hier

Paragon 31

Auf den ersten Blick lässt die Paragon 31 an ein RIB der Oberklasse mit Steuerhaus denken, doch dieser Eindruck täuscht erheblich. Was wie ein Tragschlauch aussieht, ist in Wirklichkeit eine äußerst massiv ausgeführte Kunststoffscheuerleiste. Und damit sind wir auch gleich bei der Werftphilosophie angelangt: Paragon baut robuste, rauwassertaugliche Boote mit guten Fahreigenschaften, großzügigem Raumangebot und einem ureigenem Charme. Charakterbildend ist auch die halbrunde Frontscheibe des Steuerhauses sowie der auffällig niedrig gehaltene Rumpf mit elegantem Sprung im Vorschiff. Der GFK-Aufbau hinterlässt einen sehr guten Eindruck und auch die übrigen zum Einsatz kommenden Materialien wurden mit Sorgfalt und Bedacht gewählt und adäquat verarbeitet.

Sea Ray 305 Sundancer HT

Aufmerksamen Besuchern des Messestandes von Sea Ray auf der Boot 2009 dürfte der damals noch im Prototypen-Stadium befindliche Neubau nicht entgangen sein. Die Yacht wurde dann Anfang des Jahres fertiggestellt und mittlerweile ist die Serienproduktion im polnischen Werk von Sea Ray angelaufen. Die Gelegenheit, die Baunummer 1 zu testen, haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Yacht wurde unter Federführung der Europazentrale von Sea Ray in den Niederlanden speziell für den europäischen Markt entwickelt. Gutes wurde dabei übernommen, denn der Rumpf stammt komplett aus der Form der Sea Ray 315 Sundancer, lediglich die Deckslinie wurde etwas abgeändert. Alles andere ist komplett neu. Die 305 Sundancer ist die erste Hardtop-Version des Herstellers im Segment der 30 Fuß-Yachten.

Formula 290 Sun Sport

Das Fabrikat Formula gehört zur Créme de la Créme der amerikanischen Bootsbauindustrie - und dies seit einem halben Jahrhundert. Hauptsitz der weltbekannten Powerboat-Schmiede mit dem klangvollen Namen Thunderbird Products ist die Kleinstadt Decatur im US-Bundesstaat Indiana. Unter der Regie der vermögenden Besitzerfamilie Porter besiedelt das Traditionsunternehmen mit 300 Angestellten ein 32000 m2 großes Betriebsgelände, auf dem sich modernste Produktionsanlagen befinden. In der vergangenen Saison wurden 620 Formula-Einheiten aus der Form gehoben. Für das Modelljahr 2010 besteht die in sechs Baureihen gegliederte Range aus 24 Varianten zwischen 24 und 48 Fuß. Verantwortlich für das unverwechselbare Design der nach strengsten Qualitätsanforderungen hergestellten Boote und Yachten zeichnet Chefkonstrukteur John Adams, dessen Entwürfe unter bekennenden Formula-Fans längst mit Kultstatus behaftet sind.

Sea Ray 540 Sundancer

Die mittlerweile nicht mehr ganz neuen Pod-Antriebe mit Joy-Stick werden immer beliebter. Das liegt weniger an dem Umstand, dass nun die Generation-Videospiel am Steuerstand Platz nimmt, sondern daran, dass eine Yacht beim An- und Ablegen damit auch für weniger geübte Skipper deutlich besser beherrschbar ist. Die Hersteller folgen dem Bedürfnis und entwickeln zunehmend Schiffe, die für diese Antriebe konzipiert sind, denn so einfach ist die Sache nicht. Die Rümpfe müssen speziell für die Systeme ausgelegt sein. Ob Zeus oder IPS, jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen. Es muss also für jeden Antrieb der passende Rumpf entwickelt oder die Form durch Wechselwerkzeuge entsprechend angepasst werden . Viele Werften setzen deshalb auf eine bestimmte Motorisierung. Die neue Sea Ray 540 Sundancer wird deshalb ausschließlich mit den beiden Cummins MerCruiser QSC 600-Dieseln und Zeus-Antrieben geliefert.

Griechenland – Saronischer Golf

So mancher Seebär trägt die Erkenntnis schon länger mit sich herum, dass jeder Tag auf See ein verlorener Tag im Hafen ist. Um die Häfen länger genießen zu können und die Fahrzeiten kurz zu halten, sind RIBs (Reinforced Inflatable Boats) genau das Richtige - dachten sich jedenfalls die griechischen Wasserratten Panagiotis Vasiliadis und Takis Marinos von Rent-a-RIB (www.rent-a-rib.gr). Nur sind Schlauchboote eben nicht Schlauchboote, und um den Bedürfnissen nach angemessener Seegängigkeit und entspannter Reise in den aufblasbaren Weggefährten gerecht zu werden, mussten schon größere Exemplare der Gattung angeschafft werden. Eine hochseetaugliche Motorisierung war ebenfalls Pflicht. Die größten Boote messen deshalb über acht Meter Länge, die kleinsten immerhin noch knapp sechs Meter. Alle werden von Suzuki-Außenbordern mit bis zu 221 kW (300 PS) angetrieben. Da die Sicherheit bei den Griechen ganz oben auf der Prioritätsliste steht, sind alle Boote zusätzlich mit einem zweiten Hilfsmotor ausgerüstet, der im Notfall den sicheren Weg zur nächsten Insel garantiert. Auch an der Ausstattung wurde nicht gespart. Kartenplotter, Süßwasser-Dusche, Eisbox und ein Sonnendach, was selbst bei Vollgas noch einsatzfähig ist, sind immer an Bord. Natürlich gibt es auch genügend Stauraum für das Reisegepäck. Für die Beschallung ist eine Stereoanlage samt kräftiger Lautsprecher montiert. Dem sonnigen Urlaubsvergnügen steht also nichts im Wege. Nur als Wohnung sind die offenen Schlauchboote kaum geeignet. Zwar lassen sich auf den Liegeflächen auch lauschige Nächte in einsamen Buchten verbringen, wobei ein Camperverdeck bei manchen Modellen sogar etwas Schutz bietet.

Bénéteau Antàres 7.50 HB

Das 7,23 m lange Boot mit dem für die Antarès-Serie charakteristischen Steuerhaus ist speziell für den Antrieb durch einen Außenborder konzipiert worden und liegt preislich bei der Hälfte der nur gut 20 cm längeren Antarès 760 mit Dieselmaschine und Wellenantrieb. Bénéteau, mit 10000 produzierten Booten im Jahr vor der Wirtschaftskrise die weltgrößte Segel- und Motorbootwerft, versteht die neue Antarès gleichermaßen als komfortables Angelboot wie auch als kleine Yacht für die junge Familie, die den Wassersport für sich entdeckt hat. Besonders Einsteiger will man mit dem relativ niedrigen Preis gewinnen. Inklusive Motor wird die Antarès 7.50 HB in der Grundausstattung für etwa 40000 € angeboten. Im Vergleich dazu: die kleinere Schwester Antarès 6 mit einer Länge von 6,42 m steht in der Grundausstattung mit 43911 € in der Preisliste der Werft, und die zur 7.50er kaum größere 760er soll sogar 74375 € in der Grundausstattung kosten. Die Verantwortlichen von Bénéteau erkennen in Krisenzeiten wie diesen nicht nur in Frankreich eine große Zielgruppe für das preisgünstige Boot, sondern auch in Deutschland und in Skandinavien.

Yamarin 68 Day Cruiser

Es müssen nicht zwangsläufig 147,1 kW oder 200 Pferdestärken sein, um mit diesem sehr attraktiven Boot auf seine Kosten zu kommen. Dennoch heißt hier die Devise, je mehr zulässige Power - desto besser, zumal wir den für acht Personen konzipierten „Tageskreuzer“ aus dem Land der 188000 Seen bereits im Rahmen der letzten Finnboat Floating Show am Limit erproben konnten. Die dort eingesetzte Yamarin 68 DC verkraftete die maximal möglichen 184 kW auch unter teils extremen Wind- und Wellenverhältnissen problemlos. Dass eine geübte Hand am Ruder und kontrollierter Umgang mit dem Gashebel entscheidende Voraussetzungen für ungetrübten Fahrspaß sind, sollte von vornherein feststehen.

Sessa Key Largo 36

Dass Sessa mit Begeisterung schnittige und hochwertige Boote baut - und dass seit mittlerweile über 50 Jahren - ist nichts Neues. Neu ist allerdings die Ausstattung eines derart großen Kajütbootes europäischer Herkunft mit drei so kräftigen Außenbordern, werkeln doch gewöhnlich in Schiffen mit diesen Dimensionen die Motoren eher im Inneren. Nicht jedoch bei der neuen Sessa Key Largo 36, die im Sommer 2007 das Licht der Welt erblickte. Ganz bewusst gingen die Italiener hier ungewöhnliche Wege und damit gewisse Risiken ein. Denn eines ist klar, für eine derartige Kombination bedarf es schon besonderer Liebhaber. Die flotte Fortbewegung sollten sie mögen und auch zum frischen Wind, der einem bei der schnellen Fahrt um die Nase weht, sollte der Eigner einen Hang haben. Wer das mag, aber dazu auch noch einen netten Schlaf- und Wohnraum mit Pantry und Nasszelle möchte, der bekommt mit der Key Largo 36 ein ganz besonderes Schiff. Die drei stolz am Heck getragenen Yamahas - ab 2009 passend zum Rumpf in Weiß - laufen zudem seidenweich und sehr geräuscharm, bringen das Schiff aber mit gewaltigem Schub nach vorne.