Revier Archive - Seite 24 von 26 - Skipper Bootshandel

Schweden – Göta-Kanal entdecken

Schweden – Göta-Kanal

Faszinierend für den Bootstouristen ist die allgegenwärtige Beschaulichkeit während der fünf- bis siebentägigen Passage. Auf jedem Streckenabschnitt des 103 Seemeilen langen Törns erwarten den Hobbykapitän unvergessliche Eindrücke. In der Saison 2006, die offiziell von Anfang Mai bis Ende September stattfindet, werden erneut mehr als 4500 Freizeitboote auf „Genießer-Tour“ gehen. Bemerkenswert ist dabei, dass statistisch gesehen fast jede zehnte Crew aus Deutschland kommt. Wer nicht mit seiner Privatyacht unterwegs sein kann, hat die Möglichkeit, auf praxisgerecht ausgerüstete Leihboote umzusteigen, die von ortsansässigen Charterfirmen angeboten werden. Um das außergewöhnliche Flair dieses typisch-skandinavischen Binnenreviers von Bord eines klassischen Liniendampfers zu erleben, sollte man sich auf der betagten „Juno“ oder auf deren nicht minder sehenswerten Schwesterschiffen einmieten: Die liebevoll restaurierten Schmuckstücke sind „lebende Zeitzeugen“, die seit Generationen zwischen den schwedischen Metropolen Göteborg und Stockholm pendeln. Im urwüchsigen Seengebiet des Vänern, Vättern, Hjälmaren und Mälaren wurden bereits im Mittelalter schwere Güter befördert. Kaufleute und Bauern waren seinerzeit gezwungen, Pferde- und Ochsenkarren einzusetzen, um die Landwege zwischen den weitläufigen Gewässern zu überbrücken. Hinzu kam der Anspruch der Admiralität auf einen geschützten Wasserweg im Landesinneren, über den sich die Flotteneinheiten ungehindert bewegen konnten. Anno 1806 veröffentlichte der aus Pommern stammende Konstrukteur und Oberst Baltzar von Platen den Bauplan eines Kanals, der durch die südschwedische Seenplatte verlaufen und damit die umständlichen Transportmethoden wesentlich erleichtern sollte. Vier Jahre später wurde die Kanalgesellschaft gegründet – somit war der Startschuss für die Realisierung des ehrgeizigen Projektes gefallen.

Karibik – Guanaja Bay Islands

Grauschwarze Wolkenfetzen ziehen am Himmel entlang, Windböen sausen über die Piste des Insel-Airports und die Passagiere hasten wie gehetzte Tiere über sandige Wege zur Küste, als gäbe es schon wieder einen Hurrikan. Gerüche nach Fisch und Motorenöl, nach angeschwemmtem Tang, Müll und Muschelschalen wehen mir um die Nase. „Mister Sommer?“, fragt jemand. Ein Mestize führt mich zu einem hölzernen Pier, an dem ein schnittiges Motorboot liegt. Zögernd, jede Silbe betonend frage ich: „Wirtshaus Zur Sonne?“ Steif, fast aristokratisch antwortet der Angestellte, der mehr oder weniger ein Diener, Butler oder Barkeeper ist: „Yes Sir, was denn sonst!“ Im rasanten Tempo springt der Seacruiser über die Wellen, die an weiße Strände rollen. Dahinter Königspalmen, flatternde Fahnen und ein Hotel der Extraklasse. Ich blicke sehnsüchtig auf das herrliche Anwesen. Wer weiß welche Spelunke einem die Pforten öffnet. Etablissements in diesen Regionen sind ja bekannt. Nur, was macht der Kerl - er steuert diesen Nobelschuppen an. „Wohl ein Irrtum Maestro, drehen Sie um, es ist das falsche Quartier!“ Unverschämt grinsend zeigt er sein Gebiss. „Mister, das ist das Wirtshaus Zur Sonne - Posada del Sol!“ Sonne ist zutreffend, denn sie lässt den Park mit Paradiesblumen, Heliconien und Hibiskusblüten in allen Farben erstrahlen. Das Empfangsgebäude der Anlage, das diese irre führende Bezeichnung trägt, scheint ein herrschaftlicher Palast eines spanischen Granden zu sein. Edelste Materialien wurden beim Bau und der Ausstattung verwendet, dezent die Räume der Gästehäuser, exotisch bunt die Malerei der Bars und Restaurants. Familiär, locker und leger die Atmosphäre. Tagsüber haben die Bediensteten nicht viel zu tun. Kaum jemand ruht am Pool oder den Top-Stränden, die US-Amerikaner, Kanadier und Skandinavier sind auf dem Meer zum Hochseeangeln, Tauchen, beim Wasserski oder kreuzen mit den Motoryachten durch den Archipel. Man hat praktisch das ganze Areal für sich allein - und nicht nur das, auch auf den Wegen entlang der Küste und in den Bergen, keine Touristen oder Wandergruppen.

Amsterdam bis Berlin – Teil 2

Hunte und Geste liegen im Tidengebiet der Weser, an Havel und Spree sind wir zu Hause. Emden haben wir links liegen gelassen - wer genügend Zeit hat, kann sich in den Innenhafen schleusen lassen und liegt dann mitten in der Stadt bei einem der Vereine. Unser Ziel ist es, die Seeschleuse Herbrum noch mit dieser Flut zu erreichen. Bei einer Fahrt durchs Wasser von 9 km/h verbrauchen wir nur 2,5 l Diesel pro Stunde. Der Strom schenkt uns noch drei bis sechs Stundenkilometer dazu. Der Wind weht mit mittlerer Stärke aus östlicher Richtung. Hinter Emden hat er eine weite Anlaufstrecke und bläst genau gegen die Strömung der Ems. Die Folge ist eine unangenehm scharfe Welle, die aber zum Glück nicht zu hoch wird. Hinter der nächsten Flussbiegung ist es dann wieder viel ruhiger. Acht Kilometer hinter Emden passieren wir das Sturmflut-Sperrwerk von Gandersum - im Vergleich zur Breite der Ems erscheint die Durchfahrt mit 60 Metern relativ schmal. Es gibt noch eine weitere Funktion des teuren Bauwerkes: Wenn die Meyerwerft in Papendorf ein großes Schiff zur Küste transportieren möchte, kann die Ems auf 2,70 Meter über NN angestaut werden, dies ist aber auf vier Tage im Jahr beschränkt. Mit rasanter Fahrt geht es durch die Brücke von Leer und an der Leda-Mündung vorbei. Oberhalb von Leer wird die Ems zu einem breiten Kanal. Als Ergänzung zu den Baken und Bojen sind Pricken aufgestellt, die rote und grüne Reflexionsstreifen tragen. Das Flussbett scheint schon relativ hoch gefüllt. Papenburg haben wir als Reservehafen eingeplant - die Strömung hat bereits stark nachgelassen, doch wir entscheiden uns für die Weiterfahrt. Kurz vor der Seeschleuse Herbrum spüren wir einen leichten Gegenstrom und noch ehe die Sonne untergeht, können wir am Schwimmsteg festmachen.

Lemmer bis Wien – Teil 1

Ursula und Robert Loy sind seit kurzem Rentner und endlich frei für neue, unbekannte Reviere. Hinter den genannten Zahlen stecken faszinierende Erlebnisse. Die Tour ist eine Herausforderung, insbesondere für Verdränger. Doch - davon sind die Loys überzeugt - jeder, der über Zeit, das entsprechende Boot und genügend Erfahrung verfügt, kann diese Reise unternehmen. Lesen Sie, was das Ehepaar aus Köln auf seinem Törn nach Wien erlebt hat.

Boddengewässer – Barth bis Usedom

IIn Skipper 02/06 haben wir Ihnen den westlichen Bereich Fischland-Darß-Zingst vorgestellt. Diesmal beschreiben wir die östlich gelegenen Bodden von Barth bis zur Sonneninsel Usedom, den Peenestrom und das Achterwasser. Weniger Seegang, geringerer Salzgehalt und eine imposante Tierwelt sind typische Merkmale der in Deutschland einzigartigen Boddengewässer. Sie erstrecken sich von Fischland-Darss-Zingst über Rügen weiter in östliche Richtung zum Greifswalder Bodden und bis hin zum Kleinen Haff südlich von Usedom. Mächtige Schilfgürtel und kleine Inseln bilden eine unverwechselbare Kulisse - und bieten Lebensraum für unzählige Wasservögel. Alleine im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, der größte an der gesamten Ostseeküste, leben rund 250 verschiedene Vogelarten. So wird das Beobachten von unzähligen Gänse- und Entenvögel, die im Frühjahr und Herbst Feuchtwiesen und Flachwasserbereiche als Rastplätze aufsuchen, zum besonderen Erlebnis. Detlev Möhr, Geschäftsführer der Yacht Charter Barth GmbH, unterhält eine Charterflotte mit derzeit drei Booten. Die großzügig ausgestatteten Stahlyachten der niederländischen Werft VEHA liegen am Steg der Bootswerft Rammin. Bootsübernahme: Unsere „Claudia I“ ist für sechs Personen ausgelegt, wir sind zu zweit und haben unter Deck entsprechend Platz. Ein GPS mit Kartenplotter, ein Kompass und gut sortierte Signalmittel sind nur einige Beispiele der vorbildlichen Navigations- und Sicherheitsausrüstung an Bord. Es liegen zehn Tage Chartertörn vor uns. Für diesen Zeitraum haben wir eine abwechslungsreiche Route geplant.

Irland – Shannon

Der Shannon ist mit rund 370 km der längste Fluss Irlands. 250 km davon sind schiffbar. Mit seinen 16 Seen, kleinen Nebenflüssen und Kanälen zählt er zu einem der größten Binnenreviere Europas. Da es keine Berufsschifffahrt mehr gibt, ist der „Sionainn“, wie ihn die Iren nennen, ausschließlich den Freizeitkapitänen vorbehalten und somit ein ideales Revier für Fahranfänger oder Angler, die keinen Führerschein besitzen. Seine Quelle liegt in der Grafschaft Cavan im Norden der Republik Irland. Von hier aus fließt er durch die Mitte des Landes und mündet nahe der Stadt Limerick in den Atlantik. Unser Törn führt auf dem Unterlauf des Shannon vom Lough Derg bis Athlone. Die Fahrt auf dem majestätischen „Roten See“, dem größten des Shannon, führt entlang grüner Hügel, verträumter Buchten und malerischer Inseln. Das freundliche Städtchen Portumna liegt etwa in der Mitte des Flussabschnittes. Oberhalb der Portumna Bridge befindet sich die Marina von Emerald Star Line. In der großzügigen Anlage findet man eigentlich immer einen Liegeplatz. Stehen jedoch Shopping oder ein Besuch einer der exzellenten Restaurants oder Pubs auf dem Programm, empfiehlt es sich, in der Castle Marina anzulegen - von dort ist der Weg zum Ortszentrum kürzer. Die Öffnungszeiten der Drehbrücke findet man im „Captain's Handbook“, das sich an Bord eines jeden Charterbootes befindet. In der westlichen Bucht nach der Brücke, fast versteckt hinter hohen Bäumen, steht Portumna Castle. Teile des renovierten Herrenhauses aus dem 16. Jahrhundert können besichtigt werden. Davor liegt die malerische Marina Castle Harbour. Leider ist dieser direkt am Portumna Forest Park gelegene, vor Westwind geschützte Liegeplatz sehr beliebt und entsprechend schnell überlastet. Das Manövrieren in dem kleinen Hafenbecken ist bei südlichem Wind dann recht schwierig, wie wir selbst erlebt haben.

Berlin-Brandenburg

Seit die DDR nicht mehr existiert, hat der motorisierte Wassersport im Osten Deutschlands einen rasanten Aufschwung genommen. Dies liegt vor allem an der behutsamen, aber doch zielgerichteten touristischen Erschließung der zumeist wunderschönen Gewässerlandschaften, einhergehend mit einer enormen Verbesserung der Infrastruktur. Jeder auswärtige Tourenskipper, der bisher keine Gelegenheit zum Erkunden der Havel-Region fand oder sich womöglich scheut, auf eigenem Kiel anzureisen, sollte einmal über die absolut unkomplizierte Anmietung einer Charteryacht nachdenken. Ortsansässige Fachbetriebe offerieren Dutzende praxisgerecht ausgestatteter Schiffe, die, im Regelfall von März bis Oktober, zu moderaten Preisen verfügbar sind. Unser Leihschiff, eine 10,80 m lange VEHA Euroline 108, stammt aus dem Fuhrpark der Firma Yacht Charter Heinzig. Inhaber Wolfgang Heinzig und seine Mitarbeiter haben für die bevorstehende Saison nicht weniger als 20 optimal gepflegte, oftmals sogar neue oder neuwertige niederländische Motorkreuzer am Start, die auch von Freizeitkapitänen mit geringer Erfahrung am Ruder problemlos zu beherrschen sind. Als Befähigungsnachweis wird allerdings der amtliche Sportbootführerschein „Binnen“ verlangt. Übernahmestation der Boote ist die Marina Ringel in Töplitz, die Anlage befindet sich nur wenige Autominuten von der BAB-Abfahrt Leest an der A10 entfernt. Nachdem Gepäck, Proviant und weitere Mitbringsel verstaut sind, legen wir unverzüglich ab und laufen, den gutgemeinten Tipps des Hafenmeisters folgend, zunächst nicht in Richtung Berlin, sondern nehmen Kurs auf den Fischerort Ketzin. Die hier etwa sechs bis neun Meter tiefe, übersichtlich betonnte Havel windet sich, vorbei an Phöben, zögernd nach Nordwest, so dass wir den Göttin See sozusagen an Steuerbord liegen lassen. Über den schmalen Dammgraben nähern wir uns dem trichterförmigen, von mehreren Alt‧armen und Badebuchten flankierten Trebel See, um ganz allmählich in die Umgebung der Stadt Brandenburg zu gelangen.

Peene

Wir befinden uns in Vorpommern, dem nordöstlichsten Landesteil der Republik. Das eigentliche Flüsschen Peene entspringt nicht weit vom Kummerower See. Durch mehrere Zuflüsse gespeist, mündet der Fluss bei der Hansestadt Anklam in den Peenestrom. Ab Malchin können etwa 100 Kilometer des sehr naturbelassenen Gewässers befahren werden. Schleusen gibt es nicht, denn die Peene hat nur wenige Zentimeter Gefälle. Hindernisse bilden höchstens die Öffnungszeiten von einigen wenigen Brücken. Auch sonst geht es ruhig zu, denn die Gegend gehört zu den eher abgeschiedenen Regionen in Deutschland. Berufsschiffe sind eine Seltenheit, nur Angler trifft man öfter am Flusslauf. Das Umland ist geprägt von der Landwirtschaft, die alten Torfstiche des größten zusammenhängenden Niedermoorgebietes von Mecklenburg-Vorpommern werden schon lange nicht mehr genutzt. Durch die erneute Überflutung der Polder begann die Rückbildung der einzigartigen Naturlandschaft entlang des Peene-Tals, das seltenen Tieren und Pflanzen als Zufluchtsort dient. Die Reise auf dem Fluss ist eine Fahrt durch mehrere Landschafts- und Naturschutzgebiete, in denen man die Reviere von Adler, Biber oder Otter kreuzt. In so mancher Broschüre wurde der Strom daher auch als „Amazonas des Nordens“ bezeichnet. Moderne Wasserwander-Rastplätze mit Liegeplätzen findet man in kurzen Abständen ebenso wie Ruhe und Erholung bei der Fahrt oder beim Angeln im fischreichen Gewässer. Abwechslung verschaffen der Besuch gemütlicher Restaurants oder ein Spaziergang durch die beschaulichen Kleinstädte mit ihrer typischen Backsteingotik.

Schottland – Forth & Clyde Canal und Union Canal

Die der spitze Schnabel eines urzeitlichen Vogelgiganten senkt sich der Stahlzacken bedrohlich auf die Gäste im Visitor-Center nieder. Die bleiben aber gelassen und betrachten Muffin kauend ein Spektakel, von dem der Ingenieur Hugh Baird seinerzeit sicher nicht einmal zu träumen gewagt hätte: Das Falkirk Wheel dreht gemütlich seine Runde – das weltweit einzige rotierende Bootshebewerk ist in voller Aktion. Die 35 m hohe Konstruktion hat zwei drehbar gelagerte Bootskammern, die jeweils mit 300 Tonnen belastet werden können. In knapp 15 Minuten ist ein Boot in die Höhe geliftet. 1822, als die Kanalverbindung zwischen Glasgow und Edinburgh nach den Plänen von Hugh Baird fertig gestellt wurde, waren dafür noch 11 Schleusen notwendig gewesen. Nachdem in den 1960er-Jahren die Kanalverbindung geschlossen worden war, verschwanden diese Schleusen, weil sie für Häuser oder Straßen Platz machen mussten. Das Falkirk Wheel sollte als Millennium Link diese Lücke wieder schließen. In nur drei Jahren wurden der Forth & Clyde Canal und der Union Canal restauriert, Schleusen, Brücken und Aquädukte an den beiden Kanälen instand gesetzt und das spektakuläre Falkirk Wheel errichtet. Im Mai 2002 war es soweit: In Anwesenheit der Queen drehte sich das Wheel zum ersten Mal. Stolze 34 Millionen Pfund kostete das Projekt.  Tatsächlich sieht der Forth & Clyde Canal aus, als wäre er mit Gold gepflastert – zumindest im Juli und August, wenn goldgelb blühende Iris den Kanal säumen und ihn streckenweise wie einen Teil von Claude Monets berühmten Garten an der Seine erscheinen lassen. Der Meister hätte hier für seine Großleinwandkompositionen sicher reichlich Anregung gefunden! Ein Maler unserer Tage, der hin und wieder an den Lowland Canals seine Motive sucht, ist John Stoa. Mit dem Skizzenblock wandert er über den „Towpath“ und beobachtet vor allem den steten Wandel dieser Landschaft. „Wasser ist meine Inspiration, denn es verändert sich immer: mit dem Wetter, mit der Jahreszeit und mit der Tageszeit. Es schenkt mir immer neue Ideen“, schwärmt der Schotte. Die Blütenpracht der Iris interessiert ihn dagegen offenbar weniger. Einer, der das anders sieht, ist William: „Schade, dass ihr das nicht erlebt, jetzt im September ist der Farbzauber leider schon dahin“, bedauert er. Der Mittfünfziger bedient mit seinen British-Waterways-Kollegen die Schleusen entlang des Forth & Clyde Canals. Zwischen Falkirk und Glasgow sind vier „Locks“ zu durchfahren, dazu kommen Dreh- bzw. Hebebrücken. British Waterways hat keine fest stationierten Lockkeepers, sondern eine etwa zehnköpfige, „fliegende“ Einsatztruppe. Sie begleitet die Boote von Schleuse zu Schleuse oder steht auf telefonische Anforderung bereit, eine Drehbrücke zu öffnen.

Unterelbe – niedersächsisches Ufer

Das schleswig-holsteinische Ufer der Unterelbe haben wir Ihnen bereits vorgestellt. Was dieses außergewöhnliche Revier am Ufer Niedersachsens zu bieten hat und wo sich ein Landgang lohnt, beschreiben wir in diesem Teil. Zunächst ein Eindruck vorab: Es ist nicht nur die Elbe, die den Reiz eines Törns ausmacht. Vielmehr sind es auch lauschige Altarme und vier beschauliche Nebenflüsse, die das Revier an der nördlichen Landesgrenze Niedersachsens bereichern. So lässt sich die Este bis nach Buxtehude, die Lühe bis nach Horneburg und die kleine Schwinge bis nach Stade befahren. Längster schiffbarer Nebenfluss ist mit knapp 75 km die Oste mit Ziel Bremervörde. Von Hamburg kommend, ist der Altländer Yachtclub die erste Sportbootanlage am niedersächsischem Ufer. Der Hafen liegt in der Hahnöfer Nebenelbe zwischen den Tonnen HN 5 und HN 7, genau gegenüber der Insel Hanskalbsand. Von der Elbe, ab Fahrwassertonne 119/HN 1, sind es noch rund 1,7 km. Der AYC unterhält eine sehr schöne Clubanlage, die immer einen Aufenthalt wert ist. An drei Schwimmstegen können Boote bis 11 x 3,50 m festgemacht werden. Ähnlich idyllisch liegt das Anwesen des Turn- und Sportvereins Jork, Abteilung Wassersport. Um den Club zu erreichen, fährt man die Lühe 1,5 km flussaufwärts. Für Boote bis 10 m Länge eignet sich der Schwimmsteg. Beide Anlagen liegen mitten im Alten Land. Europas größtes zusammenhängendes Obstanbaugebiet erstreckt sich am niedersächsischen Ufer von Hamburg bis nach Stade. Von beiden Häfen bestehen gute Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren durch Wiesen und Obstplantagen. Zu empfehlen ist ein Ausflug nach Jork, „das Herz des Alten Landes“. In diesem kleinen Städtchen sind schmucke Fachwerkhäuser, Kirchen, die Borsteler Mühle und eine abwechslungsreiche Gastronomie mit landestypischer Küche lohnenswerte Ziele.