Revier Archive - Seite 26 von 26 - Skipper Bootshandel

Boddengewässer – Fischland-Darß-Zingst entdecken

Boddengewässer – Fischland-Darß-Zingst

Die gesamte Boddenlandschaft erstreckt sich von der Halbinsel Fischland-Darss-Zingst bis nach Rügen und weiter über den Greifswalder Bodden bis hin zum Achterwasser bei Usedom. In südlichen Ländern haben solche Gewässer klangvolle Namen wie „Laguna di Venezia“. Ganz anders in Mecklenburg-Vorpommern: Keine Spur von Mittelmeerambiente. Hier, im Nordosten Deutschlands, hatten die Menschen schon immer ihren eigenen Kopf. Und so nannten Sie ihre flachen Gewässer statt Lagune schlicht „Bodden“. Der Begriff stammt übrigens aus dem Slawischen und heißt so viel wie Buchtung. Tatsächlich haben die Boddengewässer am Rande der Ostsee bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Lagunenlandschaften an den Mittelmeerküsten. Mächtige Schilfgürtel und kleine Inseln bilden eine traumhaft schöne Kulisse. Im seichten Wasser tummeln sich riesige Schwärme von Jungfischen. Und es ist der Lebensraum für Wasservögel: Tausende haben hier ihre Heimat gefunden. Im Frühjahr und Herbst kommen noch unzählige Gänse- und Entenvögel als „Durchzügler“ hinzu, die Wiesen und Flachwasserbereiche als Rast- und Schlafplätze aufsuchen. Alleine das Beobachten von 40 000 Kranichen ist für jeden Besucher schon ein Schauspiel für sich. In dem als „Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft“ ausgewiesenen Gebiet leben rund 50 Fischarten, 250 Vogelarten und es wachsen 700 verschiedene Pflanzenarten. Mit 118 km2 Land- und 687 km2 Wasserfläche ist es der größte Nationalpark an der gesamten Ostseeküste.

Märkische Gewässer – Havelseen

Die Boote von Yachtcharter Heinzig liegen im Hafen der Marina Ringel in Alt Töplitz an der Potsdamer Havel bei km 7,00 (RU). Firmeninhaber Wolfgang Heinzig hat uns für den bevorstehenden Törn einen klassischen Stahlverdränger der niederländischen Werft Gruno ausgesucht. Der Typ „30 Classic“ ist mit 9,20 m Gesamtlänge ein ideales Boot für zwei bis drei Personen. Die geschwungene Linienführung des Rumpfes fällt sofort auf. Ebenso die farblich ansprechende Lackierung von Rumpf und Oberdeck. Der erste Eindruck verdient Lob und Anerkennung der Konstrukteure. Und weil das Boot so chic aussieht, wird es später in den Häfen auch stets bewundert.  Mit neun Betriebsstunden hat „Milan“ mal gerade seine Überführungsfahrt absolviert. Kratzer oder Unreinheiten suchen wir vergeblich. Aber die sind bei allen 14 Booten von Karin und Wolfgang Heinzig ohnehin eine Ausnahme. Beide haben in der Charterszene ein gutes Renommee. Ihre Kunden schätzen den zuverlässigen Service, das ausgewogene Preis-Leistungsverhältnis und die großzügige Innenausstattung.

Italien – Venedig – Laguna die Venzia bis Fiume Sile

Wenn morgens zwischen 4 und 5 Uhr die Laguna di Venezia zum Leben erwacht, heißt es für alle Meeresbewohner: Gut festhalten! Fischer- und Lieferantenboote, Vaporetti und Wassertaxis, die Lastkähne der Müllabfuhr und ganz besonders die großen Kreuzfahrtschiffe auf dem Canale della Giudecca verursachen einen derartigen Schwell, dass mancherorts Muscheln auf die Pier geschleudert werden. Aber selbst Meeresgetier, das sich gut verankert, ist nicht sicher: In großen Mengen werden Venusmuscheln „geerntet“ und schon vor Sonnenaufgang angelandet und sortiert. „Die Fischerei in der Lagune hat sich in den letzten 20 Jahren radikal verändert“, erzählt Alberto Ruzzante, der Direktor des Fischmarktes in Chioggia. Die Zahl der Fischer sei zwar nahezu gleich geblieben, doch der Fang von Sardellen, Sardinen, Meeräschen und Seezungen sei zugunsten der Muschelzucht zurückgegangen.

Helgoland

Vor mehr als 200 Millionen Jahren soll die geologische Geschichte von Deutschlands einziger Hochseeinsel, die zusammen mit der vorgelagerten Badedüne ganze 1,7 km2 misst, ihren Anfang genommen haben. Einst erstreckte sich hier grünes Marschland. Die Deutsche Bucht existierte noch nicht, und die flache Tiefebene zog sich von der schleswig-holsteinischen Geest bis zur Doggerbank. Wahrscheinlich wurde ein unterirdischer Salzstock aufgepresst, der Deckschichten anhob, die sich wiederum ablagerten und den damals mit dem Festland verbundenen Buntsandstein zurückließen. Im Laufe der Zeit schuf die Natur durch Verwitterung, Gezeiteneinfluss und die ewige Wucht der Brandung das spätere Gesicht des „Roten Felsens“. Die jüngere Historie Helgolands ist ebenso wechselvoll wie abenteuerlich: Schon im Jahre 98 n. Chr. sprach der Römer Tacitus in seiner „Germania“ von einem „Heiligen Hain“ inmitten des Meeres. Um 700 n. Chr. fand die Besiedelung der Insel ihre erste urkundliche Erwähnung. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts verbreitete der berühmt-berüchtigte Seeräuber Klaus Störtebeker in der Deutschen Bucht Angst und Schrecken. Anno 1401 wurden seine Kaperschiffe in einer erbitterten Seeschlacht vor Helgoland vernichtet. Dass einheimische Fischer die Ruderanlagen der Piratenboote vor den Kampfhandlungen heimlich mit Blei ausgegossen hatten, um sie manövrierunfähig zu machen, ist eine Sage. Störtebeker und 30 Gefolgsleute wurden jedenfalls gefangen genommen und in Hamburg ihrem Henker zugeführt. Einer Überlieferung zufolge soll die geköpfte Seeräuberlegende noch an elf Getreuen vorbeigelaufen sein, so dass den Vitalienbrüdern die bereits verkündete Strafe erlassen wurde. Dennoch galt Helgoland auch weiterhin als Umschlagplatz für Schmuggelware und Zufluchtsort der Piraten. Seit 1714 unter dänischer Verwaltung, folgte im Jahre 1807 die Besetzung durch England. Am 1. Juli 1890 fiel das Atoll ans Deutsche Reich zurück. Vorausgegangen war der Sansibar-Vertrag, in dem vereinbart wurde, dass Deutschland sein Protektorat auf der ostafrikanischen Koralleninsel zugunsten der Briten abtrat. 1945 wurde Helgoland wiederum von den Engländern vereinnahmt. Die umfangreichen militärischen Aktivitäten der Briten blieben nicht ohne schwerwiegende Folgen, zumal Großbritannien nach dem Ende des 2. Weltkrieges alle Sprengstoffdepots durch die Zündung von 6700 Tonnen Munition in die Luft jagte. Die komplette Südspitze Helgolands zerbarst, dabei bildete sich die heute so charakteristische Gliederung in Unter-, Mittel- und Oberland. Bis 1951 diente die Insel als Versuchsziel der Royal Airforce. Dann gelang der Bundesregierung unter Kanzler Konrad Adenauer die Freigabe.

Amsterdam bis Berlin – Teil 1

Über das Ijsselmeer führt der Weg durch die Provinz Groningen und später über die Mündungsgebiete von Ems, Weser und Elbe. Der Tidenstrom hilft, Diesel zu sparen. Wegen der Vielzahl von Kanälen und Flüssen gibt es für die Fahrtroute oft abwechslungsreiche Alternativen.

Elbe-Seitenkanal

Eigentlich ist die Idee nicht neu, einen Kanal von Lübeck vorbei an Hamburg und weiter zum Ruhrgebiet zu bauen. Schon vor mehr als 100 Jahren tüftelten Ingenieure an so einer künstlich angelegten Wasserstraße. Im Juni 1976 wurde mit der Einweihung des Elbe-Seitenkanals dieser alte Traum Wirklichkeit. Nur die Streckenführung geändert, ansonsten verbindet er seitdem nicht nur den Mittellandkanal mit der Elbe und dem weiter flussaufwärts bei km 569,23 abzweigenden Elbe-Lübeck-Kanal mit der Ostsee. Über dem vom Mittellandkanal anschließenden Dortmund-Ems-Kanal und Rhein-Herne-Kanal besteht eine direkte Verbindung zum Ruhrgebiet und zum Rhein. Mit einem Investitionsvolumen von 1,3 Milliarden Mark wurde das Wasserbauwerk in rund acht Jahren errichtet. Den ersten Rammschlag für den Baubeginn übernahm am 6. Mai 1968 der damals amtierende Verkehrsminister Georg Leber. Quer durch das nördliche Niedersachsen führt die 115 km lange Trasse vorbei am Allertal und durch die Lüneburger Heide. Sie beginnt bei der Ortschaft Edesbüttel am Mittellandkanal-km 233,65 und mündet auf Höhe Artlenburg in die Elbe bei km 572,94. Ein Hebewerk und eine Doppelschleuse regeln den Höhenunterschied von 61 m. Für die gesamte Passage sollte jede Crew zwei Tage Fahrzeit einplanen, Landgänge nicht eingerechnet.

Lemmer bis Wien – Teil 2

Über Ochsenfurt, Schweinfurt und Haßfurt erreichten wir Bamberg. Heute beginnt die Fahrt im „Kanal“, wo uns 16, teilweise gewaltige Schleusen erwarten. Wir starten früh, verlassen den Hafen, der eigentlich gar kein richtiger ist, und folgen dem Güterschiff „Würzburg“. Nach der Schleuse Bamberg, die uns 11 Meter nach oben befördert, beginnen die langen Passagen des Main-Donau-Kanals. Man genießt an vielen Stellen weite Sicht über Land und Dörfer. Keine Spur von Langeweile. Radfahrergruppen begleiten und begegnen uns an beiden Ufern. Im Gegensatz zum west- und ostdeutschen Kanalsystem haben die Brücken hier eine Mindestdurchfahrtshöhe von sechs Metern. So müssen wir unseren Mast nicht legen, und der Autopilot kommt zum Einsatz. Am späten Nachmittag erreichen wir Nürnberg. Wir übernachten im 1. Motoryachtclub der Stadt, wo wir zum ersten Mal Inge und Toni mit ihrer 19 Meter langen holländischen Motoryacht STARDUST begegnen. Übrigens: Man muss diese Strecke keinesfalls in einem Stück durchziehen. Zwischen Bamberg und Nürnberg bietet das romantische Forchheim zwei malerisch gelegene Bootshäfen zum Übernachten. Am nächsten Morgen macht sich ALOHA III wieder zeitig auf den Weg in Richtung Schleuse. Davor wartet bereits ein holländisches Güterschiff, hinter dem wir schließlich in die Kammer einfahren. Unserem Vordermann folgen wir auch in den nächsten Stunden. Wir halten dabei immer mehrere Hundert Meter Abstand, damit wir nicht in seinem unruhigen Schraubenwasser laufen müssen.