Die mittlerweile nicht mehr ganz neuen Pod-Antriebe mit Joy-Stick werden immer beliebter. Das liegt weniger an dem Umstand, dass nun die Generation-Videospiel am Steuerstand Platz nimmt, sondern daran, dass eine Yacht beim An- und Ablegen damit auch für weniger geübte Skipper deutlich besser beherrschbar ist. Die Hersteller folgen dem Bedürfnis und entwickeln zunehmend Schiffe, die für diese Antriebe konzipiert sind, denn so einfach ist die Sache nicht. Die Rümpfe müssen speziell für die Systeme ausgelegt sein. Ob Zeus oder IPS, jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen. Es muss also für jeden Antrieb der passende Rumpf entwickelt oder die Form durch Wechselwerkzeuge entsprechend angepasst werden . Viele Werften setzen deshalb auf eine bestimmte Motorisierung. Die neue Sea Ray 540 Sundancer wird deshalb ausschließlich mit den beiden Cummins MerCruiser QSC 600-Dieseln und Zeus-Antrieben geliefert.
Galeon Galia 515 BR
Das, was Werftinhaber Wieczyslaw Kobylko, ein studierter Nautiker mit Kapitänspatent, in den letzten Jahren auf die Beine stellte, verdient Anerkennung und Respekt. Überaus exklusive Motoryachten, wie man sie von einem osteuropäischen Produzenten kaum erwartet hätte, wurden in Kooperation mit den britischen Designerprofis um Tony Castro entwickelt und in beinahe regelmäßiger Folge präsentiert. Das jüngste Projekt trägt die Bezeichnung Galeon 700 Raptor. Dahinter verbirgt sich ein progressiv gestyltes, mit allen Schikanen ausgerüstetes 21,74-m-Traumschiff, das es in jeder Hinsicht mit imageträchtigen Konkurrenzfabrikaten aus England oder Italien aufnehmen kann. Im Zuge der konsequenten Kapazitätserweiterung wurde das Galeon-Betriebsgelände im Danziger Vorort Straszyn grundlegend modernisiert und auf 50000 m2 vergrößert, die Anzahl der Mitarbeiter stieg binnen kürzester Zeit auf 800 an. Im Geschäftsjahr 2008 entstanden 564 Boote, darunter befanden sich 178 Yachten.
Uttern S64 Exclusive
Die Geschichte der Marke Uttern nahm ihren Anfang, als die Brüder Rolf und Arne Sandström anno 1964 eine ehemalige Turnhalle zur Laminierwerkstatt für einfache Kunststoff-Angeljollen umfunktionierten. Schon bald darauf beinhaltete das Portfolio des kleinen Familienbetriebs trailerbare Sport- und Kabinenboote, später kamen sogar kompakte Motorsegler hinzu. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die im beschaulichen Polarkreis-Städtchen Skelleftehamn angesiedelte Werft kontinuierlich weiter und avancierte zu einem international gefragten Hersteller, der mehr als 100000 Bootseinheiten an den Mann bringen konnte. Seit der im Oktober 1996 vollzogenen Brunswick-Übernahme werden alle Uttern-Typen mit Mercury- oder MerCruiser-Technik bestückt und zu vorteilhaften Paketpreisen offeriert.
Broom 450
Seit Anfang der 1960er-Jahre wurde der bis dahin eingesetzte Werkstoff Holz durch das zeitgemäße GFK ersetzt. Stets standen Seetüchtigkeit und Werthaltigkeit an prominenter Stelle des Lastenheftes aller Broom-Yachten. Die langjährige Erfahrung im Bootsbau spiegelt sich auch an Bord der heutigen Modellpalette wider. Die umfasst im Ganzen sechs Yachten von 11,13 m bis 15,24 m Länge in neun Ausführungen. Wir fuhren die Broom 450, deren Rumpf, abgesehen von leichten Modifikationen, seit rund 30 Jahren gebaut wird und auch heute noch einen sehr guten Eindruck in Hinsicht Fahrleistung hinterlässt. Man muss das Rad nicht wirklich stets neu erfinden...
Bavaria Deep Blue 46 Open
Inzwischen ist es neun Jahre her, dass die ursprünglich auf die Produktion von Segelyachten spezialisierte Großserienwerft damit begann, eine eigene Motorboot-Kollektion zu etablieren. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten stießen die BMB-Sportscruiser auch international auf großes Interesse, und entsprechend schnell wuchs das Portfolio an. Setzte Bavaria bisher konstruktionsstrategisch auf eine enge Kooperation mit den slowenischen Yachtarchitekten Jakopin (J & J Design), wird nun ein anderer Weg beschritten. Verantwortlich für den stilistischen Umbruch zeichnet BMW Group Designworks USA, eine Tochterfirma der BMW Group, die für Exklusivität und innovative optische Impulse steht. „Die Auswahl des Designpartners war eine der wichtigsten Entscheidungen des vergangenen Jahres. Es ist unser Ziel, in Zukunft nicht nur technisch-funktional attraktive Produkte anbieten zu können, sondern auch anspruchsvollstes Design“, erklärt Bavaria-CEO Andres Cardenas. Das Pilotprojekt der neuen Allianz ist die Deep Blue 46 Open, die anlässlich der boot Düsseldorf 2009 offiziell debütierte und wahlweise als Zwei- oder Dreikabinenversion geordert werden kann. Mittlerweile ist die Sport-Top-Variante dieses unverwechselbar layouteten Bootes auf dem Markt, und voraussichtlich folgt schon im Laufe der kommenden Saison die mit Spannung erwartete Flybridge-Ausführung.
Performance 1307
Dahinter steckt der Wunsch der Händler und Kunden aus den nördlichen Breiten des Vertriebsgebietes der oberitalienischen Werft. Ein festes Dach über dem Steuerstand, das bei entsprechenden Witterungsverhältnissen durch ein zu öffnendes Segment in der Konstruktion dennoch ausreichend Luft und Sonne an den Fahrstand gelangen lässt, verlängert hier die entspannte Fahrsaison erheblich. Und wer weiß, vielleicht finden sich ja Kunden im Süden, die ob der zunehmenden UV-Belastung auf Knopfdruck den Steuerstand beschatten möchten. Denn der ist wie in allen Modellen von Performance das zentrale Element des Bootes. Serienmäßig wird die 13,33 m lange Yacht mit Doppelmotorisierung gelistet, in unserm Testboot sorgten aber gleich drei MerCruiser 496 MAG HO für den sportiven Auftritt. Jeder der über 8100 cm3 Hubraum verfügenden V-Achtzylinder-Benzinmotoren generiert bei 5000 min-1 eine Leistung von 317 kW (431 PS), die über Bravo-III-Z-Antriebe ins Wasser geleitet werden. Damit stehen dem trocken rund 8400 kg wiegenden Boot also knapp 1300 Pferdestärken zur Verfügung. Gleich vorweg, ein Problem hat damit weder das Boot, noch der Rücken des Testpiloten...
Valk Trawler 17.00
In seinen Prospekten stellt Wim van der Valk die Durchfahrtshöhe von 3,35 m heraus, womit eine Binnenreise über die französischen Kanäle bis zum Mittelmeer möglich wird. Darauf legt der Auftraggeber der Baunummer 2 anscheinend keinen Wert, denn zugunsten einer größeren Stehhöhe fiel diese Yacht um 25 cm höher aus. Bei Wim van der Valk kauft man halt kein Schiff von der Stange, und fast jeder Kundenwunsch wird realisiert. Der Valk Trawler 17.00 ist ein klassischer Rundspanter mit harmonischer, langgestreckter Linienführung. Die rund 40000 kg wiegende Yacht ist nach CE-Kategorie A zertifiziert. Auch aufgrund des großen Tankvolumens von 7000 l Diesel sind ausgedehnte Seereisen möglich. Von der tiefen Badeplattform gelangt man durch eine stabile Tür im hinteren Süll ins Cockpit. Eine Heckdusche und eine klappbare Leiter zählen hier zur Standardausrüstung. Auch der Zugang vom Steg auf die Gangborde ist dank aufstellbarer Relingsteile möglich. Die Reling ruht auf einem etwa 25 cm hohen Schanzkleid, das dem sanften Anstieg der breiten Gangborde zum Bug hin folgt. Alle Decks und auch die Badeplattform sind serienmäßig mit einem hochwertig verlegten Teakdeck versehen, die Beschläge sind der Bootsgröße angemessen dimensioniert.
Typhoon 37 Coupé
Die gesamte Struktur der Typhoon 37 wird aus seewasserbeständigem Aluminium der Güte AL-5083-H321 hergestellt. Das sorgt in Verbindung mit leichtem Material für die Tanks - der Brennstofftank ist ebenfalls aus Aluminium und der Wassertank aus Kunststoff - für eine leichte, doch durchaus stabile Konstruktion. Für den Rumpf wird 5 mm starkes Material verwendet, für Decks und Aufbauten kommen 4 mm starke Aluminiumplatten zum Einsatz. Der Spantenabstand beträgt durchgängig 50 cm. Trocken bringt die Typhoon 37 Coupé 8900 kg auf die Waage. Damit ist die Yacht schwerer als vergleichbare Boote aus GFK, gegenüber Stahlbooten aber ein Leichtgewicht. Die Länge von 11,20 m bei immerhin 3,70 m Breite verspricht viel Lebensraum an Bord und hinsichtlich der zur Auswahl stehenden Motorisierungen auch enorm viel Fahrspaß. Die Werft spricht von Höchstgeschwindigkeiten zwischen 25 und 42 kn, natürlich in Abhängigkeit von den verbauten Aggregaten. In unserem Testboot, das auch auf der Amsterdam in-water Boat Show zu sehen sein wird, kommen zwei Pod-Antriebe des Typs Volvo Penta IPS500 zum Einsatz. Für die dynamische, an einen Backdecker erinnernde Linienführung zeichnet das Büro Sea Level Yacht Design & Engineering aus Muiden verantwortlich.
Skilsö 33 Arctic
Das Lieferprogramm der von Nils Roland gemanagten Skilsö-Werft beschränkt sich auf die exakt 11,00 m lange Topversion 36 FB und drei bewährte 33-Fuß-Modelle, die auf der Basis einer identischen Rumpfkonstruktion wahlweise mit Flybridge und zweitem Steuerstand, als Sportscruiser-Variante oder, wie von uns gefahren, als sogenannte Arctic-Ausführung mit geschlossenem Deckshaus und offenem Achtercockpit zu haben sind. Nachdem man über Generationen hinweg dem Werkstoff Holz den Vorzug gegeben hatte, wurde die Produktion im Jahre 1970 endgültig auf glasfaserverstärkten Kunststoff umgestellt. Das erste GFK-Schiff des alteingesessenen Bootsbaubetriebes war die als unverwüstlich geltende Skilsö 23. Der kompakte Spitzgatt-Verdränger, eine typisch-nordische „Snekke“ mit formschönem Klinkerrumpf, tiefem Kiel und kleinem Dieselmotor, ist bis zum heutigen Tage in den meisten skandinavischen Marinas anzutreffen.
Ranger Tugs R-21EC
Dieses Boot kann man getrost als Dauerbrenner bezeichnen, denn die Präsentation des „Urmodells“ erfolgte bereits in den frühen 80er-Jahren. Stilistisch orientiert sich unsere zur Saison 2009 umfassend modifizierte Testkandidatin am Layout der wind- und wetterfesten Bristol Bay Trawler, die in vielen Gewässern im hohen Norden Amerikas anzutreffen sind und vorwiegend zum Fischfang eingesetzt werden. Neben der 6,40 x 2,03 m messenden R-21EC, deren Trockengewicht mit 1250 kg angegeben wird, gehören zwei weitere Ranger-Tugs-Versionen von 25 und 29 Fuß zur optisch eigenständigen Modellfamilie. Als eingespieltes Designerteam für das momentan recht übersichtliche Portfolio zeichnen Werftchef John Livingston und dessen Vater Dave verantwortlich. Der Senior war, dies als interessante Zusatzinfo, über mehrere Jahrzehnte federführend an der Produktentwicklung und Konstruktion diverser Sportboote und Yachten von Wellcraft, Regal, Reinell, Fountain und Bayliner beteiligt.