Pole Position: Interview mit Navicos Knut Frostad

Im Sommer 2019 gab es einen Wechsel an der Spitze von Navico, dem im norwegischen Egersund ansässigen Weltmarktführer für Schiffselektronik. Knut Frostad übernahm das Ruder. SKIPPER Bootshandel lud den 53-jährigen Norweger zum Interview ein.

 

Knut Frostad

In der Wassersportszene ist Knut Frostad kein Unbekannter. Vom Stehsegler zum Flying-Dutchman-Vorschoter und immer wieder in der Weltspitze dabei, das sind schon beeindruckende Fakten. Doch der willensstarke Skandinavier wollte mehr. Es folgten vier Teilnahmen am Volvo Ocean Race. Vom Steuermann über den Wachführer bis zum Skipper, der Werdegang an Bord lässt keine Wünsche offen. Aber auch an Land ging es steil bergauf und Knut Frostad wurde 2008 CEO des wichtigsten »Um-die-Welt-Rennens«.  Da er bereits seit 2005 eine Position als Vorstandsmitglied bei Navico besetzte, weiß er um das Potenzial des weltweit führenden Unternehmens, das B&G, Simrad, Lowrance und C-Map vereint. 2019 folgte dann der Posten des CEOs.

SKIPPER: Sie sind seit Sommer 2019 neuer CEO bei Navico. Doch wenige Monate später ist weltweit nichts, wie es vorher war. Bremst Sie die Pandemie aus?

Knut Frostad: Wie in den meisten Unternehmen hat die Pandemie auch bei Navico die Führung des Unternehmens verändert. Zu Beginn von COVID-19 schlugen wir einen vorsichtigen Weg ein und passten Arbeitsabläufe an all unseren 40 Standorten weltweit an. Innerhalb weniger Wochen organisierten wir Homeoffice für die meisten unserer 2.000 Mitarbeiter. Zudem mussten wir eine neue Interaktion sowohl intern als auch extern entwickeln. Das war eine Herausforderung, aber wir sind jetzt in einer starken Position, falls es zu einer zweiten oder sogar dritten Welle des Virus kommen sollte. Abgesehen von der Sorge um die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter, konzentrierten wir uns ebenfalls sehr darauf, die Auswirkungen für unsere Kunden und die Schifffahrt niedrig zu halten. Durch direkte Interaktionen mit den Kunden und die genaue Beobachtung der weltweiten Beschränkungen für den Bootssport, konnten wir die Entwicklungen gut verfolgen. Wir haben das große Glück, dass der Bootssport als eine Aktivität angesehen wird, die sich mit »social distance« vereinbaren lässt. Dies, zusammen mit der Tatsache, dass die meisten Menschen ihre Urlaubspläne radikal ändern mussten, führte dazu, dass der Bootssport in vielen Ländern erheblich zugenommen hat.

SKIPPER: Eine vollständige Vernetzung an Bord ist praktisch, aber besteht nicht die Gefahr, dass sich die Bootsführer zu sehr auf ihre Technik verlassen?

Knut Frostad: Ich behaupte, dass es nichts gibt, was das gute und altbewährte seemännische Handwerk ersetzen kann! Allerdings bringt die Vernetzung und Integration verschiedener Techniken an Bord viele positive Sicherheitsaspekte mit sich. So werden Sie einfacher und schneller bei Problemen informiert. Zum Beispiel bei einem Leck. Außerdem können Sie sich zu jeder Zeit einen Status des Bootes anzeigen lassen. Nutzen Sie bei Bedarf einen »Pre check up« und überprüfen vor dem Ablegen, ob alles zu 100 Prozent funktioniert…

Das komplette Interview lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 07/2020!
Text: Elmar Elfers
Foto: Navico