Entspannt ins Schleusenmanöver

Bootseinsteiger und Charterboot-Neulinge sehen oft mit Respekt ihrem ersten Schleusenmanöver entgegen. Doch diese Angst ist unbegründet. Deshalb wollen wir hier ein paar praktische Tipps zum Verhalten in Schleusen geben und vielleicht sogar auch ein bisschen Lust darauf machen…

Bevor wir in unsere erste Schleuse einfahren, sei hier ganz kurz der Sinn und Zweck dieser Wasserbauwerke erklärt. Schleusen gleichen Höhenunterschiede beziehungsweise Gefälle von Flüssen- und Wasserstraßen aus. Dabei gibt es Flüsse mit mehr oder weniger Schleusen, je nachdem, auf welcher Länge wie viel Höhenunterschied überwunden werden muss, um vom Berg ins Tal oder umgekehrt zu kommen. So gibt es zum Beispiel im Verlauf der Lahn auf 66 Kilometern schiffbarer Länge zwölf Schleusen, die alle unterschiedliche Hubhöhen haben. Insgesamt verfügt der 245 Kilometer lange Fluss über 567 Meter Gefälle.

Doch neben Wasserstraßen, die buchstäblich mit Schleusen gespickt sind, gibt es auch zahlreiche Reviere, die mit wenigen Schleusen auskommen. Charterbootskipper dürften in der Regel mit mindestens einer Schleuse in Berührung kommen. Also sollte man darauf gut vorbereitet sein. Schleusen unterscheiden sich im Wesentlichen durch verschiedene Bedienungsarten:

  • Automatische Schleusen ohne Schleusenwärter. Bei diesen Schleusen, die man zwar auch Selbstbedienungsschleusen nennt, wird der gesamte Schleusenvorgang durch die Betätigung eines Hebels oder einer Sprechtaste ausgelöst. Der Skipper muss im Wartebereich der Schleuse entweder einen Hebel ziehen oder eine Sprechtaste drücken, worauf sich ein Dispatcher meldet und den Schleusenvorgang der Leitstelle startet. Eine Informationstafel neben der Schleuseneinfahrt gibt Auskunft über die weiteren Handlungsschritte.
  • Elektrische Schleusen mit Schleusenwärter. In den meisten deutschen Wassersportrevieren sind an den Schleusen überwiegend Schleusenwärter anzutreffen, die sich um den elektrisch betriebenen Schleusenvorgang und die Sicherheit in der Schleuse kümmern.
  • Manuelle Selbstbedienungsschleusen sind in unseren Revieren immer seltener anzutreffen und sollen hier nur am Rande erwähnt werden. Gemeint sind hiermit solche Schleusen, die vollkommen manuell im Handbetrieb zu bedienen sind, inklusive der Öffnung von Schleusentoren und Schützen. Hier macht der Skipper den gesamten Schleusenvorgang allein.
Wartebereich mit Ampel und Info-Display vor einer Selbstbedienungsschleuse

Sobald wir uns einer Schleuse nähern, gilt die erste Grundregel: Keine Hektik und immer Ruhe bewahren! Dann achten wir auf die Lichtsignale einer rot-grünen Ampel vor der Schleuse. Rot = Einfahrt verboten, Rot plus Grün = Schleusung wird vorbereitet, Grün = Einfahrt erlaubt…

 

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 04/2021!
Text & Fotos: Rex Schober