Report Bretagne: Wo Obelix in den Zaubertrank fiel

Vor knapp 60 Jahren erblickten Asterix und Obelix das Licht der Comic-Welt. Inzwischen sind 37 Bände ihrer Heldentaten veröffentlicht. Wir haben für Sie die Heimat der beiden gallischen Haudegen mit einer Pénichette erfahren.

Sie haben mal wieder Lust auf einen Binnentörn? Aber wollen kein Allerweltsrevier unter den Kiel nehmen? Okay, vielleicht haben wir ja einen Tipp für Sie. Was darf‘s denn sein? Das Meer in der Nähe? Und das eher rau und wild als weichgespült? Mit schroffer Felsküste und feinem Sandstrand? Gut! Dazu als Kontrast zum Büroalltag ein Mix aus tiefen Wäldern, alten Schlössern und rustikalen Dörfchen. Fein! Jetzt noch eine Rolle rückwärts in Ihre Schulzeit. Sie fanden Lanzelot, den Zauberer Merlin und die Ritter der Tafelrunde toll? Und haben die Asterix-Heftchen wie warme Semmeln verschlungen. Prima! Wenn Sie jetzt noch ein Faible für gutes Essen und Trinken haben, dann sind Armor und Argoat das richtige Revier für Sie!

Der Sportboothafen von Redon zeugt von der maritimen Vergangenheit der Stadt

 

Armor und Argoat? Was ist das? Wo liegt das? Ich sehe schon, wie sich Ihre Stirn in Falten legt. Aber keine Sorge, bevor Sie Google strapazieren, hier die Lösung: Die Begriffe »Armor« und »Argoat« gehen auf die Gallier zurück, bedeuten so viel wie »Land am Meer« und »Land am Wald« und beschreiben die Bretagne oder besser gesagt die markanten Eckpfeiler dieser rund 300 Kilometer weit in den Atlantik herein ragenden Halbinsel im nordwesten Frankreichs. »Bonjour«, begrüßt uns Addel am Ausgang des Airport in Rennes, ihr seid die beiden Deutschen, die zum Liegehafen von Locaboat wollen?« Ich nicke.

Wir hatten bei der Anmietung des Charterboots den Transfer zur Basis gleich mit gebucht, der Fahrer des Abholdienstes verstaut unser Gepäck und schon geht es in flotter Fahrt Richtung Norden.
Selbstredend würden wir gern noch ein paar Lebensmittel für die Bordküche einkaufen. Addel steuert den Supermarché in Melesse an. Zack, wird die vermeintlich kleine Besorgung zum Großeinkauf, sprich: zur Kapitulation vor den Verführungskünsten der Konsumindustrie.

Den besten Blick auf das Schloss von Jesselin hat man von der Brücke über den Canal de Narites á Brest

 

Aber was soll‘s, wir haben die kulinarische Grundlage für unseren Törn gelegt. Und das zum Schnäppchenpreis. Dachten wir zumindest …, bis wir die Einkäufe in der Kombüse verstauen und Addel mit großer Geste auf seine Armbanduhr zeigt. »Messieurs«, sagt er, »ich habe mehr als eine Stunde vor dem Supermarkt gewartet. Das war im Preis nicht inbegriffen.« Tja, wo er recht hat, hat er recht, Klaus greift zum Portemonnaie … und schon schmelzen unsere vermeintlichen Super-Sonder-Sparschwein-Rabatte wie Eis am Äquator dahin…

Den kompletten Reiseartikel mit ausführlichen Reiseinfos lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 09/2018!
Text & Fotos: Gerald Penzl