Unter der Leitung von Gerard Wainwright entwickelte sich Sealine zu einer gut reputierten Marke, die stets die neuesten Entwicklungen am Markt aufgriff, aber auch selbst markante Zeichen setzte. Daran hat sich auch mit der neuen Führung unter Patrick von Sydow nichts geändert. Bestes Beispiel ist die neue S29, für deren Entwicklung man sich den schwedischen Toppdesigner Ocke Mannerfelt geworben hat. Einst erfolgreicher Offshore-Pilot, steht Mannerfelt für schnell laufende Rümpfe verbunden mit hohem Komfort an Bord. Sealinetypisch ist die konsequente Raumnutzung an Bord der 9,13 m langen S29. Das beginnt mit der relativ tiefen Badeplattform, die in der Standardausführung im GFK mit einer rutschhemmenden Struktur versehen ist. Unmittelbar vor dem Zugang zum Cockpit ist hier die klappbare Badeleiter in einem Schapp montiert, der zugehörige Handlauf befindet sich an der Stufe zum Gangbord. Die Heckdusche liefert warmes und kaltes Wasser. Im hochbordigen Cockpit wurde backbords die Wetbar mit Spüle und optionalem Kühlschrank platziert. Auf Wunsch kann die Spüle durch einen Barbecue-Grill ersetzt werden. In den Schränken in der Seitenwegerung hat man neben frei verfügbarem Stauraum auch den Gasflaschenkasten sowie die Absperrhähne der Brennstoffzufuhr und die Hauptschalter der Batterien montiert. Der Auslöser des Maschinenraum-Feuerlöschers ist am Steuerstand angebracht. An die Wetbar schließt ein zweisitziges Sofa an, das auch als Ottomane genutzt werden kann. Den Abschluss zur in weiß eloxierten Alurahmen gefassten Windschutzscheibe bildet ein rundes Luk, durch das Tageslicht und Frischluft in die Unterflurkabine gelangt.
Minor 29 Long Cabin
Quicksilver 530 Flamingo
Wir fuhren dieses praktische Schiffchen, das generell im Paket mit hauseigenen Mercury- oder Mariner-Außenbordern bis 67 kW am Propeller geliefert wird und eine Zuladung von fünf Personen oder 450 kg verträgt, auf der Kieler Förde, unmittelbar vor der Strandpromenade des beschaulichen Ostseebadeortes Laboe. Allen Quicksilver-Booten gemeinsam ist ihre polnische Herkunft, das manuelle Laminierverfahren und eine 36-monatige Produktgarantie. Hinsichtlich der GFK-Verarbeitung hinterlässt die 5,38 m lange und 2,39 m breite 530 Flamingo einen überzeugenden Eindruck. Die schneeweiße Außenhaut präsentiert sich hochglänzend und auch an den rundlichen Übergängen makellos ausgeformt. Sämtliche Innenflächen der Stauräume und Schapps sind mit mausgrauem Topcoat versiegelt. Das ins Unterwasserschiff eingefügte Spantensystem sorgt für die notwendige statische Stabilität, und die passend dimensionierte Gummischeuerleiste schützt den Rumpf vor den oftmals unvermeidlichen Anlegeremplern. Wie etliche zum Standard zählende Ausstattungskomponenten belegen, ist die Konzeption der 530er in erster Linie auf die Anforderungen von Sportfischern zugeschnitten. Vor allem der optisch gewöhnungsbedürftige, ans legendäre „Papamobil“ erinnernde Hardtopaufbau mit getönter Rundumverglasung und einem riesigen Plexi-Dachfenster ist ein nicht alltägliches Accessoire, das vielen dem Angelhobby frönenden und dabei gelegentlich Unterschlupf suchenden Skippern zusagen dürfte.
Mira 43 IPS
Drago Sorocos 760
Drago-Boote, die nicht mit dem norwegischen Fabrikat Draco zu verwechseln sind, stammen aus Attica, einem Vorort von Athen. Die Geschichte der Werft, die noch heute vom Gründer Nikos Farazis persönlich geleitet wird, geht bis ins Jahr 1969 zurück. Seitdem sind etwa 25 000 Boote aller Art entstanden. Mittlerweile konzentriert man sich auf vielseitig einsetzbare Centre Consoler und handliche Cabin Cruiser, von denen pro Saison etwa 800 Einheiten auf Kiel gelegt werden. Nicht weniger als 90 % der Jahresproduktion gelangt übrigens in den Export und findet sich in sechzehn europäischen Abnehmerländern wieder. Im Bundesgebiet wird das einheitlich nach dem Qualitätssicherungssystem ISO 9001 gefertigte Drago-Programm über ein vom österreichischen Generalimporteur Schimanko organisiertes Händlernetz vermarktet. Sämtliche Drago-Modelle werden in aufwändiger Weise im Handauflegeverfahren gebaut, wobei die Grundfestigkeit der Kunststoffschale durch ein einlaminiertes Spantengerüst zustande kommt. Die Sorocos 760 erlebte ihre Deutschland-Premiere anlässlich der Berliner Fachmesse im Herbst 2003. Seit kurzem ist dieses Boot auch als Außenborderversion lieferbar, was speziell jene Skipper hellhörig machen dürfte, die vorwiegend Binnenreviere befahren, auf denen Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten. Das Gelcoatfinish des von der Firma Schütze Bootshandel Köpenick zur Verfügung gestellten Probanden ist prima, und auch die Rundungen und Übergänge der blütenweißen Außenhaut zeigen sich sauber ausgeformt. Die Beschläge sind passend dimensioniert und fachgerecht verschraubt, wir vermissen jedoch geeignete Mittelklampen, damit die Sorocos, wenn es die Situation verlangt, auch per Springleine vertäut werden kann.
Yamarin 7440
In den frühen 70er-Jahren als maßgeschneiderte Bootsserie für die japanischen Außenborder konzipiert, stoßen die einheitlich weiß-blau colorierten Kunststoffschiffchen mit dem goldenen Delphin im Firmenlabel auch südlich des hohen Nordens auf eine wachsende Fangemeinde. Ein Beleg dafür sind die stetig steigenden Exportzahlen, die in jüngster Vergangenheit teils rekordverdächtige Ausmaße annahmen. Kesko Marine mit Firmensitz in der Kleinstadt Vantaa lässt seine Boote nach exakten Vorgaben des eigenen Konstruktionsteams in mehreren ausgesuchten Werftbetrieben bauen. Während des Produktionsprozesses, der im rationellen Faserharz-Spritzgussverfahren abläuft, werden nur beste Rohmaterialien verwendet. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen die blitzsauber ausgeformten Oberflächen mit hochglänzender, UV-beständiger Gelcoatbeschichtung und die grundsätzlich aus Edelstahl gefertigten Beschläge, die sachgerecht platziert und solide verschraubt sind. Die erforderliche Festigkeit der GFK-Struktur kommt durch ein sorgfältig einlaminiertes Spantensystem zustande. Offiziell „beglaubigt“ ist der vorzügliche Qualitätsstandard der gesamten Yamarin-Flotte vom „Technical Research Centre of Finland“, das regelmäßig strenge Baumusterkontrollen durchführt und sicherheitstechnisch relevante Kriterien wie den Rumpfauftrieb, die Bordwandhöhe oder die werftseitig angegebene Maximalbelastung überprüft.
Variant 606 HT
Nord Star 31 Patrol
Rodman 41′ Cruiser
Rodman Polyships mit Stammsitz in der Hafenstadt Vigo zählt zu den modernsten und technisch leistungsfähigsten Schiffs- und Yachtwerften Südeuropas. Interessanterweise ist die Produktion gleichermaßen auf die Verwendung der Werkstoffe Stahl, Aluminium und GFK ausgerichtet. Das finanzstarke Unternehmen mit 500 Mitarbeitern existiert ursprünglich seit 1974, der erfolgreiche Expansionskurs wurde aber erst später durch mehrere wohlüberlegte Fusionen möglich. Bisher entstanden etwa 12 000 Wasserfahrzeuge für private und kommerzielle Zwecke, darunter auch hochseetaugliche Fischtrawler und Expeditionsschiffe sowie speziell ausgerüstete Patrouillenboote für die spanische Marine, die übrigens traditionell zu den wichtigsten Rodman-Kunden zählt. Nicht vorenthalten möchten wir Ihnen die Information, dass die Führungsetage des angesehenen Großbetriebes besonders freundschaftliche Beziehungen zum spanischen Königshaus unterhält. Sicherlich eine äußerst prestigeträchtige Angelegenheit und nebenbei eine hervorragende Imagewerbung, zumal König Juan Carlos öffentlich seine Sympathie für die Marke Rodman bekundet.
Eurocrown 268 CR
Die 8,15 m lange und 2,59 m breite Eurocrown 268 CR debütierte zur Saison 2002. Entwickelt wurde der rund 2750 kg schwere Weekender ursprünglich von den Konstrukteuren der amerikanischen Werft Crownline Boats, mit der die Firma Siegel als Generalimporteur für Europa enge Geschäftsbeziehungen unterhält. Während die luxuriösen Eurocrown-Topversionen 348 CR und 420 CR in Italien entstehen, werden die kleineren Einheiten in Deutschland auf Kiel gelegt. Die aufwändigen Laminierarbeiten erfolgen in einem Schweriner Spezialbetrieb, zur Komplettierung gelangen die Boote dann ins westfälische Münster. Bezüglich der Materialauswahl hinterlässt unsere weiß-blaue Testkandidatin einen sehr ansprechenden Eindruck. Sowohl am Gelcoatfinish als auch an der Qualität und Quantität der Beschläge gibt es nichts zu beanstanden. Hinter den Kulissen, sprich am sichtbaren Inneren des Bootskörpers, geht es sauber und ordentlich zu, alle technischen Installationen sind fachgerecht ausgeführt. Kritisch angemerkt sei jedoch, dass man nicht nur für den Landanschluss gesondert zur Kasse gebeten wird – sogar ein simpler Handfeuerlöscher ist als kostenpflichtiges Extra ausgewiesen.