Archiv Archive - Seite 51 von 158 - Skipper Bootshandel

Sea Ray 355 Sundancer HT entdecken

Sea Ray 355 Sundancer HT

Den Sea Ray Fans ist es längst bekannt, dass die Europazentrale der Werft in Amsterdam bei einigen Yachten der Marke eigene Wege geht, um auch den Bedürfnissen der Interessenten aus der „Alten Welt“ Rechnung zu tragen. Denn die unterscheiden sich in einigen Fällen durchaus erheblich von denen vieler US-Eigner. Klimatische Bedingungen, wo ein offenes Cockpit Nachteile hat, gehören ebenso dazu, wie familiäre Strukturen oder die Lebensart. Viele Amerikaner bevorzugen offene Innenräume mit wenig Privatsphäre, denn oft sind nur zwei Personen an Bord oder die Yacht wird lediglich für Tagestouren genutzt. Bei größerer Besatzung und längerer Nutzung – wie in Europa öfter der Fall – ist der offene Blick ins Schlafzimmer nicht immer willkommen. Das erfordert ein anderes Layout, was man in Amsterdam erkannt hat. Das Prinzip ist stets gleich. Es beginnt mit der Suche nach einem guten Rumpf aus den Beständen der US-Produktion. Warum sollte man eine gute Basis neu erfinden? Der Griff auf bewährte Formen spart Entwicklungskosten und mindert das Risiko. Auf dieser Grundlage wird dann das gesamte Konzept neu überdacht und den hiesigen Bedürfnissen angepasst. Gebaut werden die Euro-Yachten dann in Polen. Wenn auch die Wurzeln amerikanischen Ursprungs sind, die Sea Ray 355 Sundancer ist durch und durch eine Europäerin.

Bénéteau Barracuda 9 Fly

Dass die französische Bénéteau Werft an der rauen Atlantikküste beheimatet ist, wo das Hochseeangeln auch zur Freizeitbeschäftigung vieler Menschen gehört, merkt man ihren Produkten an. Denn sie sind für die oft widrigen Bedingungen der Biskaya gemacht. Insbesondere bei der neuen Barracuda 9 ist auf den ersten Blick klar, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Das sind eindeutig Eigner, bei denen das Angeln ein wichtiger Grund ist, die Freizeit auf dem Wasser zu genießen. Die Werft bietet die Yacht in der Grundversion ohne Flybridge und ohne Motor ab 62 356 € an. Wer den zweiten Steuerstand will, muss rund 4000 € zuzahlen. Das Testboot kam außerdem mit dem Elegance-Ausstattungspaket, was sinnvolle Extras, wie die elektrische Ankerwinde, ein Bugstrahlruder, den Kühlschrank und weitere praktische Dinge beinhaltet. Samt der Motorisierung mit den beiden bulligen Yamaha F225 Außenbordern und anderen Kleinigkeiten müssen für die Probandin dann doch gut 140 000 € an den Händler übergeben werden. Wer sich durch das frei stehende Deckshaus und das Walkaround-Konzept weniger angesprochen fühlt, aber dennoch die Qualitäten des Rumpfes schätzt, der sollte sich die Antares 8.80 aus dem gleichen Haus ansehen, denn der Rumpf ist identisch mit der Barracuda 9. Beim Aufbau und Innenleben unterscheiden sich die spritzigen Konstruktionen jedoch wie zweieiige Zwillinge.

Da Vinci 35

Unter deutschen Skippern spielt das Fabrikat Da Vinci Yachts so etwas wie eine Außenseiterrolle, obwohl Firmeninhaber Steven Boersma (39) mit seiner durchweg sehenswerten Bootskollektion schon mehrmals auf hiesigen Fachmessen wie der hanseboot und der boot Düsseldorf anzutreffen war. Doch auch im Bundesgebiet gibt es einige Da-Vinci-Käufer. Zum exklusiven Kundenkreis gehört ein prominenter Showmaster, der unlängst den Sender wechselte und nun Mitglied einer Supertalent-Jury ist. Wetten, dass Sie wissen, wer gemeint ist?!? Wissen sollte man auch, dass die vom renommierten Sneeker Yacht-Konstrukteur Vripack entworfene Da Vinci 35 kein rein niederländisches Produkt ist. Vielmehr erfolgt die Kiellegung inklusive sämtlicher Laminier-, Holz- und Edelstahlarbeiten in der Stettiner Werft Yacht Service. Das muss kein Nachteil sein, zumal die polnischen Bootsbauer ihr Handwerk verstehen und wohl ein Faible für filigrane Detaillösungen haben. In Holland wird der zeitlos-elegante 35-Footer, der es auf stattliche 10,50 m über Alles bei exakt 3,00 m größter Breite bringt, dann technisch und optisch komplettiert.

Saver 615 WA

Die Saver-Werft produziert seit über 25 Jahren Sportboote in der sizilianischen Provinz Messina. Momentan hat der Familienbetrieb insgesamt 21 Modelle mit fünf bis 10 Meter Länge im Programm, die inzwischen von zwei Importeuren in Deutschland vertrieben werden. Die südlichen Bundesländer betreut der Lieferant unseres Testbootes, das Bootscenter Menken in Gersthofen bei Augsburg. Der Rest der Republik wird von Schütze Bootshandel in Berlin-Köpenick versorgt. Die Marke hat ihre Palette in drei Segmente aufgeteilt. Dazu gehören fünf offene Sportboote, 11 Kabinenmodelle und die ebenfalls fünf Versionen umfasende Walk-Around-Linie, zu der auch die getestete Saver 615 WA zählt.

Grand Silver Line S370 NS

Grand Marine International Incorporated ist ein kanadisches Unternehmen mit Geschäftssitz in der Provinz Ontario, die gesamte Schlauchboot- und RIB-Range wird jedoch seit der vor zwölf Jahren erfolgten Markteinführung dieses Fabrikates in der Ukraine hergestellt. Dass die osteuropäische Nation nicht nur mit weltmeisterlichen Schwergewichtsboxern, sondern auch mit erstklassigen Schlauchbooten auf sich aufmerksam machen kann, beweisen die Entwürfe des allgemein bekannteren ukrainischen Konkurrenzanbieters Brig. Doch Grand ist in der Lage, Paroli zu bieten. Das aktuelle Portfolio umfasst nicht weniger als 29 Modelle in 94 (!) verschiedenen Ausführungen, wobei die Bandbreite des riesigen Verkaufssortiments vom winzigen 2,10-m-Faltbötchen bis zum 6,50-m-RIB für vielfältige Einsatzmöglichkeiten reicht. Bisher wurden ungefähr 15000 Grand-Einheiten ausgeliefert, die derzeitige Jahresproduktion beläuft sich auf 1650 Boote. Wer möchte, der kann eine Grand übrigens zu seiner individuellen Grand machen, denn gegen Aufpreis stehen diverse Farben für den Rumpf und die Schlauchkomponenten zur Wahl. Als Exklusivimporteur für Deutschland, Österreich und die Schweiz betätigt sich die Nautikpro GmbH aus Ludwigshafen, die im Bundesgebiet mit drei Regionalhändlern kooperiert.

Four Winns H210

Das Schicksal von Traditionsmarken wie Four Winns, Glastron oder Wellcraft schien während der Finanzkrise vor gut drei Jahren schon fast besiegelt. Der Genmar-Konzern, zu dem diese und viele andere Marken gehörten, hatte erhebliche Absatzeinbrüche zu verschmerzen und geriet schnell ins Straucheln. Die Pleite schien kaum abwendbar zu sein. Doch im Januar 2010 kam die überraschende Wende. Der Konzern wurde zerschlagen und die einzelnen Segmente von Genmar durch den Konkursverwalter versteigert. Als Investor kaufte Platinum Equity für 70 Millionen US-Dollar die meisten Marken von Genmar, darunter auch Four Winns, Glastron und Wellcraft. Daraus entstand die PBH Marine Group unter deren Dach die Marken heute geführt werden. Alle Sportboote werden nun in Cadillac, im US-Bundesstaat Michigan gefertigt. Für die Produktion von Angelbooten der Marken Ranger, Stratos, Triton und Champion ist der Standort Flippin in Arkansas zuständig. Offensichtlich wurde sofort mit der Neuorientierung begonnen und in Entwicklung investiert. Schon 2011 kamen neue Modelle von Glastron und im Herbst desselben Jahres wurde die neue Four Winns H210 für das Modelljahr 2012 präsentiert.

Storebro Sun Top 435

Seit 2004 gehört das Unternehmen, das zwischenzeitlich als Storebro Royal Cruiser firmierte, zur Nimbus-Gruppe. Auf den Zusatz Royal Cruiser verzichtet man seither, an der Krone im Firmensignet hält man aber fest. Zurzeit umfasst die Modellpalette zwei Modelle mit identischen Rümpfen. Die 345 Commander ist die Flybridgevariante unserer Probandin 345 Sun Top. Dabei verzichtete man wohl auf den Außenfahrstand und die obligatorische Sitzgruppe, nicht aber auf eine gut gepolsterte Liegefläche von üppigen 2 x 1,60 m Größe auf dem Salondach. Da auch die sicher begehbare Treppe der Fly-Version übernommen wurde, gestaltet sich der Gang zum Sonnenbad recht einfach. Der Geräteträger ist klappbar ausgeführt, wodurch sich eine Durchfahrtshöhe von 3,20 m ergibt. Ein anderer Aspekt der weggefallenen Fly kommt dem Salon zu Gute. Durch drei transparente, elektrisch zu öffnenden Decksluken gelangt wahlweise Tageslicht oder zusätzlich auch Frischluft in den Raum. Serienmäßig sind die Luken mit Jalousien versehen, die bis zu 60 % des Lichtes abhalten können. Gegen Aufpreis ist hier eine 100 %ig dichte Variante erhältlich, aber „lichtscheue Gestalten“ werden sich wohl eher selten an Bord verirren.

Vivante 43 Hard Top

Keine Frage - dieses Boot kann sich sehen lassen, und zwar aus jeder Perspektive. Bei der erprobten Vivante 43 handelte es sich um die Baunummer 1 der Hardtop-Ausführung, die anlässlich der boot Düsseldorf 2012 ihr Deutschland-Debüt gab. Alternativ ist die 13,50 x 4,40 m messende Motoryacht als Cabrio-Cruiser-Version mit offenem Cockpit erhältlich. Selbige wurde kurz nach der offiziellen Präsentation in der Saison 2009 zum „Motorboot des Jahres“ in den Niederlanden gekürt. Die Eheleute van Straten, die sich seit elf Jahren sehr erfolgreich als Yachtvercharterer betätigen, lancierten im Frühling 2005 ihre eigene Bootsmarke. Als Pilot-Projekt entwickelte man gemeinsam mit den benachbarten Yachtarchitekten von Vripack die Vivante 42, die ursprünglich als Premium-Mietyacht gedacht war. Heute umfasst die Vivante-Range sieben grazil gestylte Modelle in Längen von 42 bis 55 Fuß, die auf Wunsch auch aus Aluminium gefertigt werden.

Merry Fisher 595

Angesiedelt in Les Herbiers, einer Ortschaft im Département Vendée und etwa 75 Kilometer von der Atlantikküste entfernt, darf sich Chantiers Jeanneau zu den tonangebenden Boots- und Yachtproduzenten in Europa zählen. Seit den Anfängen der Werft vor mehr als 50 Jahren wurden weit über 80000 Kunststoff-Boote unterschiedlichster Prägung hergestellt. Gegenwärtig reicht die enorm vielfältige Angebotspalette vom offenen 5,15-m-Sportboot bis zur luxuriösen Flybridge-Yacht, der 19,52 m langen Prestige 620. Die Gemeinsamkeit der momentan in sieben Größen verfügbaren Merry-Fisher-Modelle ist ihre masurische Herkunft. Nach festgelegten Standards werden die Boote bei Ostróda Yachts, einer modernen Fertigungsstätte im ehemaligen Ostpreußen, als aufwendiges Handlaminat aus der Form gehoben. Verantwortlich für Konstruktion und Styling der speziell unter Sportanglern sehr populären Allwetter-Cruiser sind das Kreativ-Team von Jeanneau sowie Centkowski & Denert Design aus Polen.

Mazury 670 Pilothouse

Insider werden es vermutlich wissen - Mazury ist ein durchaus eingefahrenes und bewährtes Fabrikat. Die in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, genauer gesagt, in der 34000-Einwohner-Stadt Ostróda am Ostrand der Eylauer Seenplatte beheimatete Werft entwickelte sich innerhalb der vergangenen 15 Jahre von einer Hobbywerkstatt zu einem international agierenden Unternehmen, das heute unter der Regie des Führungsduos Wojciech Skarzynski und Radoslaw Kolakowski nicht weniger als 120 Mitarbeiter beschäftigt. In der Anfangsphase betätigte sich der expandierende Handwerksbetrieb als Zulieferer für die Autoindustrie, ehe gegen Ende der 1980er-Jahre die konsequente Ausrichtung auf die Bootsproduktion beschlossen wurde. Hierzulande wird mit mehreren Handelspartnern kooperiert, wobei unser Testboot-Lieferant, die Firma Bootscenter Kiel, seit der Saison 2008 ganz offiziell als Exklusivimporteur der größeren Mazury-Entwürfe auftritt.