Törn zu den Nordlichtern – unvergessliche 5 Tage in unberührter Wildnis

Sie zählen zu den schönsten und zeitgleich schwer zu beobachtenden Naturschauspielen: die Nordlichter. Doch mit etwas Glück können sie beim Törn in den Fjorden Norwegens gemeinsam mit Orcas und Buckelwalen erlebt werden. Eine unvergessliche Reise mit Gänsehautgarantie.

5 Tage in den nördlichen Fjorden zu den Polarlichtern

Die Wintermonate in Norwegens Fjorden sind nicht nur besonders eisig, sondern bieten auch einen spektakulären Blick auf die schneebedeckten Berge. Heringe überwintern hier und locken damit andere Raubtiere der See an: Buckelwale und Orcas. Mit etwas Glück lassen sie sich auf der aufregenden Reise zu den Nordlichtern in den Fjordlandschaften beobachten.

Ca. 490 km von den für viele Törn-Liebhaber bekannten Lofoten liegt der Ausgangspunkt der Nordlichter-Tour: Tromsø. Von hier aus geht es los in die Weite der eisigen Fjordlandschaft, die vor allem in den Wintermonaten einen besonderen Zauber versprüht. Doch das eisige Wasser hat es in sich und erfordert erfahrene Skipper mit fundierten Kenntnissen zur Gegend.

Angeboten werden die Nordlichter-Törns vor allem im Januar und Februar durch lokale, erfahrene Veranstalter. Sie wissen nicht nur, wie das Boot sicher durch das eisige Meer manövriert wird, sondern zeigen die besten Spots zur Beobachtung der Nordlichter und spannenden norwegischen Tierwelt.

1. Tag: Von Tromsø nach Skjervøy

Die meisten Touren beginnen am Hafen von Tromsø. Von hier aus geht es für die Besatzung auf gen Skjervøy. Die Fahrt wird meist von Dunkelheit begleitet, sodass die Chance auf die ersten Nordlichter äußerst groß ist. Um nichts zu verpassen, bloß kein Buch lesen oder sich mit Sportwetten am Smartphone ablenken. Stattdessen die erste Etappe der herrlich-kühlen Fjordlandschaft mit so mancher Überraschung genießen.

2. Tag: Auf nach Reinfjord und entlang der Heringslaichplätze

Der zweite Tag beginnt mit einem unvergesslichen Blick auf die Weite der norwegischen Fjorde. Begleitet wird das Frühstück von glasklarer Luft und einer leichten Brise. War die Aurora-Jagd der Nacht erfolgreich, gibt es mit Sicherheit viel zu erzählen. Nach dem Frühstück geht es auch zu den bekannten Heringslaichplätzen der Region. Mit etwas Glück zeigen sich hier die ersten Wale auf ihrer Jagd nach Futter. Abgerundet wird der zweite Tag des Törns mit dem Ansteuern des straßenlosen Dorfes Reinfjord. Hier wird wahlweise vor Ort verankert oder im Dorf übernachtet. Ein typisch-pittoreskes Fischerdorf, wie es an Norwegens Küsten zu finden ist. Ein kleiner Spaziergang lohnt sich, vor allem auf den kleinen Hügel direkt im Dorf. Von hier aus bietet sich ein imposanter Blick auf die Fjordkulisse. Sobald die Dunkelheit einsetzt, zeigen sich mit etwas Glück die Nordlichter hier in ihren schönsten Farben.

Häufig zeigen sich schon vor Tromsø die spektakulären Nordlichter (Foro:pixabay.com @ DDStudio CC0 Creative Commons)

3. Ab durch die Lyngenalpen

Mit dem Boot durch die Alpen fahren? Was undenkbar erscheint, wird in Norwegens Fjordlandschaft Wirklichkeit. Die Fahrt durch die Lyngenalpen gehört zu den spektakulären Abenteuern, die jeder einmal erlebt haben sollte. Zwischen den imposanten Bergen sehen die kleinen Fischerhütten fast wie Miniaturen aus. Häufig gelingt die Fahrt durch die Lyngenalpen auf einigen Abschnitten sogar völlig allein. Ein magisches Schauspiel, denn die Weite und Stille beeindrucken. Hin und wieder kreuzen sogar Wale den Weg, wenn sie auf Heringsjagd sind. Wer sich aufwärmen möchte, legt in Uløya an und genießt hier einen typisch norwegischen Saunagang und ein deftiges Abendmahl.

4. Zurück gen Tromsø, hinein in die Schärenlandschaft

Spätestens am vierten Tag haben sich einige Nordlichter gezeigt und es kann zurückgehen in Richtung Tromsø. Bevor es wieder final und Boot geht und heißt „Abschied nehmen“, werden die Schären wirklich der Stadt erkundet. Sie bieten eine fantastische Naturkulisse und Dörfer wie Kvaløysundet oder Ringvassøya sind ideal für einen weiteren Landgang und eine typisch norwegische Nacht: Lagerfeuer, gutes Essen und das besondere Licht des kalten Nordens. In dieser Region ist die Lichtverschmutzung äußerst gering, sodass sich die Aurora-Erscheinungen noch imposanter in den dunklen Himmel einbrennen. Mit etwas Glück werden die Berge und das weite Fjordland noch einmal in den typischen grünen Aurora-Glow getaucht.

5. Ahoi, Tromsø wartet

Mit hoffentlich ein paar Polarlicht-Impressionen im Gepäck geht es am letzten Tag des Törns nach Tromsø. Hier heißt es: Alle Mann von Bord! Um die spektakulären Eindrücke der letzten Tage noch einmal wirken zu lassen, bietet sich ein Aufenthalt in der Stadt an. Umgeben von Arktis bietet sie zahlreiche Highlights, die sich sogar gut zu Fuß erleben lassen.

Im Winter hat die Stadt ihren eigenen Charme. Ein spektakuläres Panorama bietet sich von dem Aussichtspunkt auf 450 m Höhe. Hinauf führt die Seilbahn in wenigen Minuten. Bereits während der Fahrt lässt sich erahnen, welch spektakuläre Naturkulisse gleich auf die Besucher wartet.

Zurück im Tal lohnt sich ein Besuch im Polarmuseum. Hier wird die Geschichte der Gegend mit ihren zahlreichen Polarexpeditionen erzählt. Wer von den Aurora-Erscheinungen noch nicht genug hat, kann im Northern Norwegian Science Center einkehren. Groß und Klein gehen hier auf eine spannende Entdeckungsreise rund um die Schönheiten und Faszination der norwegischen Naturphänomene. Für Kinder ebenso ein Heidenspaß, denn sie dürfen ausdrücklich anfassen und ausprobieren.

Mit etwas Glück zeigen sich nicht nur Nordlichter, sondern auch Wale oder Orcas auf der Tour durch die Fjordlandschaft (Foto: pixabay.com @ Michelle_Raponi CC0 Creative Commons)

Mit etwas Glück zeigen sich nicht nur Nordlichter, sondern auch Wale oder Orcas auf der Tour durch die Fjordlandschaft.

Nicht fehlen darf ein Besuch in der Domkirke. Sie ist Wahrzeichen der Stadt und vor allem in den Abendstunden ein echtes Glanzlicht. Ein gemütlicher Bummel durch Tromsø ohne konkretes Ziel lohnt sich stets, denn in den urigen Restaurants und Kaffeestuben gibt es viel (Kulinarisches) zu entdecken. Die Einheimischen sind besonders aufgeschlossen und erzählen gern und stolz von ihrer Stadt. Wunderschön sind auch die typischen Fischerbauten und engen Gassen, die sich beim Spaziergang entdecken lassen. Dazwischen immer wieder die für Tromsø so typischen neuen architektonischen Highlights, wie beispielsweise die öffentliche Bibliothek oder die Touristeninformation.

Tipp: Für alle, die auf ihrem Nordlicht-Törn noch ein anderes für Norwegen typisches Highlight erleben möchten, sind die Husky-Schlittenfahrten ein Geheimtipp. Angeboten werden sie durch regionale Huskyzüchter und zeigen eine weitere Facette des imposanten Landes. Vom glasklaren, eisig kalten Wasser zu Beginn der Tour geht es nun auf Kufen durch den eisigen Schnee.