Test: Tropida Saita 780 Carbon

Ab sofort betätigt sich die Firma Bootshandel Dreier Cuxhaven als deutscher Exklusivanbieter der griechischen Tropida-RIBs. Unseren Praxistest durchlief die Tropida Saita 780 Carbon, und zwar in Kombination mit einem Suzuki DF300APX.

Boots- und Motorenspezialist Gerd Dreier (53) wurde auf das in 2014 lancierte und bisher bestenfalls Insidern geläufige RIB-Fabrikat Tropida Boats eher zufällig aufmerksam. Der Tipp, sich eine Tropida während eines Griechenland-Aufenthaltes »einmal aus der Nähe« anzuschauen, kam von Nikos Farazis, dem General-Manager der in Koropi bei Athen beheimateten Drago-Werft, deren bewährte GFK-Boot-Kollektion seit neun Jahren zum Verkaufsprogramm von Bootshandel Dreier Cuxhaven gehört. Im vorigen Juli wurde dann, sozusagen als »Pilot-Projekt« der sich anbahnenden Geschäftsbeziehung, eine brandneue Tropida Saita 780 in die niedersächsische Stadt an der Elbmündung geliefert und vor Ort mit einer passenden Maschine komplettiert. Der mächtige Suzuki DF300APX, dessen 220,6 kW (300 PS) an der Propellerwelle dem zulässigen Leistungslimit für die Saita 780 entsprechen, entpuppt sich, wie nicht anders zu erwarten, als wahres Energiebündel.

Bevor der japanische V6-Viertakt-Außenborder gleich seine Muskeln spielen lässt, wollen wir uns einen Eindruck von der 7,80 m langen und 2,49 m breiten Probandin verschaffen – und dabei ein bisschen ins Detail gehen. Das gemäß der geltenden CE-Klassifizierung C als küstentauglich eingestufte und für acht Personen konzipierte Power-RIB bringt als getestete »Carbon Edition« lediglich 800 kg auf die Waage, wobei die an mehreren Stellen der Konstruktion vorhandenen Kohlefaser-Komponenten gewichtsreduzierend wirken. Das aus fünf Luftkammern bestehende Schlauchsystem mit bis zu 44 cm Durchmesser wird prinzipiell aus widerstandsfähigem Orca-Hypalon gefertigt, Sicherheitsventile sind selbstverständlicher Standard. Sachgerecht dimensionierte Niro-Beschläge, darunter eine bombenfest verschraubte versenkbare Klampe an der Bugspitze, verteilen sich auf den mausgrau eingefärbten Kunststoff-Decksflächen. Als integrierte Badestege ausgebildet, findet man diese auch zu beiden Seiten der Motorwanne. Das mit zwei Lenzabflüssen versehene Cockpit wurde mit optionalem Flexiteek belegt, das jedoch hier und da etwas sorgfältiger eingepasst werden könnte. 

Wie man es von Sportbooten mit Innenbordmotorisierung kennt, wurde im achterlichen Bereich eine Sonnenliege angeordnet. Diese hier wird mit 185 x 65 cm vermessen

 

Die Aufteilung gestaltet sich wie folgt – im vorderen Bereich gibt es einen als Trittfläche zum Ein- und Aussteigen dienenden Einzelsitz, der sich mit entsprechenden Zusatzpolstern in eine 185 x 
125 cm große Sonnenliege verwandeln lässt. Reichlich Stauvolumen und sogar ein serienmäßiges Porta Potti kommen im Keller der zweisitzigen Konsolenfront zum Vorschein, deren
»Deckel« dank eines Gasdruckdämpfer-Pärchens mühelos gen Himmel schwenkt…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 7,80 m
Breite: 2,49 m
Tiefgang: 0,50 m
Gewicht: 800 kg
Schlauchdurchmesser: 0,33 bis 0,44 m
Anzahl der Luftkammern: 5
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Brennstofftank: 200 l
Wassertank: 60 l
Baumaterial: Schlauchsystem Orca-Hypalon, Rumpf GFK/Karbon
Motorisierung: Außenborder (X-Langschaft), maximal zulässige Motorleistung 220,6 kW (300 PS)
Grundpreis (ab Cuxhaven): 53.650 € als Basisversion ohne Motor, »Carbon Edition« ohne Motor 62.000 €. Preis des Testbootes inklusive Sonderausstattung und montiertem Suzuki DF300APX 94.000 €

 

Das finden wir gut: 

-Sehr gelungener, sportlich-moderner optischer Auftritt
-Unkompliziert zu handhaben und problemlos zu trailern
-Ergonomisch postierte Schaltung und hydraulische Lenkung

Das finden wir nicht gut: 

-Einzelsitze am Steuerstand lassen Verstellmöglichkeit vermissen

 

Informationen und Werft
Bootshandel Dreier Cuxhaven, Gerd Dreier (Tropida-Exklusivimport
und Lieferant des Testbootes), St.-Annen-Weg 4a,
27478 Cuxhaven, Tel. 0175-9895308,
www.bootshandel-dreier-cuxhaven.de
Tropida Boats, Leoforos Varis Koropion 11,
GR-19400 Koropi Attiki, www.tropida.gr

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 10/2020
Text & Fotos: Peter Marienfeld