Test: Sturier Dutchman 56

Die gemäß der CE-Klassifizierung A als hochseetauglich eingestufte Dutchman 56 gehört zur jüngsten Modellgeneration der traditionsreichen Sturier-Werft. Wir erprobten den edlen friesischen Luxusliner in seinem Heimatrevier.

Gemeint ist das Ijsselmeer, das buchstäblich vor der Haustür des in Stavoren ansässigen Familienbetriebes liegt, der in 2018 sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte. Das renommierte Yachtbau-Unternehmen wurde seinerzeit von Auke van der Werff gegründet. Heute steht sein gleichnamiger Enkel am Firmenruder – und steuert mit gegenwärtig 25 engagierten Mitarbeitern einen sehr
erfolgreichen Kurs. Gut gefüllte Auftragsbücher belegen das. Ohnehin ist jede Sturier ein echtes Exklusivprodukt, wie allein schon die geringen Stückzahlen unterstreichen. Im Verlauf eines Geschäftsjahres verlassen lediglich vier bis fünf Neuboot-Einheiten die riesigen Werkshallen von Volharding Staveren Shipyard BV, und dies nach durchschnittlich dreizehnmonatiger Bauzeit.

Nachdem früher hauptsächlich kommerzielle Fischereifahrzeuge vom Stapel liefen, wandte sich die erfahrene Werft erst gegen Mitte der 1990er-Jahre dem Luxusyacht-Segment zu. Der im Firmennamen vorkommende niederländische Begriff »Volharding« steht ins Deutsche übersetzt für »Ausdauer« und »Standhaftigkeit« – in Anbetracht des hervorragenden Qualitätsniveaus der zeitlos-schönen Longrange-Kreuzer trifft diese Wortschöpfung den vielzitierten Nagel auf den Kopf. Offeriert wird folglich eine Yacht-Palette der Extraklasse, die künftig auf vier Produktlinien basiert. Als Highlight für die Saison 2021 ist die Präsentation einer fast 20 Meter langen Explorer-Yacht, der Sturier DME 7, angedacht.

Kommandostand mit feinster Navi-Elektronik, die auf die Vorgaben des Eigners zugeschnitten wird

 

Noch größere Traumschiffe befinden sich bereits in Planung. Wir wollen uns jetzt aber dem »Ist« widmen und Sie zu einer Stippvisite an Bord der Sturier Dutchman 56 einladen. Es handelt sich hier um die Seriennummer 1, die auch bei näherem Hinsehen dasteht wie aus einem Guss … 

Entwickelt wurde dieser maritime Edelstein in Kooperation mit Langenberg Jachtontwerp aus Leeuwarden. Das 17,50 x 4,98 m messende Testobjekt bringt bei einer moderaten Durchfahrtshöhe von 3,60 m und 1,50 m Tiefgang stattliche 42 Tonnen auf die Waage. Als zuverlässige Basismaschinen finden sechszylindrige Vetus-Deutz-Diesel mit 2 x 170 PS Verwendung. Der betuchte Kunde kann jedoch auf Antriebstechnik von John Deere umsteigen und Zwillingsmotoren mit 2 x 210 oder auch 2 x 230 Pferdestärken ordern…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 17,50 m
Breite: 4,98 m
Durchfahrtshöhe (Mast gelegt): 3,60 m
Tiefgang: 1,50 m
Gewicht: 42.000 kg
CE-Kategorie: A
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 8
Brennstofftank: 4.500 l
Wassertank: 1.500 l
Septiktank: 300 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: 2 x Einbaudiesel mit Wellenantrieb, Leistung 2 x 125 kW (2 x 170 PS) bis 2 x 169 kW (2 x 230 PS)
Grundpreis (ab Werft): 1.243.550 € mit Basismotoren Vetus Deutz VD.170, Leistung 2 x 125 kW (2 x 170 PS), mit Testmotorisierung ab 1.270.850 €, Preis des einsatzbereiten Testbootes inklusive umfangreicher Sonderausstattung 1.474.450 €

 

Das finden wir gut…

-Gesamte Fertigungsqualität auf Premium-Class-Niveau
-Enormes Bunkervolumen garantiert großen Aktionsradius
-Die geltende CE-Zertifizierung A bedeutet freie Revierwahl

Das finden wir nicht gut…

-Die Reling lässt sich am Bug nicht als Ein- und Ausstieg öffnen

 

Informationen und Werft
Volharding Staveren Shipyard (Werft und Lieferant des
Testbootes), Kooyweg 8, NL-8715 EP Stavoren,
Tel. 0031-514681207, www.sturieryachts.nl

 

Den kompletten Test lesen Sie wie immer in SKIPPER Bootshandel 07/2020!
Text & Bilder: Peter Marienfeld