Test: Nimbus Commuter 9

Die im August 2018 lancierte Nimbus C9 gehörte zu den meistfrequentierten Vorführbooten der letztjährigen Friedrichshafener Interboat. Wir nutzten die Gelegenheit und testeten den allwettertauglichen Walkaround-Cruiser auf dem Bodensee.

Nachdem Nimbus Boats Sweden AB, wie übrigens viele andere namhafte skandinavische Boots- und Yachtschmieden auch, vor einigen Jahren in heftige Turbulenzen geraten war, befindet sich die 1968 gegründete Renommierwerft mit Hauptsitz im Göteborger Stadtteil Västra Frölunda längst wieder in ruhigem Fahrwasser. Bester Beweis für die gute Konjunktur ist der seit geraumer Zeit eingeschlagene Expansionskurs. Im vorigen November wurde das schwedische Aluboot-Fabrikat Alukin erworben, und am Nikolaus-Tag 2018 überraschte das Nimbus-Management die Öffentlichkeit mit der Information, den finnischen Großserienhersteller Bella Boats mit den international erfolgreichen Bootsfabrikaten Bella, Flipper und Aquador akquiriert zu haben. Damit einher ging die Übernahme der Bella-Belegschaft, so dass nun insgesamt 250 Mitarbeiter beschäftigt werden.

Von der ursprünglichen »Kernmarke«, also Nimbus, entstanden im vergangenen Jahr exakt 196 Einheiten. Aktuell umfasst die Range inklusive der brandneuen, erstmals im Rahmen der 50. boot Düsseldorf gezeigten T11 neun Modelle in Längen von 9,35 bis 13,33 m. Repräsentative Flaggschiffe sind die feinen 44-Fuß-Kreuzer Nimbus 405 Coupé und Nimbus 405 Flybridge. In naher Zukunft ist mit der Markteinführung weiterer Typen zu rechnen.

Der Steuerstand

 

Wenden wir uns jetzt der Nimbus C9 zu. Das große C steht für »Commuter«, ins Deutsche übersetzt bedeutet das »Pendler«. Wie bei den beiden anderen mit identischen Rumpfabmessungen aufwartenden Nimbus-Newcomern namens T9 (T wie »Tender«) und W9 (W wie »Weekender«) handelt es sich bei unserer von der Traben-Trabacher Firma Boote Polch bereitgestellten Testkandidatin um einen universell einsetzbaren GFK-Gleiter mit hohem Geschwindigkeitspotenzial. Antriebsseitig kann der kaufwillige Kunde zwischen einem Mercury-Verado-Außenborder mit 250, 300 und 350 Pferdestärken sowie achtzylindrigen Volvo-Einbaubenzinern mit ebenfalls 300 oder 350 PS und DPS-Drive wählen. Unabhängig, für welche Power-Konfiguration man letztendlich plädiert – die Nimbus C9 ist in jeder Fahrsituation absolut souverän motorisiert und beschleunigt leicht und locker auf 40 Knoten »plus«…

Technische Daten

Länge über Alles: 9,35 m
Breite: 2,95 m
Tiefgang (Antrieb abgesenkt): 1,00 m
Gewicht: mit Testmotorisierung ca. 3.500 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 2 (+1)
Brennstofftank: 320 l
Wassertank: 80 l
Septiktank: 40 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Mercury-Außenborder, Leistung 183,8 bis 257,4 kW (250-350 PS), oder Volvo-V8-Innenborder (Benzin), Leistung 220,6 bis 257,4 kW (300-350 PS), mit DPS-Antrieb
Grundpreis: 169.000 € mit Mercury-Außenborder F250 Verado, Leistung 183,8 kW (250 PS), mit Testmotorisierung ab 181.000 €

Das finden wir gut…

+Direkt ausgelegte, präzise abgestimmte hydraulische Lenkung
+Viel Bewegungsfreiheit im Deckshaus, angenehm große Türen
+Exzellente Beschläge am richtigen Platz, robuste Scheuerleiste

Das finden wir nicht so gut…

-Beim abrupten Aufstoppen wird das offene Achterdeck geflutet

Informationen und Werft
Boote Polch KG (offizieller Nimbus-Händler und Lieferantdes Testbootes),
Zum Hafen 18, 56841 Traben-Trarbach,
Tel. 06541-2010, www.bootepolch.de
Nimbus Boats Sweden AB, Box 5152, S-42605 Västra Frölunda,
Kontaktdaten der deutschen Händler unter www.nimbus.se

 

Den kompletten Testbericht lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 03/2019!
Text: Peter Marienfeld