Test: Greenline Neo Open

Mit der Greenline Neo erweitert der slowenische Hersteller sein Angebot um einen sehr attraktiven 33-Footer, den es in drei Ausführungen gibt. Wahlweise von Benzin- oder Elektro-Außenbordern angetrieben, testeten wir die Baunummer 2 des Open-Modells mit zwei 200-PS-Mercury-Motoren.

Als die Brüder und Design-Spezialisten Japec und Jernej Jakopin die Werft Seaway Yachts gründeten, kreierten sie 2008 ein neues Bootskonzept um die ebenfalls neu entwickelte Hybridtechnologie der zehn Meter langen Greenline 33 Hybrid. Ein Jahr später kam das Boot auf den Markt, sorgte für Furore und es folgten die Modelle Greenline 40 Hybrid und Greenline 48 Hybrid. Trotz des Erfolgs ging Seaway Yachts 2015 in Konkurs. Die Produktion der Greenline-Yachten wurde daraufhin von der Werft SVP Yachts übernommen, an dessen Spitze der ehemalige Segler und Luxusboot-Händler Vladimir Zintschenko steht. Mittlerweile ist der Exil-Ukrainer Eigentümer und CEO von Greenline Yachts.

Gegenwärtig befindet sich das ambitionierte Unternehmen wieder in ruhigem Fahrwasser. Das »J&J Design«-Büro der Gebrüder Jakopin ist der Werft kooperativ verbunden und zeichnete auch die neue Greenline Neo. War das aktuelle Antriebskonzept der Greenline-Yachten ein »hybrider«, übersetzt also etwa ein »gemischter« Antrieb, so kann bei der Greenline Neo nicht mehr wischen Verbrennungs- und Elektromotor auf einer gemeinsamen Antriebswelle gewählt werden. Vielmehr muss sich der Neo-Kunde zwischen Verbrenner und Elektro-Außenborder entscheiden.

Das wiederum unterstreicht den sportiven Charakter des Bootes, das sich damit wesentlich von den großen Greenline-Kreuzern unterscheidet. Die Benzin-Motorisierungen reichen bis 2 x 300 PS oder einem doppelten Torqeedo-Deep-Blue-Antrieb mit jeweils 80 PS, der seine Energie aus zwei BMWi3-Akkus mit je 30,5 kWh bezieht und eine Reichweite von etwa 40 Seemeilen bei sechs Knoten garantieren soll. Je nach Fahrtgebiet, persönlichen Präferenzen oder ökologisch-ideologischen Anschauungen bietet sich der Kundschaft also ein akzeptables Spektrum an Motorisierungsvarianten. Wir hatten das Vergnügen, die Neo als Open-Modell mit 400 PS, bereitgestellt von zwei Mercury-200-PS-Außenbordern, Probe zu fahren.

Der neuartige Bowrider entpuppt sich dank der üppigen Cockpitabmessungen als perfektes Spaßboot

 

Der Einstieg ins Cockpit des gemäß der CE-Kategorie B zertifizierten Bowriders erfolgt übers Heck. Hierbei ist zu vermerken, dass die beiden sehr ausladenden, 120 x 60 cm großen Badeplattformen die Länge von 9,99 m auf 10,99 m über Alles strecken. Durch den 50 cm breiten und bequemen Zugang im Cockpit angekommen, überrascht zunächst die gefühlte Dimension des Raumes, der von  der Hecksitzbank bis zum Steuerstand tatsächlich 280 x 440 cm groß ist und von einem 75 cm hohen Freibord gesäumt wird. Man fühlt sich sofort bestens aufgehoben. Zudem sorgt der 8.282 Euro teure Bodenbelag aus Kunststoff-Teak im Cockpit und auf den Badeplattformen für sicheren Halt…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 10,99 m
Breite: 3,49 m
Tiefgang: 0,59 m
Gewicht: 4.850 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 2 (+2)
Brennstofftanks: 2 x 350 l
Wassertanks: 2 x 200 l
Septiktank: 63 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Benzin- oder Elektro-Außenborder, Leistung bis 441,2 kW (600 PS)
Grundpreis: Grundpreis mit 2 x Mercury F150 EFI, Leistung je 110,3 kW (150 PS) 168.980 € , Preis des Testbootes inkl. Extras 235.838 €

 

Das finden wir gut…

+Absolut sportliche und sichere Laufeigenschaften
+Drei interessante Modellvarianten im Angebot
+Boot ist wahlweise mit Benzin- oder Elektroantrieb erhältlich

Das finden wir nicht so gut…

-Nützliches Zubehör aufpreispflichtig

 

Informationen und Werft
Allert marin GmbH (Lieferant des Testbootes), Zur Uferaue 1,
14542 Werder/Havel, Tel. 03327-42330, www.allertmarin.de
SVP Yachts, Zapuze 10A, Sl-4257 Begunje, Liste der deutschen
Importeure und Vertragshändler unter www.greenlinehybrid.si

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 03/2019!
Text & Fotos: Rex Schober