Test: Linssen Grand Sturdy 30.0 AC

Linssen Yachts bietet seit dem Frühsommer zwei neue »Einstiegsmodelle« an. Die stählernen Schmuckstücke sind wahlweise als Sedan- oder Aft-Cabin-Version erhältlich. Letztere, die Linssen Grand Sturdy 30.0 AC, absolvierte unlängst unseren Praxistest.

Ob man eine nagelneue, immerhin 9,70 m lange und 3,35 m breite Motoryacht aus den Niederlanden, die mit einigen netten Optionen kaum weniger als eine Viertelmillion Euro kostet, als Einstiegsmodell bezeichnen kann, liegt im Ermessen des Betrachters. Fest steht jedoch, dass Linssen-Kunden im Regelfall in der Lage sind, finanziell große Sprünge zu machen, und hier handelt es sich tatsächlich um den Sprung – oder eben um den Einstieg – in die Linssen-Welt. Oder doch nicht? Die eingangs erwähnte Sedan-Ausführung der Grand Sturdy 30.0 ist als gut ausgestattete Basisvariante mit Innensteuerstand und offener Achterplicht sogar etwas günstiger zu haben als das Schwesterschiff mit Open-Air-Fahrpult und Heckkabine, die Preisdifferenz beträgt 5.900 Euro.

Linssen Grand Sturdy 30.0 AC

Für welche Ausführung man sich entscheiden sollte, hängt natürlich vom persönlichen Geschmack des Auftraggebers ab. Ehrlich gesagt gefällt uns der wohlproportionierte optische Auftritt der AC ein bisschen besser. Die vom belgischen Architekten-Büro KesselsGranger DesignWorks entworfenen Linien des acht Tonnen schweren Testbootes wirken sehr harmonisch, und dies aus jeder Perspektive. Vor der Bordbegehung haben wir noch einige Informationen über die in Maasbracht ansässige, anno 1949 gegründete Renommierwerft. Das traditionsreiche Familienunternehmen, das bisher etwa 3.400 Bootseinheiten auslieferte, beschäftigt momentan 115 Mitarbeiter. Der gesamte Bauprozess erfolgt prinzipiell in den eigenen Montagehallen. In 2018 wurden 70 Stahlkreuzer auf Kiel gelegt, wobei die aktuelle Linssen-Range zehn Yachtmodelle in Längen von 9,70 bis 16,45 m über Alles umfasst. Anzumerken wäre noch, dass 40 bis 45 Prozent der Käufer aus Deutschland kommen.

Unser Probefahrt-Parcours ist das Grevelingermeer zwischen den Provinzen Zeeland und Südholland. In der Marina Port Zélande hat Linssen Yachts ein Presse-Event organisiert. Mehrere Verdränger der jüngsten Generation liegen hier einträchtig am Steg. Wir haben das Vergnügen, mit der auf den Namen »Liberté« getauften Baunummer 2 der Grand Sturdy 30.0 AC in See zu stechen. Zuerst gilt es, die Messwerte zu ermitteln und einen Eindruck vom Fahrverhalten des Bootes zu gewinnen. Mithilfe der sehr gut ansprechenden Bug- und Heckstrahler wird sekundenschnell abgelegt…

Technische Daten

Länge über Alles: 9,70 m
Breite: 3,35 m
Durchfahrtshöhe: min. 2,45 m
Tiefgang: 1,00 m
Gewicht: 8.000 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 4 (+2)
Brennstofftank: 240 l
Wassertank: 220 l
Septiktank: 240 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: Standardmotor Volvo Penta D2-50, Einbaudiesel mit Wellenantrieb, Leistung 36,8 kW (50 PS)
Grundpreis (ab Werft): 224.900 €

 

Das finden wir gut:

+Sehr gelungene, klassisch-schöne Stahlverdränger-Optik
+Erstklassige Materialauswahl und professionelle Verarbeitung
+Überzeugende Details wie das »Easy Sleep Convert System«

Das finden wir nicht gut:

-Die Standardmaschine erlaubt nur mäßige Fahrleistungen

 

Informationen und Werft
Linssen Yachts B.V., Brouwersstraat 17, NL-6051 AA Maasbracht,
Tel. 0031-475439999, Kontaktadressen der deutschen
Linssen-Händler unter www.linssenyachts.com

 

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 10/2018!
Text: Peter Marienfeld