Test: Aqualine 750E

Mit der 7,50 m langen und 2,50 m breiten Aqualine 750e gibt die allseits bekannte Modellreihe aus dem brandenburgischen Werder ihren Einstand im Kreise der von Elektromotoren angetriebenen Freizeitboote. Wir hatten die Gelegenheit, den mit einem führerscheinfreien Torqeedo-Außenborder bestückten Family Cruiser auf der Havel zu testen.

Die Geschichte der Marke Aqualine nahm ihren Anfang im Jahre 2001. Um sich als Bootshändler von den etablierten Marken unabhängig zu machen, begann der Werderaner Firmengründer-  und Geschäftsinhaber Frank Schaper (46) mit der Entwicklung eines eigenen Rumpfes und nannte das Projekt »Aqualine«. Heute gehören die komplett in eigener Regie und eigenen Fertigungsstätten gefertigten trailerbaren Kabinengleiter zu den beliebtesten Booten auf heimischen Gewässern und wurden sogar schon am Mittelmeer gesichtet. Bereits in der SKIPPER-Ausgabe 11.2009 vorgestellt, genießt auch die Aqualine 750 als bisher längstes Boot der bisher aus sieben Typen bestehen Baureihe eine ständige Modellpflege und erfährt kontinuierliche Weiterentwicklungen.

Um Interessenten und Eigner den Zugang zu Gewässern zu verschaffen, auf denen Verbrennungsmotoren nicht erlaubt und zugelassen sind, debütieren die Bootsbauer aus Brandenburg nun mit ihrem ersten von einem Elektromotor angetriebenen Kabinenkreuzer. Initialzündung für die Idee einer Elektro-Aqualine war ein Kundenwunsch aus Österreich, wo auf dem 315 km² großen Neusiedlersee ab Mai 2019 Verbrennungsmotoren verboten sind. Bis auf den E-Antrieb unterscheidet sich die Aqualine 750e baulich nicht von ihren Schwestern mit Verbrennungsmotoren. Im großen Staufach unter der Hecksitzbank sind nun allerdings Batterien installiert. Alle anderen Details sind gewohnt »Aqualine-like«, wobei der Auftraggeber bezüglich der Ausstattung eine Vielzahl an Sonderwünschen äußern kann. So lässt sich im Modelljahr 2019 auch ein Heckeinstieg ordern und die praktischen Cockpit-Seitenfächer wurden vergrößert. Durch die Fertigung in
der eigenen Manufaktur in Werder können Kundenvorgaben flexibel umgesetzt und jedes Boot individualisiert werden. Dabei ist der Kunde in den Entstehungsprozess eingebunden und kann den Werdegang seiner Aqualine verfolgen. Dieser Prozess bewirkt, dass es praktisch keine Aqualine »von der Stange« gibt.

Elektroboot fahren kann richtig Spaß machen

 

Jedes Boot ist also ein individualisiertes Einzelstück. Dies bewirkt verkaufsstrategische Vorteile gegenüber vielen Groß- und Serienwerften. Ein markantes Detail der 750er-Baureihe ist der optionale Sportbügel für 3.400 Euro, der das 240 x 215 cm große Cockpit überspannt. Er dient zur Befestigung des zweigeteilten Cabrioverdecks, das gegen 3.900 Euro Aufpreis zu haben ist. Zudem können optionale Scheinwerfer, TV-, Radar- und VHF-Antennen auf dem Bügel montiert werden. Das selbstlenzende Cockpit mit etwa 70 cm hoher Bordwand zeigt sich als Wohlfühloase, die von einer breiten gepolsterten Hecksitzbank sowie den Konsolen von Fahrer- und Beifahrersitz dominiert wird…

Technische Details

Länge über Alles: 7,50 m
Breite: 2,50 m
Tiefgang: 0,50 m
Gewicht (o. Motor): 1.200 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 2+2
Brennstofftank: 180 l
Wassertank (opt.): 45 l
Septiktank (opt.): 45 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder, werftseitig empfohlene Leistung bis 183,8 kW (250 PS)
Grundpreis (o. Motor): 36.900 €, Preis des Testbootes 100.687 €

Informationen und Werft

Aqualine B1-Yachtmanufaktur, Berliner Straße 114,
14542 Werder an der Havel, Tel. 03327-731731,
www.aqualine-boote.de

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 07/2019
Text & Fotos: Rex Schober