Stettiner Haff: Ein reizvolles Fleckchen Erde

Gute zwei Autostunden nordöstlich von Berlin gibt es ein für viele noch unbekanntes Land. Zwischen Neuwarper See und Stettiner Haff gelegen, erwacht der sogenannte »Stettiner Zipfel« langsam aus einem Dornröschenschlaf – und entwickelt sich zu einem Geheimtipp.

Haben Sie schon einmal von Altwarp und Neuwarp gehört? Beide Orte trennt der Neuwarper See, eine etwa sechs Kilometer tiefe Bucht an der Südküste des Stettiner Haffs. Durch die Gewässermitte verläuft die deutsch-polnische Seegrenze. Während das deutsche West- und Südufer des Sees zum Landkreis Vorpommern-Greifswald gehört, befindet sich das Ostufer im Kreis Police der polnischen Wojewodschaft Westpommern, zu der auch die Gemeinde Nowe Warpno (Neuwarp) mit den Ortsteilen Podgrodzie (Altstadt) und Karszno (Albrechtshof) gehört.

Altwarp ist der nordöstlichste Hafen der Bundesrepublik Deutschland. Die im Neuwarper See liegende einzige deutsche Haffinsel Riether  Werder bildet heute als Vogelinsel den Teil eines Naturschutzgebietes. Das Betreten ist verboten. Auf der Insel befinden sich Ruinen früherer Wohnbebauungen.Südlich der Insel liegt das deutsche Dorf Rieth mit Kirche, kleinem Sportboothafen, Cafés und einigen Ferienwohnungen und Pensionen. Wenige Meter östlich daneben verläuft die deutsch-polnische Landgrenze, die man leider von hier bis zum nächsten südlichen Grenzübergang auf der L28 zwischen Hintersee und Dobieszczyn nicht mit dem Auto, aber mit dem Fahrrad überqueren kann.

Der nördlichste Haff-Strand des Zipfel hinter Podgrodzie liegt fernab jeden Trubels

 

#Diese »abgeschnittene« geografische Lage könnte auch ein Grund dafür sein, dass sich bisher nur wenige Touristen in diesen malerischen Landstrich verirren, der jedoch ein langer und auch leidvoller Teil deutsch-polnischer Geschichte ist. Bevor wir uns auf die Reise begeben, müssen wir uns an die historischen Ereignisse erinnern, die schließlich zur Oder-Neiße-Grenze und der damit verbundenen Eingliederung deutscher Gebiete in die spätere Volksrepublik Polen geführt haben. Bereits am 14. März 1945 wurden die im Zweiten Weltkrieg von der Roten Armee eroberten deutschen Gebiete östlich von Oder und Neiße von den Sowjets an die provisorische Regierung Polens übertragen.

Die Grenzen für eine europäische Nachkriegsordnung und den deutschen Nachkriegs-Grenzverlauf an Oder und Neiße hatte die Anti-Hitler-Koalition mit Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin bereits im Jahre 1943 auf der Konferenz von Teheran skizziert. Nach der Eroberung des polnischen Ostens durch sowjetischen Truppen sollte Polen zur Kriegs-Kompensation deutsche Gebiete östlich der Oder erhalten…

 

Den kompletten Reisereport lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 11/2020!
Text: Rex Schober