Praxistipps: Richtig bohren und schrauben in GFK-Booten

Egal, ob ein neues Echolot oder eine Badeleiter montiert werden soll, ums Bohren und Schrauben kommt mit Sicherheit kein Besitzer von Booten aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) herum. Zu beachten gibt es dabei einige grundsätzliche Dinge, um bestmögliche Ergebnisse zu erhalten. Wir haben den Profis in der im Westen Englands beheimateten Werft Warrior Boats Ltd. über die Schulter geschaut. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Tipps zusammen.

Bei der Produktion von Booten sind viele Arbeitsschritte notwendig. Für die Montage von Beschlägen, von Antriebsmaschinen und der Installation von Armaturen und der Bordelektronik inklusive dafür notwendiger Decksdurchbrüche gehören das Bohren und Verschrauben zu den Standardtätigkeiten. Überrascht war ich jedoch über die Antwort der Werft auf meine Frage, wie viele Löcher denn in mein Angelboot gebohrt wurden. Es waren exakt 368, ohne Montage des Motors und der Elektronik wohlgemerkt. Und seien Sie versichert, es kommen im Laufe des Bootslebens immer mehr Löcher dazu.

Ich habe immer noch ein schlechtes Gefühl, wenn ich einen Bohrer an mein geliebtes GfK-Boot ansetze. Bevor ich das erste Mal selbst Hand anlegte, habe ich mich bei meiner Werft umfassend
darüber informiert, was es beim Bohren und Schrauben zu beachten gilt. Meine Hauptfragen dabei waren:

– Welche Werkzeuge benötige ich?
– Welche Schrauben benötige ich wofür?
– Wie wähle ich den richtigen Bohrer-Durchmesser?
– Wie verhindere ich ein Splittern des Gelcoats beim Bohren?
– Wie dichte ich Verschraubungen professionell ab?

Werkzeugempfehlungen
Für das Bohren und Schrauben empfehlen sich akkubetriebene Geräte, die flexibel auch ohne Landstrom auf Booten einsetzbar sind. Diese Geräte sind ausreichend leistungsstark und dabei deutlich kompakter als ihre Pendants, die mit 220 Volt-Strom aus der Steckdose betrieben werden. Für Lochdurchmesser bis 13 mm eignen sich sogenannte HSS-Bohrer (High Speed Steel), die sich durch einen hohen Verschleißwiderstand, eine hohe Anlassbeständigkeit sowie eine gute Zähigkeit auszeichnen. Vor dem Einsatz von nagelneuen HSS-Bohrern sollten diese jedoch ein paar Bohrungen in Hartholz absolvieren, um scharfe Grate zu entfernen, die zu einem Ausreißen des Gelcoats führen könnten. Sind größere Löcher erforderlich, kommen HSS-Lochsägen zum Einsatz. Diese gibt es im Fachhandel in Größen bis über 100 m…

Unseren kompletten Praxisartikel rund um Bohren & Schrauben lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 12/2018!

Text & Fotos: Sven Hille