Bénéteau Flyer 650 Sun Deck

Die Flyer-Baureihe lancierte der französische Großserienhersteller im Jahre 1989, so dass in der nächsten Saison fast so etwas wie ein kleines Jubiläum ansteht. Seit der Markteinführung schob Bénéteau regelmäßig weitere Flyer-Versionen nach, von denen einige allerdings nur über einen relativ kurzen Zeitraum angeboten wurden. Rechnet man die ab sofort verfügbare Flyer-Novität 850 Sun Deck hinzu, umfasst die „Flieger-Staffel“ für 2009 neun auffallend modern und funktionell designte Boote in Längen von 5,14 bis 8,15 m. Anno 1884 von Benjamin Bénéteau gegründet, begann die Werft ab 1912 mit der Fertigung von kommerziell genutzten Fischereifahrzeugen, dem Freizeitsektor widmete man sich erst gegen Mitte der 60er-Jahre. Gleichzeitig wurde glasfaserverstärkter Kunststoff als damals neuartiges Baumaterial eingeführt. Später avancierte das inzwischen beträchtlich gewachsene Unternehmen zu einem der weltweit wichtigsten Segelyacht-Anbieter mit Fabrikationsanlagen in Frankreich und in den USA. Heute gibt es nicht weniger als sieben Produktionsstandorte auf französischem Terrain und je einen in Polen und Amerika - insgesamt werden 2100 Mitarbeiter beschäftigt.

Bénéteau Monte Carlo 32 open

Im März bot sich die Gelegenheit, die Monte Carlo 32 vor Monte Carlo zu erproben. Beide Ausführungen, Open und Hardtop, standen zur Verfügung. Da auch an der Côte der Frühling einmal Pause macht, ließen sich die Rauwassereigenschaften der 10,10 m langen Zwillingsschwestern ausgiebig ausloten. Die Fahraufnahmen vor der Kulisse des noblen Fürstentums sprechen für sich. Auch die 32er Monte Carlos sind mit dem patentierten Bénéteau-Air-Step-Rumpf versehen. Dabei wird mittels Rohrleitungen vom Bug ins hintere Rumpfdrittel Luft unter das Boot geführt. Laut Werft ergibt das Luftpolster deutliche Verbesserungen in Hinsicht auf Erreichen der Gleitphase und dadurch auch einen Vorteil in Sachen Brennstoffökonomie. Unter den herrschenden Witterungsbedingungen konnten wir diesen Beweis nicht führen, vorweg genommenes Fazit aber: Auch in zwei Meter hohen Wellen macht die Monte Carlo 32 eine durchweg gute Figur. Die schmale, in den Rumpf integrierte Badeplattform ist serienmäßig mit Teak belegt. Eine abgedeckte, ausziehbare und klappbare Badeleiter in vernünftiger Länge sowie eine Heckdusche mit kaltem und warmem Wasser sind Standard. 

Bénéteau Swift Trawler 42

Die international anerkannten Designer sind Spezialisten für schnelle Unterwasserschiffe und haben im Falle unseres Probanden offenkundig ganze Arbeit geleistet. Doch bevor wir auf das Kapitel „Fahren“ zu sprechen kommen, hier zunächst einige allgemeine Informationen über die Werft und Wissenswertes über die Konstruktionsweise und Aufteilung dieses interessanten, recht extravaganten Schiffes. Die Geschichte von Chantiers Bénéteau begann vor 123 Jahren, als Firmengründer Benjamin Bénéteau seinen ersten hölzernen Fischkutter auf Kiel legte. Seit 1964 werden Sportboote aus glasfaserverstärktem Kunststoff gebaut. Schon in den frühen 80er-Jahren galt die französische Traditionswerft als weltweit führender Segelyacht-Produzent, und ab der Saison 1994 ist man nach eigener Aussage einer der wichtigsten europäischen Freizeitboothersteller mit modernsten Fabrikationsanlagen in Frankreich und in den USA. Das aktuelle Bénéteau-Repertoire gestaltet sich äußerst vielfältig. Auf dem Motorbootsektor werden vier konzeptionell völlig eigenständige Modellreihen angeboten. Eine davon ist die aus zwei Varianten bestehende Trawleryacht-Serie, wobei der Swift Trawler 42 bereits 2003 debütierte. Vorwiegend als Handlaminat und in Sandwich-Bauweise gefertigt, besitzt der schmucke GFK-Kreuzer einen hydrodynamisch ausgefeilten Kielrumpf mit markantem Bugspant, der durch ein solides Spantengerüst die notwendige Steifigkeit erlangt. Einen sehr guten Eindruck hinterlassen die zahlreich vorhandenen Beschläge, die überall dort zu finden sind, wo man sie in der Praxis als sinnvoll erachtet. Die Außenhaut des Bootes präsentiert sich makellos glatt und in spiegelndem Hochglanz. Angemerkt sei jedoch, dass die eleganten Rumpffarben „Stahlblau“ und „Rubinrot“ aufpreispflichtig sind und mit 2395 beziehungsweise 3154 € zu Buche schlagen.

Bénéteau Flyer 12

Auch bei dieser mit zwölf Metern Länge ausgewachsenen Coupé-Yacht hat die französische Traditionswerft einmal mehr ihre Innovationskraft unter Beweis gestellt. Der Rumpf der Flyer 12 ist mit dem der Antares 12 (fast) identisch. Kommt in der letztgenannten Flybridge-Yacht ein konventioneller Wellenantrieb in Doppelausführung zum Einsatz, setzen die Bootsbauer aus St-Hilaire-de-Riez bei der Flyer exklusiv auf Volvo Pentas IPS-System. Schick schaut sie aus, die Flyer 12! Dynamische, aber nicht aufdringliche Linien betonen den sportiven Anspruch des Bootes. Von der in den Rumpf integrierten Badeplattform schwingt sich die Deckslinie in elegantem Bogen bis zum Bug. Harmonisch passend auch das Linienspiel zwischen der großzügigen Verglasung, des Hardtops und des Geräteträgers. Den letzten Kick erhält das Testboot durch die (aufpreispflichtige) markant rote Farbgebung des Gelcoats. In der Badeplattform hat neben einem tiefen Stauraum auch die elektrisch ausfahrbare Badeleiter ihren Platz. Beim Testboot, der Baunummer 2 und deshalb noch nicht komplett serienreif, fehlte indes ein Handgriff, der den Badenden das Anbord kommen erleichtert. Gut die Hälfte der Plattform birgt einen Stauraum, der auch Deckschrubber, Eimer und andere Utensilien aufnimmt. Im hinteren Süll ist eine bequem passierbare Tür mit interessanter Anschlagtechnik eingelassen. Ein L-förmiger Träger verbindet über zwei Gelenke Tür und Boot und ermöglicht ein leichtes und wirklich weites Aufschwingen des Bauteiles. Ebenfalls im Süll haben Rettungsinsel und Fender ihren festen Platz.

Bénéteau Flyer 7.50 AirStep

Benjamin Bénéteau gründete die nach ihm benannte Werft 1884 in Croix-de-Vie in der Vendée. Geschäftsbereich war der Bau von Fischereifahrzeugen. Bereits 1912 wurde das erste maschinenbetriebene Boot auf Kiel gelegt. Die Berufsschifffahrt blieb bis 1964 das ausschließliche Betätigungsfeld von Chantiers Bénéteau. Annette Bénéteau-Roux und ihr Bruder André führen das Unternehmen in der dritten Generation und erschlossen mit dem Bereich der Freizeitschifffahrt neue Märkte. Im gleichen Jahr führte die Werft GFK als Bootsbaumaterial ein. Unter dem Seriennamen Flyer führt Bénéteau zurzeit zehn Modelle, die auf sieben Rümpfen basieren. Ursprünglich als offenes Sportboot mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten konzipiert, wurde die Serie nach und nach um Kabinen-Varianten ergänzt. Das derzeitige Flaggschiff der Reihe, die Flyer 12 mit Volvos IPS-Antrieben im Bauch, kann getrost als ausgewachsene Yacht bezeichnet werden. Zeitgleich mit der Flyer 12 wurde das neue Topp-Modell der „Mittelklasse“, die Flyer 7.50 vorgestellt. Auch dieses Boot wird wahlweise als Centre-Consoler oder Walkaround mit Kabine geliefert. Als Motorisierung kommen Viertakt-Außenborder von Suzuki zum Einsatz. Der Kunde kann zwischen 1 x 250 oder 2 x 140 PS am Spiegel wählen. Wir haben uns die Version Flyer 7.50 Open mit Doppelmotorisierung genauer angesehen.

Bénéteau Monte Carlo 37

Das Luftkissenboote sich mit dem Wasserwiderstand leichter tun, ist bekannt. Doch die neue Monte Carlo 37 ist keineswegs ein Luftkissenboot im klassischen Sinne. Dennoch verringert sie mit Hilfe eines Luftkissens Ihren Wasserwiderstand. Der Hersteller verspricht durch die auf den Namen „Air Step“ getaufte Technologie zudem ein besseres Fahrverhalten. Die Idee, während der Fahrt Luft unter den Rumpf zu bringen ist zwar nicht neu, die gezielte Führung und das Bewahren eines Luftkissen ist jedoch eine Herausforderung. Bénéteau ist das bereits mit der Flyer 750 gelungen (siehe Skipper 06/05) und hat sich seine Ideen schützen lassen. Noch acht Jahre werden die Bootsbauer aus Saint Hilaire de Riez deshalb alleinige Nutzer ihres Konzeptes sein. Dass die Bauweise sparsamer mit dem kostbaren Treibstoff umgehen und zudem für stabilere Fahrzustände sorgen soll, ist Grund genug, sich das neue Schiff und seine Technik genauer anzusehen. Zudem ist der neue Kreuzer mit einem Einstandspreis von 213  605 € mit Volvo D4-Doppelmotorisierung ein durchaus günstiges Angebot in dieser Bootsklasse. Doch in diesem Jahr sollen nur 40 Schiffe die Werft verlassen. Mehr gibt die Kapazität derzeit nicht her. Ab 2008 können dann jährlich etwa 100 Monte Carlos produziert werden.