In der Elbmetropole präsentierte die Firma Boot & Zweirad Harry Bleich gleich zwei AMT-Modelle, nämlich die 5,02 m lange Einsteigerversion 170 R und die als Bowrider konzipierte 185 BR. Beide Boote erweckten auf Anhieb reges Publikumsinteresse, was wohl auf die vorzügliche Materialgüte und das rundum ansprechende Styling zurückzuführen ist. Hinter der Marke AMT (das Kürzel bedeutet „Advanced Marine Technology“) steht die in der nordkarelischen 13000-Einwohner-Stadt Kontiolahti beheimatete Werft AMT-Veneet Oy. Unter der Leitung von Managing Director und Chefkonstrukteur Aimo Mustonen, der den kräftig expandierenden Handwerksbetrieb anno 1987 aus der Taufe hob, werden mittlerweile 50 Bootsbauspezialisten beschäftigt.
Tryvia 1350
Die Motoryachten von Tryvia zeichnen sich durch sehr edel ausgeführte Interieurs aus, was auf die annähernd 25-jährige Erfahrung des Unternehmens im Bereich Schiffseinrichtungen nach Maß für andere Werften basiert. Die Modellpalette von Tryvia umfasst fünf Yachten in Längen von 12,50 bis 17,50 m. Drei Bootsbauer fertigen pro Jahr etwa fünf Einheiten. Die Kunden werden während der rund achtmonatigen Bauzeit regelmäßig über die einzelnen Bauabschnitte informiert. Anfang Juli hatten wir Gelegenheit, die Tryvia 1350 auf der Maas bei Kerkdriel zu fahren. Nach einem längeren Gang durch den großen Yachthafen des Ortes erblicken wir die Tryvia. Das Boot hebt sich von den übrigen Yachten markant ab, unter anderem durch das imposant robuste Äußere. Der dunkle Rumpf, die cremefarbenen Aufbauten, die großen Fensterflächen sowie die teilweise überdachten Gangborde geben der Tryvia 1350 ihre erkennbar eigene Ausstrahlung.
Stingray 250 CR
Singray Boats, beheimatet in Hartsville im Bundesstaat South Carolina, gehört zu den führenden unabhängigen Sportbootherstellern der USA. Firmengründer Al Fink, der die Marke Stingray („Stachelrochen“) auch international etablieren konnte und das kontinuierlich expandierende Privatunternehmen bis heute leitet, setzte im Zuge der Modellentwicklung schon immer auf innovative Technologien. So arbeitete man bereits in den frühen 80er-Jahren mit dreidimensionalen Computersimulationen, was seinerzeit als revolutionär galt.
Uttern S52
Eine passende Gelegenheit, den praktischen Centre Consoler gründlich unter die Lupe zu nehmen, bot sich während der Friedrichshafener Interboot, wo die S52 als Vorführschiff im Messehafen lag und dort „stellvertretend“ für die von 14 bis 23 Fuß reichende Uttern-Flotte ihr Comeback feierte. Angesiedelt in Skelleftehamn, einer beschaulichen Ortschaft am Rande des Polarkreises, gehört Uttern Batar zu den etablierten Werftbetrieben des skandinavischen Landes. Bereits 1964 begann man mit der Produktion von einfachen Angeljollen. In den Folgejahren kamen diverse offene Sportboot-Typen und kleine Cabin Cruiser hinzu, vorübergehend wurden sogar Motorsegler auf Kiel gelegt. Ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens vollzog sich im Oktober 1996, als die Marke Uttern von der amerikanischen Brunswick Corporation übernommen wurde. Seitdem werden sämtliche Uttern-Versionen mit Mercury- und Mariner-Motoren beziehungsweise MerCruiser-Innenbordern bestückt und zu vorteilhaft kalkulierten Paketpreisen offeriert.
Buster M
Fiskars genießt mit seinem ausgereiften Buster-Programm weit über die Grenzen Skandinaviens hinaus einen erstklassigen Ruf. Seit den Anfängen im Sommer 1977 entstanden mehr als 70000 Bootseinheiten. Zuletzt konnte der in Ähtäri beheimatete Renommierbetrieb geradezu rekordverdächtige Verkaufszahlen vermelden. Der Absatz von Buster-Booten stieg im Vergleich zum Vorjahr um sage und schreibe 30 Prozent, wobei der Löwenanteil traditionell in Finnland zur Auslieferung gelangt. Im Bundesgebiet wird die Marke Buster mehr oder weniger flächendeckend von drei Regionalhändlern repräsentiert, so dass die optisch eigenständigen Gleiter auf allen bedeutenden deutschen Fachmessen zu besichtigen sind.
Jeanneau Cap Camarat 715
Das anno 1957 gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Les Herbiers am Atlantik ist eine der populärsten Werften des Kontinents, zumal im Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte rund 65000 GFK-Schiffe unterschiedlichster Bauart entstanden sind. Neben diversen regattaerprobten Seglern werden im Motorbootsegment mehrere eigenständige Produktlinien angeboten. Dazu zählt die so genannte Cap Camarat-Baureihe, die sich gegenwärtig aus neun offenen Gleitern in Längen von 5,15 m bis 9,25 m zusammensetzt.
Bavaria 35sport HT
Bavaria Yachtbau zählt zu den erfolgreichsten und fortschrittlichsten europäischen Bootswerften. Modernste Laminierhallen, automatisierte Herstellungsanlagen mit Montagebändern und einem Schienentransportsystem, computergesteuerte CNC-Fräsen zur punktgenauen Decksbearbeitung, eine eigene Lackierstraße für die ebenmäßige Beschichtung einzelner Möbelteile sowie die prinzipiell auftragsgebundene Produktion ermöglichen eine rationelle Serienfertigung. Werftchef und Firmengründer Winfried Herrmann beschäftigt in seiner gigantischen „Yachtfabrik“ mehr als 600 Mitarbeiter und lässt jährlich etwa 2500 Segel- und Motorboote auf Kiel legen. Ein nicht unerheblicher Anteil landet im noblen Club de Mar von Palma de Mallorca, wo der spanische Generalimporteur Yates Alemanes als weltweit größter Bavaria-Händler ansässig ist.
Pedro Marin 30
Unser erster Eindruck ist zweigeteilt. Die Inneneinrichtung des knuffigen, handlichen Verdrängers strahlt irgendwie den Charme eines Caravans aus, doch zumindest blieb der äußere Charakter eines Bootes erhalten. Angesichts des Preises werden unsere Mienen dann wieder heller. Nur knapp 129340 € kostet der schwimmende Fahrspaß von Pedro Boats in der Serienausführung. Das ist ein Angebot, an dem sich andere Werften die Zähne ausbeißen. Für weitere 17400 € gibt es noch ein zusätzliches Ausstattungspaket mit klappbarer Windschutzscheibe, Cabrioverdeck, Bugschraube, Ankerwinde, Webasto-Warmluftheizung, Warmwasserboiler, 230-V-Landanschluss, getönte Scheiben mit einem Klappfenster vorn im Salon sowie ein Kombi-Instrument mit Log, Echolot und weiteren Funktionen. Doch wie kommt der Preis zustande? Die Antwort ist einfach: Pedro Boat nutzt das Lohngefälle zwischen West und Ost. Die Marin 30 wird nicht am Stammsitz in Zuidbroek im Nordosten der Niederlande produziert. Sie entsteht in Ungarn, wo die Pedro-Werft schon seit mehr als einem Jahrzehnt eine Produktionsniederlassung mit aufsteigender Tendenz ihr eigen nennt. Das kaufmännische Baukonzept der Marin 30 ist einfach: Alle Einzelteile aus Holland kommen per Tieflader oder Container, technische Unterstützung kommt per E-Mail oder persönlich. Die preisgünstigeren ungarischen Arbeitskräfte machen ein Boot daraus und zurück geht die Reise (je eine Marin 30 und eine Pedro Skiron 35 im Doppelpack auf dem Tieflader) aus Ungarn nach Zuidbroek. Dort wird von der eigenen Mannschaft und Zulieferern all das komplettiert, was man in Holland (noch) besser kann, und schon steht eine nagelneue Marin 30 für den Kunden abholbereit.
Thoma 680 WA
Das kleine Unternehmen von Walter Thoma am Walensee stellt mit seinen vier Mitarbeitern jedes Jahr immerhin über 50 Boote her. Das Haupteinsatzgebiet dieser Arbeits- und Fischerboote war bisher die Schweiz. Aber mit dem seit 2003 gebauten neuen Flaggschiff, der Thoma 680, findet der passionierte Bootsbauer auch auf dem deutschen Markt seinen Platz. Die Thoma 680 wird in zwei verschiedenen Versionen angeboten, einer Cabin- und einer Walkaround-Version. Wir fuhren beim deutschen Importeur Knut Biehl in Flensburg die sportlichere WA-Version. Bei angenehmen Testbedingungen lag in der neuen Marina von Sonvik, einem ehemaligen Militärhafen, die frisch eingetroffene Thoma 680 WA. Die Übergabe des Testbootes verlief, wie es sich für Norddeutsche gehört: „Ihr kennt Euch doch aus und es ist voll getankt. Alle Fragen können wir später klären“, sagte Knut Biehl und war schon wieder auf dem Weg zu einem Kunden. Kein Versuch, wie wir ihn manchmal von Verkäufern kennen, uns „ein Ohr abzukauen“ beim Anpreisen des Objektes. Hier konnte einfach das Boot für sich sprechen.
Gruno 33 Classic
Doch nicht allein ihre ansprechende Optik im traditionellen Stil bestimmt die Klasse der Gruno 33 Classic. Sie ist auch jeweils 15 Zentimeter breiter und länger als das Explorer-Modell, was natürlich dem Platzangebot an Bord zugute kommt. Auch ihre Konstruktion präsentiert sich wesentlich hochwertiger. Statt eines normalen Stahlrumpfes mit flachen Bodenplatten hat sie einen Mehrfach-Knickspantrumpf mit geschwungener Deckslinie, die gut mit dem farblich abgesetztem Aufbau harmoniert. Ihren Stahlkörper haben die Yachtbauer aus Zoutkamp nördlich von Groningen sehr robust konzipiert, so dass das Schiff nach CE-Kategorie B zertifiziert ist. Bei der Motorisierung der Gruno 33 Classic zeigt sich die Werft wie gewohnt flexibel. Alle namhaften Hersteller stehen mit ihren Leistungsangeboten ab 60 kW (80 PS) in der Angebotsliste für Maschinen. Im Testschiff ist der Volkswagen-Fünfzylinder 100–5 mit 74 kW (100 PS) im Einsatz. Er fügt sich mit seiner Kraftentfaltung und seinem ausgesprochen wohltuenden Laufverhalten gut in das Konzept des Schiffes ein. Beim Fahrtest laufen wir nach zügiger Beschleunigung aus dem Stillstand schon bald eine Marschfahrt von 6,6 kn mit 1700 min-1, wobei der Motor eine Geräuschkulisse von angenehmen 66 dB(A) entwickelt.