Das Geheimnis des Erfolges ist in der Rumpfform begründet. Ein tiefes V und Sprayrails sind eigentlich keine sensationellen Neuentwicklungen, doch diese Komponenten am Rumpf einer Stahlyacht im Zusammenspiel mit einer ausgeglichenen Balance und effektiver Gewichtsreduzierung machen den entscheidenden Unterschied aus. Im Falle der Tryvia 1300 GT stellt sich das so dar: Rumpf und Aufbauten werden aus 4 mm starkem Schiffsbaustahl gefertigt und die technischen Installationen so im Boot montiert, dass eine möglichst gleichmäßige Verteilung gewährleistet ist. Auch das Gewicht der einzelnen Komponenten spielt eine Rolle, Abstriche an der Qualität werden bei der Auswahl aber nicht gemacht. So kommt als Decksbelag ein Korkmaterial zum Einsatz. Auch der Innenausbau hinterlässt einen überzeugenden Eindruck. Serienmäßig erfolgt er in Kirschholz, andere Holzsorten sind auf Wunsch realisierbar. Überhaupt hat der zukünftige Eigner ein sehr weitgehendes Mitspracherecht hinsichtlich Einteilung und technischer Ausstattung. Heerke Posthumus interpretiert die Semi-Custom-Build-Philosophie ebenfalls sehr weitgehend. So wird beispielsweise bei den Holzsorten akribisch auf eine einheitliche Maserung geachtet, und die Höhen der Sitzflächen der Salonsessel werden für das Eignerpaar maßgeschneidert.
Menorquin Yacht c160
Neben den Llaüts werden unter der Bezeichnung Custom Yachts Yachten ab 20 m Länge nach den Vorgaben des Eigners gefertigt. Die neue Efficent Line haben wir Ihnen in Skipper 05/2011 vorgestellt, und das Runabout Largo by Menorquin wird noch in diesem Jahr lanciert. Schon länger im Programm der Werft ist die Baureihe „Yachts“, die nun nach der Einführung der Efficent Line das Zusatzkürzel „c“ trägt, das für Classic steht. Classic benennt das Design dann auch recht treffend, denn die in Längen von 10,45 bis 18,10 m gebauten Yachten weisen zahlreiche Stilelemente der klassischen Llaüts auf. Signifikant sind die „Nasen“ genannten Holzapplikationen an Bug und Heck. Auch die Rumpfform mit fast waagerechtem Steven ist im regionalen Bootsbau seit Jahrhunderten bekannt. Stilbildend ist auch der fächerförmige Bug sowie die langgestreckte, recht flach gehaltene Vorschiffssektion mit dem anschließenden Ruderhaus. Die Badeplattform ist so konstruiert, dass sie die Länge in der konstruktiven Wasserlinie vergrößert, also als Rumpfverlängerung fungiert. Zu den „inneren Werten“ der Classic zählt auch der langdurchlaufende Kiel, der mit Beton ausgegossen ist. In Verbindung mit den genannten stilistischen Elementen ergibt dies einen sehr tief liegenden Schwerpunkt, was die exzellenten Rauwassereigenschaften der Yachten begründet. Davon konnten wir uns während des Tests mit Windstärken um 7 Beaufort überzeugen. Ein vorweg genommenes Fazit: Die Menorquin bringt so schnell nichts vom gewählten Kurs ab.
AMT 200 DC
Hinter dem in unseren Breiten noch nicht sonderlich bekannten Fabrikat AMT steht ein angesehener Bootsbaubetrieb aus der nordkarelischen Biathlon-Hochburg Kontiolahti. Dazu muss man wissen, dass sich die heute 30 Mitarbeiter zählende GFK-Schmiede namens AMT-Veneet Oy von 1987 bis 2005 als einer der Rumpflieferanten von Konekesko Marine (Yamarin Boats) betätigte. In diesem Zeitraum wurden ungefähr 26 000 Yamarin-Einheiten auf Kiel gelegt. Zu Beginn der Saison 2006 erfolgte unter der Regie von AMT-Gründer und -Chefkonstrukteur Aimo Mustonen eine konsequente Neuorientierung der Werft, so dass man fortan eine eigene Bootsserie offerieren konnte. Deutscher Exklusivimporteur der generell grau-weiß kolorierten Gleiter ist die im schleswig-holsteinischen Itzehoe ansässige Firma Boot & Zweirad Harry Bleich, die mit verschiedenen AMT-Modellen bereits auf mehreren bedeutenden Fachmessen vertreten war.
Saver 690 MidCabin
Saver S.r.l., beheimatet im sizilianischen 4000-Einwohner-Städtchen Piraino in der Provinz Messina, befasst sich bereits seit 1986 mit der Serienproduktion von GFK-Sportbooten. Der florierende Handwerksbetrieb mit 90 Mitarbeitern wird nach wie vor von Werftgründer Giuseppe „Pippo“ Sorbera geleitet, der obendrein für die Konstruktion der Saver-Modelle verantwortlich zeichnet. In den vergangenen 25 Jahren lieferte Saver S.r.l. rund 20 000 Bootseinheiten aus, von denen die meisten in mediterranen Revieren anzutreffen sind. Dass man auch nördlich der Alpen Flagge zeigt und offizielle Handelspartner in den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Deutschland benennen kann, verdeutlicht die exportorientierte Vertriebsstrategie der Werft. Aktuell stehen 20 stimmig designte Bootstypen in Längen zwischen 4,96 und 10,20 m zur Wahl, wobei das Saver-Repertoire vom kompakten Side Consoler für Außenbordantrieb bis zur eleganten 33-Fuß-Sportyacht mit MerCruiser-Zwillingsmotorisierung reicht.
Gruno 35 Classic Retro
Schmuck sieht sie aus, die Josina, und zwar aus fast jeder Perspektive. Sehr harmonisch proportioniert wirkt das Boot schräg von vorn und beim längsseitigen Betrachten, während die recht klobig anmutende Heckpartie ein wenig aus dem Rahmen fällt. Zweifellos hat der stählerne Verdränger aus dem friesischen Zoutkamp am Reitdiep diverse Vorzüge aufzuweisen, die nichts mit dem äußeren Erscheinungsbild zu tun haben. Bevor wir Sie zu einem Bordrundgang einladen, hier zunächst einige Informationen über die Jachtwerf Gruno, die zu Beginn der 1970er-Jahre von Willem Houwen gegründet wurde. Heute wird der Familienbetrieb von den Söhnen George und John Houwen geleitet, doch der 70-jährige Senior-Chef ist noch immer in die internen Abläufe und das Tagesgeschäft eingebunden. Seit den Anfängen lieferte die Werft ungefähr 1000 Gruno-Einheiten aus, von denen ein Großteil in den Besitz deutscher Eigner überging und demzufolge in hiesigen Revieren schwimmt. Traditionell erfreuen sich die robusten Motorkreuzer auch unter renommierten Yachtvercharterern großer Beliebtheit. Bei Yacht Charter Heinzig kommen ab der Basisstation im brandenburgischen Töplitz und vom Charterstützpunkt in Priepert an der Mecklenburgischen Seenplatte gleich mehrere neue oder neuwertige Gruno-Yachten zum Einsatz.
Sealine F42
Für eine Yacht der 42-Fuß-Klasse setzt die F42 Maßstäbe hinsichtlich Raumangebot und -nutzung, wobei hier die stattliche Breite von 4,48 m zum Tragen kommt. Charakteristische Merkmale der F42 sind ein hochbordiger Rumpf und eine weit nach achtern gezogene Flybridge, die das gesamte Cockpit überdacht. Großzügig bemessene Fensterflächen lassen lassen viel Tageslicht in den Salon und die Kabinen und tragen zum voluminösen Raumgefühl bei. Als Antrieb hat man sich für Volvo Pentas IPS-Podsystem entschieden. Zur Wahl stehen je zwei Maschinen des Typs IPS500 (272 kW) oder IPS600 (320 kW). Damit erreicht die trocken 12900 kg wiegende Yacht eine Höchstfahrt von annähernd 30 Knoten.
Suzumar DS 350 VIB
Kleine Schlauchboote, die aufgrund ihrer kompakten Packmaße im Kofferraum eines Mittelklasse-Pkw mitgeführt werden können und somit keinen Trailer als fahrbaren Untersatz benötigen, erfreuen sich nicht nur als Yachttender großer Beliebtheit. Auch für Wassersport-Einsteiger oder den jugendlichen Nachwuchs-Skipper sind die aufblasbaren Winzlinge ein toller und vor allem bezahlbarer Freizeitspaß. Suzuki bietet die rundum unkomplizierten Suzumar-Schlauchboote bereits seit der Saison 1999 an. Die in den vergangenen Jahren ständig erweiterte Produktpalette, die derzeit zwölf Modelle in Längen von 2,28 bis 4,18 m umfasst, gliedert sich in die Bauserien AL (mit Aluminium-Boden), RIB (mit Feststoffrumpf) und VIB (mit Luftboden). Unser 3,56 x 1,72 m messender Proband gehört zur letztgenannten Spezies. Das Boot wiegt bescheidene 44 kg, verkraftet eine Motorleistung von 11 kW (15 PS), erfüllt die Voraussetzungen für die CE-Zertifizierung C und ist Werksangaben zufolge für fünf Personen oder eine sehr beachtliche Zuladung von 900 kg ausgelegt.
Galia 520 Sundeck
Seit Anfang Januar 2011 ist der Galia-Vertrieb neu organisiert. Als offizieller Generalimporteur fürs Bundesgebiet betätigt sich die BZH Bootszentrum Hamburg GmbH, die sieben autorisierte Verkaufsstützpunkte zwischen Kiel und Konstanz benennen kann. Außerdem sind die Galia-Boote über die nicht in das BZH-Vertriebssystem eingebundene Firma Sport-Boot-Center Wohler aus dem nordrhein-westfälischen Übach-Palenberg zu beziehen. Unsere Testkandidatin wurde von der Bootscenter Kiel GmbH bereitgestellt, deren Inhaber Kevin Marquardt als einer der BZH-Regionalhändler auftritt. Nach dieser - zugegebener Maßen - ein wenig verwirrenden Einleitung gleich noch einige Anmerkungen über das Erfolgsprojekt Galeon. Initiator und Werftchef Wieczyslaw Kobylko, ein studierter Nautiker mit Kapitänspatent, gründete in den frühen 1980er-Jahren, also zu Solidarnosc-Zeiten, eine kleine Bootsmanufaktur. Mittlerweile gilt das im Danziger Vorort Straszyn angesiedelte Unternehmen zurecht als eine der produktivsten europäischen Boots- und Yachtschmieden. Gegenwärtig reicht das ständig wachsende Galeon-Repertoire vom 14-Fuß-Einsteigerboot bis zur luxuriösen 78-Fuß-Yacht, deren Entwurf von Tony Castro Design aus England stammt.
Graf Ipanema
Die Graf Bootsbau GbR ist ein Familienbetrieb, der sich zunächst mit individuellem Möbelbau beschäftigte. Günther Graf, der Seniorchef, entdeckte früh seine Liebe zu Booten, und nach und nach rückten sie in den Mittelpunkt des Unternehmens, das heute von ihm und seinem Sohn Florian geführt wird. Dem Material Holz blieb man treu, nur entstehen nun keine Möbel, sondern Boote. Die Geschichte der Graf Ipanema beginnt im Jahre 2004. Damals reifte der Plan, ein klassisch anmutendes Runabout auf Kiel zu legen. Mit dem renommierten Yachtkonstrukteur Winfried H. Wilke fand sich ein in diesem Sujet bewährter Fachmann, dessen jahrzehntelange Erfahrung in dieses Prestige-Projekt einfloss. Gebaut wird die Ipanema in reiner Handarbeit. Für Kiel, Spanten und Stringer findet Eichen- und Lärchenholz Verwendung. Die Außenhaut in doppeldiagonal Karweelbeplankung ist mit Mahagoni ausgeführt, wobei die äußere Plankenlage mit Material gefertigt wird, das sich über die gesamte Bootslänge zieht. Die aufwändige Konstruktion und die sorgfältige Materialauswahl schlagen sich natürlich auch im Preis des Schmuckstückes nieder. Hinzu kommen modernste Motorentechnik und ebenfalls erlesene Ausstattungsdetails.
ReLine Classic 1225 AC
Die bekannten Bootshändler und erfolgreichen Charterunternehmer Bernd und Gordon Unruh haben mehrere ReLine-Yachten als Leihschiffe im Einsatz. Auch die von uns gefahrene „Lady Claudia“ ist am Unruh-Marine-Firmensitz im brandenburgischen Werder an der Havel stationiert und kann von dort aus periodisch angemietet werden. Dass dieses Boot seit der Indienststellung in der vorigen Saison außerordentlich gut gebucht wird, hat natürlich seinen Grund. Zum einen macht die ReLine mit ihrer gelungenen Optik auf sich aufmerksam, zum anderen überzeugt der 12,25 m lange und 4,15 m breite Verdränger durch seine ergonomische Aufteilung, die optimal auf den Platzbedarf einer vier- bis fünfköpfigen Crew zugeschnitten ist. Bevor wir mit dem Bordrundgang beginnen und auf die Praxisqualitäten der Classic 1225 AC eingehen, möchten wir Sie mit einigen Informationen über die Bauwerft versorgen. Diese gehört zu den fortschrittlichsten Stahlyacht-Schmieden im Lande der Tulpen und Grachten. Gegründet in den frühen 1970er-Jahren, lieferte ReLine Yachts bisher 270 Boote aus. Gemanagt wird der in Steenwijk, einem 17 000-Einwohner-Städtchen in der Provinz Overijssel ansässige Handwerksbetrieb von Joop de Vries und Alan Edeling. Das erfahrene Führungsduo beschäftigt 18 versierte Fachkräfte, die sämtliche im Verlauf der ReLine-Produktion anfallenden Arbeitsschritte in den werfteigenen Montagehallen erledigen.