Annette Haag: Mit Liebe zum Detail

Mit einer kleinen, aber feinen Flotte hat sich die Berlinerin Annette Haag einen Namen in der Charterbranche gemacht. Ihre unverwechselbaren blau-weißen Mietboote wie die »Anna Karenina«, die »Don Giovanni« oder die »Anna Blume« versprühen einen Hauch von Luxus und sind unter Kennern begehrt.

Man spürt den vorübergehenden Sommer. Es wird kühler und der Wind bläst frisch über die Dahme bei Königs Wusterhausen. Wir treffen Annette Haag auf ihrem Flaggschiff »Anna Karenina«, einer Jetten 40 Sedan. Der formschöne friesische Stahlverdränger ist beim Marineservice Niederlehme stationiert. Im Frühjahr fuhren wir mit der luxuriösen 12-Meter-Yacht unsere »Große Berliner Umfahrt« und erst kürzlich testete SKIPPER Bootshandel die wunderbar »schiffig« anmutende »Anna Blume«, eine Kent 28, die zugleich Namensgeberin der Charterfirma ist.

Uns interessiert zunächst, wie Annette Haag zur erfolgreichen Charterunternehmerin wurde. Aufgewachsen und zur Schule gegangen in Schwäbisch Hall, einer Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs, beabsichtigte die literaturbegeisterte Abiturientin eigentlich, Germanistik zu studieren. »Da ich aber keine Lehrerin werden wollte, entschied ich mich für ein Wirtschaftsstudium. Das schien mir eine gute Lebensgrundlage zu sein«, lacht die heute 60-jährige. Im zarten Alter von 19 Jahren zog Annette 1976 nach Berlin, um an der FU zu studieren. »Berlin war damals wie ein Dorf, wirkte wie ein Ort aus den 50er- Jahren auf mich. Ich kam nach Kreuzberg 61, in die Bergmannstraße. Überall gab es Kohlehandlungen. Ofendunst lag über der eingemauerten Stadt und klapprige Brauereiwagen fuhren Bier aus. Es war eine aufregende Zeit, und jede Fahrt aus dem eingezäunten Berlin durch die DDR ein kleines Abenteuer«, schmunzelt sie.

Nach dem Studium wird Annette 1982 Assistentin in der Geschäftsleitung einer Versicherung. Zu dieser Zeit beginnen Computer, Faxgeräte und ISDN-Telefonanlagen Einzug zu halten und revolutionieren die Bürotechnik. »Ich beschäftigte mich mit der neuen Technik und stellte fest, dass ich sie anderen Leuten gut erklären konnte. Das hat mich dazu bewogen, 1985 noch ein Studium der Wirtschaftspädagogik zu machen. So kam ich später an eine Volkshochschule und begann, EDV- und Technikkurse für Frauen zu geben«, erzählt Annette Haag.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der aktuellen SKIPPER Bootshandel 10/2017!

Text & Fotos: Rex Schober