Männer und Ihre Yachten: Der Inspirator

Mit seiner »Inspiration«, einer Jongert 2200s, gelang dem Yachtbroker Herbert Dahm 1985 die perfekte Symbiose aus einer Fahrten- und Regattayacht. Mit den von ihm entwickelten revolutionären Ausstattungsdetails schrieb dieses Boot Yachtgeschichte.

Die »Inspiration« war die vierte Segelyacht, die Herbert Dahm auf eigene Rechnung auf der niederländischen Jongert Werft nach Plänen des für schnelle IOR-Yachten bekannten Konstrukteurs Ron Holland für sich hat bauen lassen. »Sie ist ein vollendetes Schiff«, sagt Dahm, der von Anbeginn an maßgeblich an der Entwicklung mitgewirkt hat. Die damalige segeltechnische IORAusstattung an Deck mit ihren Lewmar ST Winschen und den zwei Grindern für schnelle Manöver reicht mit entsprechender Crew auch heute noch vollauf aus. Zeitgemäß nachgerüstet sind modernste High-Tech-Segel und ein komplettes Carbon-Rigg bestehend aus Mast und Baum, die heutigem Regattastandard entsprechen.

Um die vier unterschiedlich großen Genuas schnell und problemlos bergen zu können, wurden im Rumpf unterhalb der Böden von Kabinen und Salon Röhren eingebaut. In die lassen sich die Segel leicht hineinziehen. Zum Verstauen der Gennaker gibt es eine besonders große Vorschiffsluke. Steuer- und Manövercockpit mit der direkten Whitlock-Zentralsteuerung sind klar vom Gästecockpit getrennt. Dessen vorderer Teil ist von einem festen Kajütaufbau überdacht, unter dem sich die komplette Navigation mit Bildschirmen für Plotter und Radar sowie an Steuerbord der zweite Steuerstand und zwei Polsterstühle befinden.

Der Clou aber ist die erstmals auf einer Maxisegelyacht installierte hydraulische Heckklappe, hinter der sich eine Heckgarage mit Platz für ein Beiboot und diverses Wassersportzubehör verbirgt. Abgesenkt fungiert die Klappe als Badeplattform mit integrierter Gangway, die auch als Badeleiter eingesetzt werden kann. Vom Deck ist die Plattform mit einer dreistufigen Leiter zu erreichen. Heute sind abklappbare Badeplattformen schon auf mittelgroßen Segelyachten absoluter Standard. Weitere technische Innovationen sind die ausfahr- und 360° drehbare Bugschraube,
die sich im Notfall als Antrieb einsetzen lässt, der Maschinenraum mit Stehhöhe und einem Kontrollfenster und die zu den Seiten hin gerundeten und mit eingelassenen Antirutschstreifen versehenen drei Treppenstufen zum Salon für sicheren Tritt auch bei Krängung…

 

 

Technische Daten

Länge über Alles: 22,07 m
LWL: 17,75 m
Breite: 5,75 m
Tiefgang: 3,68 m
Verdrängung: 38 t
Kiel: High Performance Wulstkiel, 12 t
Ruder: Balanceruder Carbon mit Titan Schaft
Mast/Baum: Carbon
Masthöhe: 26,51 m über WL
Segel: North 3D Racing; Beilken (Cruising)
Segelfläche a. W.: 312 m2 (Cruising)
Groß: 128 m2
Genua: 184 m2
Segelfläche Racing: 360 m2
Winschen: Lewmar ST, 2 elektrisch
Furler: Reckmann
Motor: 142 kW/220 PS Mercedes Diesel OM 407
Propeller: Maxprop
Bugstrahlruder: Federal, 18 PS/12,5 kW, hydraulisch, einzieh- und drehbar

Generator: Fischer Panda 220 V/ 12 kW
Treibstoff: 2 x 850 l
Frischwasser: 2 x 800 l
Schmutzwasser: 400 l
Heizung/Airco: Webasto
Navigation: Furuno FSN-70
Log/Windanzeige: B&G Hydra 330
Plotter/Radar: Trimble Acutis 6 GPS, Horizon 3D
Kompass: B&G Halycon, Sestrel Moore und Plath Venus
Autopilot: Segatron
Dinghy: Zodiac 2,85 m, Außenborder Yamaha 4 PS/2,9 kW
CE Zertifikat: A 12
Konstruktion: Ron Holland
Interieur: Peter Sijm
Konzept: Herbert Dahm
Werft: Jongert B.V.
Baujahr: 1985
Preis: 850.000,00 € inkl. MwSt.

Verkauf: Arne Schmidt
Arne Schmidt Yachts International
www.as-yachts.com
Email: info@as-yachts.com

 

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 07/2019
Text: Jochen Halbe