Neuboot-Überführung: Von Kokkola nach Laboe

Es gibt sie noch, die echten Erlebnis-Törns. Gemeint ist in diesem Fall eine Yacht-Überführung auf eigenem Kiel. Dieter und Herta Dorsch aus Heikendorf bei Laboe holten ihre nagelneue Sargo 33 direkt in der finnischen Werft ab. Eine 1.000-Seemeilen-Reise lag vor ihnen …

Wir waren auf der Suche nach einem rauwassertauglichen nordischen Walkaround-Cruiser und hatten uns nach reiflicher Überlegung für eine 10,99 m lange und 3,45 m breite Sargo 33 entschieden. Dieses 6,7 Tonnen verdrängende Kunststoff-Boot wird in Finnland bei Sarins Boats gebaut. Nachdem wir die Ausstattung festgelegt und als Motorisierung zwei Volvo-D4-225-Dieselmaschinen gewählt hatten, kam noch eine Position zur Sprache, und zwar die Lieferung der Yacht ins ostfriesische Wattenmeer-Städtchen Bensersiel. Im benachbarten Esens ist der langjährige Sargo-Importeur Frank van Delden mit seiner Firma Harle Yachtbau angesiedelt.

Als Transportpauschale wurden satte 8.000 Euro veranschlagt. Das ist wahrscheinlich mehr als ein normaler vierwöchiger Bootsurlaub kosten würde.
So kam uns die Idee, das Boot auf eigenem Kiel abzuholen. Zugegeben – wir wussten zunächst nicht genau, wo Kokkola in Finnland liegt. Es ist fast am nördlichen Ende der Ostsee, 500 Kilometer nördlich von Helsinki. Die logistische Herausforderung war, die gesamte Ausrüstung für vier Wochen Urlaub zur Werft zu bringen. Ein One-Way-Leihauto war leider nicht zu finden. Die Lösung gestaltete sich jedoch einfach und bequem, als unser Freund Reinhard anbot, uns zu begleiten und das Auto zurück nach Deutschland zu bringen.

Reiseroute: Von Kokkola nach Laboe

 

Anreise

In Kiel mieteten wir einen geräumigen Van, verstauten die gesamte Ausrüstung und holten Reinhard in Hamburg ab. Abends ging es zum Fähranleger in Lübeck- Travemünde. Kurz vor Mitternacht waren wir an Bord der Finn Lines-Fähre, die um 3.00 Uhr ablegte. Der nächste Tag war »Entspannung auf See«, wie die Kreuzfahrer sagen. An Bord gilt schon finnische Zeit. Am Mittwochmorgen um 9.00 Uhr machte der Dampfer in Helsinki fest. Von dort hatten wir die erwähnten 500 km vor uns – »in Richtung Norden und dann immer geradeaus«. Aber nicht zu schnell, das ist teuer in Finnland. Für die erste Nacht buchten wir also ganz entspannt ein Hotelzimmer. Am 1. Juni wurden wir, wie vereinbart, von Thomas Sarin, dem Chef der Werft, in Empfang genommen und herzlich begrüßt. Unsere neue Sargo 33 lag seeklar am Steg.

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Text & Fotos: Dieter Dorsch