Test: ZAR mini 16 SC

Wie funktioniert eine ZAR mini 16 SC in Kombination mit Evinrudes 66,2 kW (90 PS) leistendem E-TEC-90-Zweitakt-Außenborder? Richtig gut, wie sich im SKIPPER-Bootshandel-Praxistest auf dem Bodensee herausstellt. RIB-typischer Fahrspaß kommt auf, und dies bereits auf den ersten Metern.

Anlässlich der vorigen Interboot war die ZAR mini 16 SC gemeinsam mit der in SKIPPER Bootshandel 2.2019 getesteten ZAR 59 SL im Friedrichshafener Messehafen stationiert. Interessanterweise handelt es sich bei diesen beiden Schlauchbooten um so etwas wie »Halbschwestern«. Während der Rumpf der 59 SL aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt ist, verfügt die ZAR mini 16 SC diesbezüglich über eine leichtgewichtige Aluminium-Konstruktion. Zudem entstammt unsere kompakte Testkandidatin genau genommen nicht der italienischen ZAR-Sormenti-Werft, sondern wird unter der Regie der zur ZAR Group zählenden oberpfälzischen Firma MS Marine in Asien produziert. Die von Milan Sterk geleitete MS Marine GmbH behauptet von sich, zumindest auf die Stückzahlen bezogen der größte deutsche Bootshersteller zu sein. Seit 2017 wurden nämlich über 3.000 Einheiten verkauft. Ins engmaschige internationale Vertriebsnetz sind allein im Bundesgebiet 18 Fachhändler eingebunden.

Die exakt 5,00 m lange und 2,24 m breite 16 SC gehört zu den Bestsellern der populären ZAR-mini-Range, die momentan 32 Modelle umfasst. Alle RIBs dieser Marke können wahlweise mit Tragschläuchen aus PVC oder aufpreispflichtigem Hypalon geliefert werden. Das von der Firma Bootezentrum Nürnberg bereitgestellte Testboot ist die ab 9.675 Euro verfügbare PVC-Variante, die auf den ersten und auch auf den zweiten Blick einen überzeugenden Qualitätseindruck hinterlässt. Bemerkenswert ist zum einen die Schlauchboottypisch hohe Zuladung von 1.000 kg und zum anderen die recht um fangreiche Basisausstattung, die beispielsweise die mit einer dezent getönten Acrylglas-Windschutzscheibe samt Niro-Handlauf versehene Steuerkonsole sowie den kompletten Polstersatz inklusive der Bugsonnenliege beinhaltet.

Für ein Boot dieser Größe bietet die Zar mini 16 SC sehr viel Stauvolumen

 

Das Schlauchsystem mit sechs Luftkammern weist einen Durchmesser von stattlichen 52 Zentimetern auf, wobei sich das elastische Baumaterial auch im Bereich der Übergänge tadellos verarbeitet präsentiert. Lob verdienen zudem die üppigen Staukapazitäten an Bord des unbelastet 320 kg schweren Gummiflitzers, so dass man sogar sperriges Equipment mitführen kann. Als wirkungsvoll erweisen sich die besonders zahlreich vorhandenen Antirutsch-Streifen auf der metallischen Bodenfläche des 399 x 118 cm messenden Bootsinneren – sie bieten auch bei Nässe den erforderlichen Halt. Das bereits erwähnte Fahrpult wurde etwas nach Steuerbord versetzt, um die Bewegungsfreiheit im Cockpit zu verbessern. Dies ist in Anbetracht einer an Backbord erzielten Durchgangsbreite von 40 cm gut gelungen…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 5,00 m
Breite: 2,24 m
Innenmaße: 3,99 x 1,18 m
Schlauchdurchmesser: 0,52 m
Anzahl der Luftkammern: 6
Gewicht (o. Motor): 320 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 10
Brennstofftank (opt.): 42 l
Baumaterial: Schlauchsystem PVC (opt. Hypalon), Rumpf Aluminium
Motorisierung: Außenborder (Langschaft), werftseitig empfohlene Leistung bis 66,2 kW (90 PS)
Grundpreis: 9.675 € (Hypalon-Ausführung 12.245 €), Preis der  erprobten PVC-Version mit Testmotorisierung ab 21.800 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Extraausstattung 29.000 €

Das finden wir gut…

+Kräftige, leistungsbezogen sehr souveräne Testmotorisierung
+Verhältnismäßig viel Stauvolumen für mitgeführtes Equipment
+Zahlreiche wirkungsvolle Antirutsch-Aufkleber im Bodenbereich

Das finden wir nicht so gut…

-Polsterfixierung erfolgt mittels störanfälliger Druckknöpfe

Informationen und Werft
Bootezentrum Nürnberg (ZAR-mini-Händler und Lieferant des
Testbootes), Melli-Beese-Str. 4, 90768 Fürth, Tel. 0911-93288103, www.bootezentrum.de

MS Marine GmbH, Gewerbegebiet Ost 31, 92353 Postbauer-Heng,
Kontaktadressen der Händler unter www.ms-marine.de

 

Den ausführlichen Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 05/2019!
Text: Peter Marienfeld