Test: Sea Ray 210 SPXE

Sportboote der im US-Bundesstaat Tennessee beheimateten Sea-Ray- Werft haben eine lange Tradition und sind auch hierzulande sehr begehrt. Wir haben uns die schnittig designte Sea Ray 210 SPXE während des SKIPPER-Praxistests auf dem Main aus der Nähe angesehen … 

Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 44,8 Knoten ist man mit dem schnittigen Bowriderausgesprochen fl ott unterwegs
Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 44,8 Knoten ist man mit dem schnittigen Bowrider ausgesprochen fl ott unterwegs

Die Gründung der Marke Sea Ray geht auf das Jahr 1959 in Detroit zurück. Damals, vor 66 Jahren, erwarb ein Mann namens Cornelius Nathaniel Ray Anteile des kleinen Fiberglas-Herstellers Carr-Craft. Fiberglas- Spezialist C. N. Ray startete sein eigenes Unternehmen zusammen mit dem Designer Jerry Michalak und Geschäftspartner Arch Mehaffey. Von Anfang an verfolgte das Trio eine Markenphilosophie von dezentem Luxus und nahtlosem Design. Auch nach der Übernahme der Marke Sea Ray im Jahre 1986 durch die global agierende Brunswick Marine Group, die mittlerweile 17 verschiedene Bootsmarken, Mercury-Marine- Motoren und Simrad-Elektronik umfasst, blieb man bis heute dieser Philosophie treu. In den Sea-Ray-Fertigungsstatten der Bootsbauhochburg Vonore am Little Tennessee River werden derzeit in den Werftkategorien Cabin Cruiser, Surf Boats sowie Sportboats & Bowrider verschiedene Modelle zwischen 19 und 40 Fus auf Kiel gelegt.

Ausstattung der Sea Ray 210 SPXE

Die hier getestete 210 SPXE gehört zur Bowrider- Fraktion. Der Zusatz ≫E≪ bezeichnet dabei ein in Europa und für den europäischen Markt gefertigtes Boot. Die von Boote Pfister in Schwebheim am Main bereitgestellte Testkandidatin erwartet uns am hauseigenen Steg des Handlers, wo wir von Firmenjunior Dennis Pfister herzlich begrüßt werden. Wie so oft, hat es gerade geregnet, und so müssen die beiden zur Standard-Ausstattung gehörenden Biminis für Bug und Cockpit erst einmal verstaut werden. Bereits hier fallt dem Praktiker ins Auge, dass eine optionale Vollpersenning für 1.450 Euro die Arbeit durchaus erleichtern wurde. Wie von Sea Ray nicht anders zu erwarten, präsentiert sich das Interieur des etwa 190 x 190 cm großen selbstlenzenden Cockpits samt Badeplattform wie aus einem Guss. Die steingrauen, teilweise gesteppten und recht kräftigen Sitzpolster bilden mit den farblich harmonierenden EVA-Schaum-Bodenbelägen eine stimmige optische Einheit.

Im viel Bewegungsfreiheit bietenden Cockpit fühlt man sich bei einer inneren Freibordhohe von 90 cm und einer Bordwandbreite von satten zehn Zentimetern sofort gut aufgehoben und hat nun die Platzwahl. Zur Verfugung stehen ein Einzelsitz hinter jenem des Skippers, eine 170 cm breite Hecksitzbank, die mittels Zwischeneinsatz mit der 130 cm langen Backbordsitzbank verbunden werden kann. Dank der klappbaren Rückenlehne des Beifahrersitzes entsteht bei Bedarf eine gemütliche Chaiselongue, auf der man sich ausstrecken kann. Ein zünftiger und massiv wirkender teakhölzerner Cocktailtisch mit 55 cm Durchmesser ist im empfehlenswerten Kapitänspaket zu 3.600 Euro enthalten. Der sehr bequem sitzende Skipper findet auf dem 76 cm breiten Steuerstand ein digitales Armaturenbrett mit serienmäßig vorhandenem 7-Zoll-Simrad-Kartenplotter inklusive integrierter Motorüberwachung mit Mercury VesselView Link. Besondere Beachtung verdient der badefreundliche Heckbereich, für den gegen 2.270 Euro Aufpreis eine manuelle ≫Unterwasserplattform≪ geordert werden kann.

Solide Verarbeitungsqualität

Sie wird mittig aus dem 230 cm breiten Hecksteg ausgeklappt, und so entsteht eine rutschhemmend strukturierte ≫Wassertreppe≪. Doch damit nicht genug. Zum Schutz für die im Wasser befindlichen Personen wie Kinder, Oma, Opa, Ehefrau, Freundinnen oder Skatbruder schaltet diese Plattform im ausgeklappten Zustand den Motor ab, so dass sich niemand am Propeller verletzen kann! Die Hecksitzbank, unter der sich der Maschinenraum befindet, lasst sich ebenfalls in eine 175 x 75 gros Sonnenliege verwandeln. Ein weiterer praktischer Clou ist das Vorhandensein eines selbstlenzenden Nassfaches. Der chillige Bugbereich des Bowriders ist mittels eines 55 cm breiten Durchgangs durch die dreiteilige und 60 cm hohe Frontscheibe zuganglich. Das offene Vordercockpit kann als U-Sitzlounge genutzt oder zu einer 175 cm x 115 großen Liegeflache umgestaltet werden.

Zahlreiche Staufächer, Getränkehalter, eine standardmäßige Soundanlage mit vier Lautsprechern, praktische Fenderclips und nicht zuletzt die solide Verarbeitungsqualität runden den sehr guten Gesamteindruck ab. Die Fahrt beginnt! Mit einem 183,8 kW (250 PS) leistenden MerCruiser-V6-Benziner und dem bewahrten Alpha-One-Antrieb bestückt, ist unsere Testkandidatin maximal motorisiert. Die zweite Option wäre die etwas leistungsärmere 200-PS-Variante, die den Kaufpreis um 1.300 Euro reduziert.

 

Den kompletten Test finden Sie in der Ausgabe 05/25

 

Technische Details

Länge über Alles: 6,55 m
Breite: 2,54 m
Tiefgang: 0,89 m (Antrieb abgesenkt)
Gewicht: 1.700 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 12
Brennstofftank: 151 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: MerCruiser-Innenborder mit Z-Antrieb, Leistung
147 kW bis 183,8 kW (200-250 PS). Alternativ erhältlich ist
das Außenbordmodell, motorisierbar von 84,6 kW bis 147 kW
(115-200 PS).
Grundpreis: Mit MerCruiser 250, 4.5 MPI, Leist. 183,8 kW (250 PS):
75.400 Euro, Preis des fahrfertigen Testbootes inkl. umfangreicher
Sonderausstattung: 87.459 Euro

 

Informationen und Werft

Boote Pfister (offizieller Sea-Ray-Händler und Lieferant des
Testbootes), Wahlweg 6, 97525 Schwebheim/Schweinfurt,
Tel. 09723-93710, www.bootepfister.de
Sea Ray Boats, 800 S. Gay St. Suite 1200, Knoxville, TN 37929,
USA, Kontaktadressen der deutschen Sea-Ray-Händler unter
www.searay.com

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 05/2025!

 

Text & Fotos: Rex Schober

 

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