Test: Pirelli Tender J33

Die vom italienischen Hersteller TecnoRIB gefertigte Modellreihe »Pirelli Tenders« wurde so konstruiert, dass die Boote in die Heckgaragen großer Yachten passen und vornehmlich mit platzsparenden Jet-Antrieben versehen werden. So haben wir uns die nur 3,30 m lange, aber 73,6 kW (100 PS) starke Pirelli J33 näher angesehen.

In Mailand gegründet, begann die Werft im Jahre 2005 damit, als Lizenznehmer der weltbekannten Reifen-Schmiede Pirelli eine Reihe von Schlauchbooten zu entwickeln, die höchsten Ansprüchen genügen sollten. Seit 2017 wird die enge Kooperation zwischen TecnoRIB und Pirelli unter dem gemeinsamen Projekt »Pirelli Design« verwaltet. Ziel ist es, die Marke Pirelli mit neuen Fahrzeug-Designprodukten im Premium-Segment aufzuwerten und zu ergänzen. Mittlerweile fertigt TecnoRIB in den Baureihen Tender und Speedboot 18 Pirelli-Schlauchboote in Längen zwischen neun und 62 Fuß. Je nach Modell stehen dabei vornehmlich Innenbord-Motorisierungen mit Jet-Antrieben und konventionellen Z-Antrieben zur Verfügung.

Die in der Tender-Modellreihe gefertigten RIBs kommen vor allem als Beiboote auf größeren Yachten zum Einsatz. Um dabei geringe Bauhöhen zu realisieren, werden vorrangig Jet-Drives installiert, die eine Reihe praktischer Vorteile bieten. So kann im Gegensatz zum konventionellen Propeller-Antrieb wie beim Außenborder niemand im Wasser verletzt und der Antrieb bei Grundberührung kaum beschädigt werden. Die Wirkungsweise eines solchen Wasserstrahl- oder Pumpenantriebs ist vereinfacht schnell erklärt: Impeller saugen Wasser an und stoßen es mit großem Druck über bewegliche Düsen am Heck wieder aus.

Gleichzeitig dient die bewegliche Düse der Lenkung, ihre Stellung bestimmt die Fahrtrichtung. Wasserfahrzeuge mit Jet-Antrieben sind auch bei geringen Geschwindigkeiten sehr wendig. Davon konnten wir uns bei dem von der Firma Yachtzentrum am Prerauer Stich im brandenburgischen Zehdenick bereitgestellten Testboot überzeugen. Mit ihren markanten Pirelli-Schriftzügen und Reifen-Applikationen auf den Tragschläuchen ist die Pirelli J33 Tender schon auf den ersten Blick ein Hingucker. Eine geschwungene und mit Wasserskiöse und dicken Handläufen versehene breite Heckpartie ohne erkennbare Antriebe lässt ein Kraftpaket vermuten und macht neugierig.

Der Jet-Pilot sitzt sicher umsäumt wie in einem Auto-Scooter

 

Die Sitzposition des Piloten erinnert eher an einen Autoscooter oder Jet-Ski als an ein Schlauchboot – das kleine Wasserfahrzeug versprüht einen Hauch von Exklusivität. Für vier Personen in der CE-Kategorie C (Windstärke bis 6 Beaufort, Wellenhöhe bis 2 m) zertifiziert, ist die nur 330 cm lange und 167 cm breite Pirelli J33 hauptsächlich als Tender gedacht. Sie soll Passagiere von der Yacht zum Strand oder vom Ankerplatz ins Restaurant bringen.

 

Technische Daten

Länge über Alles: 3,30 m
Breite: 1,67 m
Tiefgang: 0,50 m
Schlauchdurchmesser: 0,35 bis 0,50 m
Gewicht: 330 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 4
Brennstofftank: 45 l
Baumaterial: Rumpf GFK, Vier-Kammer-Schlauchsystem Orca-Hypalon
Motorisierung: Innenborder mit Jet-Antrieb, 58,8 kW oder 73,6 kW (80 oder 100 PS)
Grundpreis: 33.558 € für Version mit 58,8-kW-Motor, Preis des Testbootes inklusive 73,6-kW-Motor und kostenpflichtiger Sonderausstattung 39.900 €

 

Das finden wir gut…

-Sportlich-sichere Laufeigenschaften
-Exklusives Design

Das finden wir nicht so gut…

-Selbstbewusster Grundpreis

 

Informationen und Werft
Yacht Zentrum am Prerauer Stich GmbH (Technorib/Pirelli-
Händler für Norddeutschland und Lieferant des Testbootes),
Waldstraße 10, 16792 Zehdenick, Tel. 03307-421 80 45,
www.yacht-zentrum.de

Tecnorib SRL, Via Resegone 18, I-20027 Rescaldina,
www.tecnorib.it

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 06/2019
Text & Fotos: Rex Schober