Test: Bluesloep 170 D

Die mit einem Außenbordmotor zu kombinierende BlueCraft 170 D präsentiert sich als kompakte und eher sportlich designte Sloep. Typisch für diese beliebte Bootsgattung ist das sehr gute Platzangebot.

Sloepen, die es bekanntlich in diversen Größen und Ausführungen sowie mit unterschiedlichen Antriebskonzepten gibt, stammen zumeist aus niederländischer Produktion. Nicht so unsere Testkandidatin. Die offiziell als Werft auftretende Bluecraft GmbH hat ihren Sitz im nordrhein-westfälischen Wesel, einer Kreisstadt am unteren Niederrhein. Firmeninhaber Frank Cymara (52) lässt sich die handlaminierten Bootskörper von einem polnischen Spezialbetrieb liefern und kümmert sich dann in Eigenregie – sprich, in seiner Weseler Montage halle – um die verkaufsfertige Komplettierung des jeweiligen Modells. Gegenwärtig sind die BlueSloep-Boote in elf Varianten und sieben Längen zwischen 14 und 19 Fuß verfügbar.

Wer auf der Suche nach einem preisgünstigen offenen Wanderboot ist, der könnte in Anbetracht der hier gebotenen Vielfalt ganz schnell fündig werden. Unsere Frage, warum denn ein schicker rot-weißblauer Sticker in Gestalt der norwegischen Flagge neben der Typenbezeichnung an der Rumpfflanke klebt, beantwortet Frank Cymara wie folgt. Der verantwortliche Konstrukteur der durchweg ansehnlichen Sloepen-Entwürfe kam aus dem Lande der Trolle und Wikinger. A-ha, das klingt plausibel. Eine gewisse Rauwassertauglichkeit wurde den flotten Einsteigerschiffchen somit wohl schon in die Wiege gelegt …

Also schauen wir uns das gute Stück einmal aus der Nähe an. Die BlueSloep 170 D debütierte im Januar 2018 anlässlich der boot Düsseldorf. Seitdem gingen von dem mit einem moderat aufgekimmten Klinkerrumpf ausgestatteten Newcomer stolze 40 Einheiten über den Ladentisch. Im bis zu 71 cm Freibordhöhe aufweisenden Cockpit des 5,10 m langen und 2,10 m breiten Bestsellers muss der Betrachter zur Kenntnis nehmen, dass es keine Selbstlenzung gibt, da der mit optionalem Teak-Laminat belegte Bodenbereich unterhalb der Wasserlinie liegt.

Richtig gut! Im vorderen Cockpitbereich der BlueSloep entsteht mit wenigen Handgriffen eine Sonnenliege von 208 x 163 cm. Leider werden sowohl die Polster als auch das schattenspendende Bimini-Verdeck als kostenpflichtige Extras berechnet

 

Zumindest ist ersatzweise eine elektrische Bilgenpumpe vorhanden, die zum Standard-Equipment der rabenschwarz kolorierten BlueSloep gehört. In diesem Zusammenhang sei gesagt, dass sämtliche RAL-Töne als Individual-Rumpffarbe geordert werden können, und dies ohne Mehrkosten. Ansonsten werden etliche Accessoires, auf die man entweder ungern oder gar nicht verzichten möchte, als aufpreispflichtige Extras berechnet. Gemeint sind eine mechanische Lenkung für die vorhandene Steuerkonsole, der vollständige Sitzpolstersatz, ein Bimini-Verdeck, die optisch sehr vorteilhafte geflochtene Tauwieling, eine stählerne Badeleiter oder das bordstromgespeiste Signalhorn…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 5,10 m
Breite: 2,10 m
Tiefgang (Antr. angehoben): 0,35 m
Gewicht (o. Motor): ab 430 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 6
Bedarfskojen: 2
Brennstofftank (opt. AB-Tank): ab 12 l
Wassertank (opt.): ab 10 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder (Langschaft), Leistungsempfehlung 5,9 bis 44,1 kW (8-60 PS)
Grundpreis (ab Wesel): 5.799 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Sonderausstattung und Testmotorisierung 16.779 €

Das finden wir gut…

-Verlockender Basispreis und günstig kalkuliertes Extrazubehör
-In Anbetracht der Hauptabmessungen sehr gutes Platzangebot
-Angenehm einfache Handhabung und problemlos zu trailern

Das finden wir nicht so gut…

-Die übliche Cockpit-Selbstlenzung ist leider nicht vorhanden

Informationen und Werft
BlueCraft GmbH (Werft, Exklusivanbieter und Lieferant des
Testbootes), Rudolf-Diesel-Str. 114, 46485 Wesel,
Tel. 0281-47363720,
www.bluecraft.de

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in Ihrer Printausgabe: SKIPPER Bootshandel 10/2019
Text & Fotos: Peter Marienfeld