Test: Beneteau Gran Turismo 32

Die von Andreani Design gestylte Beneteau Gran Turismo 32 gehört zu den markantesten Neuerscheinungen im populären Zehn-Meter-Segment. Während des SKIPPER-Bootshandel-Tests auf der Potsdamer Havel kann die schicke französische Sportyacht in vielerlei Hinsicht überzeugen.

Beneteau bietet, wie viele allgemein interessierte Wassersportler bestimmt schon wissen, eine sehr umfangreiche Produktpalette an. Die anno 1884 von einem ambitionierten jungen Mann namens Benjamin Bénéteau aus der Taufe gehobene heutige Großserienwerft verfährt dabei seit Jahrzehnten zweigleisig und fertigt parallel zur Motorboot-Kollektion auch eine solche mit Besegelung, und zwar in Längen von 14 bis 62 Fuß. Die motorisierte Liga splittet sich in sechs eigenständige Baulinien und fasst nicht weniger als 30 Boots- und Yachtmodelle zusammen.

Hier reicht das Portfolio des französischen Herstellers vom trailerbaren Center Consoler bis zum seegängigen, mit allen Raffinessen ausgestatteten Flybridge Kreuzer. Irgendwo dazwischen sortiert sich die Gran-Turismo-Flotte ein. Diese gilt mit sieben stilistisch ausgefeilten Entwürfen als eine der Beneteau Erfolgsserien, die mit der 12,55 m langen GT 41 erst kürzlich Zuwachs erhielt. Als bisher kleinste und kompakteste Gran Turismo bringt es die nach der CE-Norm B zertifizierte 32er auf die Hauptabmessungen 9,95 x 3,35 m. Die offizielle Markteinführung dieses aus jeder Perspektive sehr gefälligen Kunststoff-Bootes fand im September 2019 anlässlich des Cannes Yachting Festivals statt.

Dem Steuerstand fehlt nur noch ein multifunktionaler Plotter

 

Vom mondänen Seebad an der Côte d´Azur wechseln wir für den Test in heimische Gefilde. Am Fuße der historischen Freybrücke in Berlin-Spandau – genauer gesagt, am Auslieferungssteg der dort angesiedelten Firma Bootscenter Keser – ist ein soeben in Betrieb genommenes
Vorführ-Exemplar der GT 32 vertäut, und dies als Innenborder-Variante mit doppelter Mercury-Turbodiesel-Power. Die noch unter der Regie von Volkswagen Marine entwickelten 3,0-Liter-TDIs mobilisieren jeweils 169 kW (230 PS), die über einen Bravo-Three-Z-Drive ins Havel-Wasser gelangen. Wir nutzen das schöne Fotolicht und legen unverzüglich ab. Mit ihrem patentierten AirStep-Rumpf läuft die Gran Turismo 32, bei der es sich theoretisch und auch praktisch um die Hardtop-Version der ansonsten fast baugleichen offenen Beneteau Flyer 10 handelt, selbst in Schleichfahrt einwandfrei geradeaus…

Technische Daten

Länge über Alles: 9,95 m
Breite: 3,35 m
Durchfahrtshöhe: 3,09 m
Tiefgang (Antr. angehoben): 0,80 m
Gewicht (wie getestet): 6.500 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 4
Brennstofftanks: 2 x 360 l
Wassertank: 160 l
Septiktank: 80 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Wahlweise Außenborder, Leistung bis 2 x 257,4 kW (2 x 350 PS), oder Mercury-Innenborder mit Z-Antrieb, Diesel oder
Benzin, Leistung bis 2 x 220,6 kW (2 x 300 PS)
Grundpreis (ab Berlin): 122.076 € für Außenborder-Version ohne Motor, Preis mit mit 2 x Mercury 4.5 V6 (Benzin), Leistung 2 x 183,8 kW (2 x 250 PS), 198.634 €, Preis mit Testmotorisierung ab 217.067 €), Preis des Testbootes inkl. Extras 247.868 €

Das finden wir gut: 

-Absolut sicheres und dabei recht sportliches Fahrverhalten
-Mit Doppelmotorisierung und Bugstrahler bestens zu manövrieren
-Sehr angenehme Raumaufteilung mit viel Bewegungsfreiheit

Das finden wir nicht gut: 

-Fehlendes Seitendeck an Steuerbord zwingt zum Umdenken

Informationen und Werft

Bootscenter Keser GmbH (Beneteau-Händler und Lieferant des
Testbootes), Heerstr. 199, 13595 Berlin, Tel. 030-3620800,
www.bootscenterkeser.de
Beneteau, 2 rue de Grand Large, F-CS 82531, Girvand St. Gilles
Croix de Vie cedex, Kontaktdaten der deutschen Händler unter
www.beneteau.de

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 02/2021!
Text & Fotos: Peter Marienfeld