Test: Beneteau Barracuda 6

Kleine und wetterfeste Kabinenkreuzer, die per Trailer an jeden Einsatzort transportiert werden können, sind vor allem bei Anglern sehr beliebt. Die nicht mehr ganz taufrische Barracuda 6 von Beneteau besticht mit cleveren Details und hervorragenden Laufeigenschaften.

Bereits anno 1884 von Benjamin Beneteau in Saint-Gilles-Croix-de-Vie an der Atlantikküste gegründet, lief 1909 bei der Beneteau-Werft das erste motorisierte Fischerboot vom Stapel. Mit dem Rückgang des Fischfangs in den 1960er-Jahren geriet die damals noch kleine Werft ins Trudeln und die Zukunft stand unter keinem guten Stern. Doch auf dem Höhepunkt der Krise entdeckte André Beneteau, der einzige Sohn des Firmengründers und dessen Nachfolger, das seinerzeit revolutionäre Material GFK und begann, Beiboote aus Polyester für Sardinenkutter zu bauen.
Damit legte der Franzose unwissentlich den Grundstein für das neue Marktsegment der Angelboote im Bereich der Freizeitschifffahrt und ebnete der Werft den Weg zur heute global agierenden Beneteau-Group mit großer Markenvielfalt.

Der bis dato aus drei Modellen bestehenden Barracuda-Range in Längen bis zu 27 Fuß fügte Beneteau im Herbst 2017 die 6,50 x 2,40 m messende Barracuda 6 hinzu. Speziell für Angeltouren und
kurze Meeresausflüge entwickelt, soll der kleine »Raubfisch« mit einem praktischen Deckslayout und einigen cleveren Detaillösungen nicht nur Petrijünger überzeugen. SKIPPER Bootshandel hatte die Gelegenheit, den smarten Pilothaus-Kreuzer in der Nähe von Barcelona bei rauem Wasser in Augenschein zu nehmen. Der Weg ins selbstlenzende Cockpit und in die etwa 210 cm breite und 110 cm tiefe Plicht erfolgt im besten Fall über die 60 x 58 cm große Badeplattform auf der Steuerbordseite und dann durch ein 40 cm breites Türchen am Heck.

Die Inspektionsklappe im Heckbereich bietet eine praktische Arbeitsfläche für Angelzubehör und ein kleines Filetierbrett

 

Im von einem 80 cm hohen Freibord umzäunten Cockpit angekommen, gelangt man steuerbords über ein 33 cm breites Gangbord am Ruderhaus vorbei, ähnlich wie bei einem Walkaround, zum Vorschiff. Dort gibt es eine 140 cm breite und 40 cm tiefe Sitzbank. Der Platz am Bug dürfte Anglerherzen sofort höher schlagen lassen, da man neben zwei bereits im Ankerkasten vorinstallierten Angelrutenhaltern auch zwei eingelassene Getränkehalter und einen mittig gesetzten Edelstahlpoller erblickt. Die elektrische Ankerwinsch ist optional für 1.755 Euro zu haben. Das asymmetrisch aufgesetzte und innen etwa 140 x 125 cm große Ruderhaus bietet mit glatten 200 cm eine gute Stehhöhe und vier Personen ausreichend Platz zum Abwettern. Es ist interessant, wie viel Komfort sich in das kleine Schiffchen stecken ließ. So gefällt eine immerhin 210 cm breite, 150 cm tiefe und 155 cm hohe Vorderkabine im Vorschiff mit 80 cm breiter Bedarfskoje…

Technische Daten

Länge über Alles: 6,50 m
Breite: 2,40 m
Durchfahrtshöhe: 2,53 m
Tiefgang (Antr. abgesenkt): 0,90 m
Gewicht (o. Motor): 1.183 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 6
Brennstofftank: 100 l
Wassertank (opt.): 20 l
Septiktank (opt.): 20 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder, werftseitig empfohlene Leistung 66,1 bis 103 kW (90-140 PS)
Grundpreis (o. Motor): 21.586 €, Preis des fahrfertigen Testbootes mit Suzuki DF 115 ATX 33.459 € (ab Werft)

 

Das finden wir gut:

+Sehr gute Fahreigenschaften auch im Rauwasser
+Auf die Bedürfnisse von Anglern ausgerichtete Details
+Boot ist leicht und bequem zu trailern

Das finden wir nicht gut: 

-Knapp bemessener Kraftstofftank

 

Informationen und Werft
Beneteau, 2 rue du Grand Large, CS 82531, Givrand,
F-85895 St. Gilles Croix de Vie cedex,
Kontaktdaten der deutschen Fachhändler unter
www.beneteau.de

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 11/2018!
Text & Fotos: Rex Schober