Test: Aquanaut EV 1500 II

European Voyager heißt eine der Erfolgsbaureihen von Aquanaut Yachting Holland. Für den SKIPPER-Bootshandel-Test auf dem Sneekermeer stellte uns die friesische Traditionswerft eine gerade erst in Kundenbesitz übergegangene EV1500 II zur Verfügung.

Das freundliche niederländische Eignerpaar, das uns während der halbtägigen Probefahrt begleitet, war, wie wir sogleich erzählt bekommen, auf der Suche nach einer hochwertigen Motoryacht für längere Törns in verschiedenen europäischen Revieren. Fündig wurde man dann relativ schnell bei Aquanaut Yachting in Sneek. Werftchef Mark Bakker (54), dessen international bekannter
Bootsbaubetrieb mit heute 25 Mitarbeitern seit den frühen 1960er-Jahren existiert, bietet mit den Yachtlinien Andante, Drifter, Majestic, Global Voyager und European Voyager buchstäblich die
große Vielfalt an. Die letztgenannte Stahlkreuzer-Serie umfasst vier Modelle in Längen von 13,15 m bis 17,15 m, für deren Konstruktion Mark Bakkers Bruder Jan Piet Bakker verantwortlich zeichnet.

Ergänzend sei noch gesagt, dass eine jede Aquanaut komplett in den werfteigenen Montagehallen gefertigt wird. Die 14,95 x 4,55 m messende European Voyager 1500 II debütierte in ihrer jetzigen Form in der Saison 2011. Bisher liefen sechs Einheiten dieses Typs vom Stapel. Das immerhin 32 Tonnen verdrängende Schwergewicht – es handelt sich übrigens um die Baunummer 1297 in der stolzen Aquanaut-Historie – erhielt eine edle dunkelblaue Rumpfl ackierung mit knallrotem Wasserpass, das Schneeweiß der rundlich ausgeformten Decksaufbauten sorgt für einen stimmigen Kontrast. Anstelle des von Volvo Penta beigesteuerten D4-225-Basisdiesels, der 165,4 kW (225 PS) generiert, wird das brandneue Testboot von zwei jeweils 103 kW (140 PS) leistenden Vetus-Deutz-Maschinen angeschoben. Wir lassen die vierzylindrigen Vierliter-Triebwerke jedoch zunächst außer Acht und beginnen die Bordbegehung im geräumigen Achtercockpit, in das die von einer 102 cm hohen Schanz flankierten, mit strapazierfähigem Flexiteek belegten Seitendecks einmünden. Da es auch noch eine als Handlauf zu nutzende Reling gibt, verdient sich die nach der CE-Kategorie B für acht Personen zertifizierte Aquanaut in Sachen passive Sicherheit sofort einen wichtigen Pluspunkt…

Blick ins Ruderhaus mit winkeliger Sitzgruppe an der Backbordseite und zentralem Steuerstand mit großem, steil stehendem Fünfspeichen-Ruder.

 

Technische Daten 

Länge über Alles: 14,95 m
Breite: 4,55 m
Durchfahrtshöhe: 3,10 m
Tiefgang: 1,25 m
Gewicht: 32.000 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 4 (+2)
Brennstofftank: 1200 l
Wassertank: 800 l
Septiktank: 300 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: Einbaudiesel mit Wellenanlage, Einzel- oder Doppelmotorisierung, Leistung bis 2 x 147 kW (2 x 200 PS)
Grundpreis: 596.740 € mit Basisdiesel Volvo D4-225, Leistung 165,4 kW, mit Testmotorisierung ab 647.930 €, Preis des Testbootes inklusive umfangreicher Sonderausstattung 798.000 €

Das finden wir gut

+Adäquate Produktqualität mit sauber ausgeführten Installationen
+Sehr groß geratene Fly mit entsprechend viel Bewegungsfreiheit
+Doppelmotoriges Testboot lässt sich vorbildlich präzise dirigieren

Das finden wir nicht so gut

-Die Kabinensektion wirkt mittschiffs ein wenig verschachtelt

Informationen und Werft
Aquanaut Yachting Holland BV, Selfhelpweg 9, NL-8607 AB
Sneek, Tel. 0031-515412253, www.aquanaut.nl

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in der aktuellen SKIPPER Bootshandel 04/2019!

Text & Fotos: Peter Marienfeld