Typisch für eine US-Sportbootwerft, fertigt Azure Boats sowohl konventionelle Bowrider als auch die sogenannten „Sport Decks“, die ebenfalls ein offenes, aber rundlich zulaufendes Vordercockpit besitzen. Neben der Azure 275 CR, einem brandneuen Sportscruiser, der voraussichtlich im Rahmen der Boot & Fun Berlin debütieren wird, ist die 279 Cuddy die einzige Azure-Variante mit einem Kabinenabteil. Azure Boats gehört zur finanzstarken Bennington Marine Group, gilt aber als unabhängiger Produzent. Bislang wurden etwa 2500 Sportboote dieser Marke ausgeliefert. 300 Kilometer östlich von Chicago angesiedelt, beschäftigt die innovativ ausgerichtete Werft 125 Mitarbeiter. Die Herstellung der in Längen von 18 bis 29 Fuß erhältlichen Azure-Modelle erfolgt teils im Handauflege-, teils im Faserharz-Spritzgussverfahren. Kennzeichnend für die auffallend sportiv gestylten Boote sind die computerberechneten und strömungstechnisch optimierten Stufenrümpfe mit kräftiger V-Kielung - im Falle unserer Testkandidatin beträgt die Aufkimmung 22 Grad.
Aquila 900 Traveller
Der genau 9,00 m lange, 3,00 m breite und etwa 2700 kg schwere Hardtop-Verdränger mit luftiger Vorder- und Achterkabine entstammt einer erst kürzlich lancierten Modellfamilie, die sich aus vier konventionell gestylten Bootstypen in Längen zwischen 23 und knapp 30 Fuß zusammensetzt. Einige Zeit, nachdem Müritz-Yacht-Management mit der Fertigung und Vermarktung der Hanseatic-Stahlyachtserie begonnen hatte, erhielt man zahlreiche Anfragen nach einem kompakten und geräumigen GFK-Wanderboot. „Rein zufällig“, so MYM-Inhaber Andreas Marz (30), stieß man auf eine geeignete Bauform, die seit den 80er-Jahren völlig unversehrt und sozusagen im Dornröschenschlaf in einer ehemaligen Hamburger Bootswerft lagerte. Diese wird nun für die Produktion der Aquila 900 Traveller und deren Schwesterschiff, der Aquila 900 Open, verwendet. Die Aufbauten beider Boote gestaltete der mecklenburgische Fachbetrieb nach eigenen Plänen, und zwar in enger Kooperation mit dem Rostocker Yachtdesigner Steffen Schneider, der bereits federführend am Entwurf der robusten Hanseatic-Kreuzer beteiligt war.
Cranchi Zaffiro 36
Mit der tiefen, angeflanschten Badeplattform misst die Zaffiro 36 die genannten 11,71 m über Alles. Die eigentliche Rumpflänge beträgt aber nur 9,96 m. Was die Bootsbauer aus Piantedo dort untergebracht haben, kann sich durchaus sehen lassen. Der Einstieg in das hochbordige Boot erfolgt in der Regel über die tiefe, teilweise mit Teakholz belegte Badeplattform. Zur Serienausstattung gehören in diesem Bereich die klappbare Badeleiter, eine Heckdusche und der 230 V-Landanschluss. Ins Cockpit gelangt man durch eine Tür an Steuerbord. Diese ist aus einem Edelstahlrohr geformt und trägt in der Mitte die Spule eines 20 m langen Gardena-Wasserschlauches. Eine L-förmige Sitzgruppe für bis zu sechs Personen füllt den achteren Bereich. Der Tisch ist höhenverstellbar und variabel in der Form. Bei Bedarf kann hier auch eine Liegefläche hergerichtet werden. Der vordere Cockpitbereich ist erhöht angeordnet. Das kommt zum einen einer ausgezeichneten Rundumsicht am Fahrstand zugute, das verleiht der darunter liegenden Mittelkabine aber auch eine ausgezeichnete Stehhöhe. Rechts auf der „Empore“ wurde ein Einzelsitz entgegen der Fahrtrichtung montiert. Wer hier Platz nimmt, kann die Fahrt „zugfrei“ in vollen Zügen genießen.
Finnmaster F68 DC
Momentan zählt Oy Finn-Marin Ltd. zu den populärsten finnischen Bootswerften. Angesiedelt im Küstenort Kokkola am Bottnischen Meerbusen, verzeichnet das 1990 gegründete Unternehmen mit 230 Mitarbeitern kräftige Umsatzzuwächse. Im vergangenen Jahr produzierte man 1700 Finnmaster-Boote in Längen von 4,85 bis 7,60 m, von denen rund 70 Prozent ins europäische Ausland exportiert wurden. Hinzu gesellen sich die eleganten Grandezza-Cruiser, mit denen eine anspruchsvolle internationale Klientel bedient werden soll. Als bisher einziges Modell der sogenannten F-Serie erblickte die Finnmaster F68 DC im September 2007 das Licht der Welt, um gleich bei ihrem offiziellen Debüt anlässlich der Scandinavian Boat Show in Stockholm auf großes Interesse des Fachpublikums zu stoßen. Im Bundesgebiet ist der 6,80 x 2,48 m messende Newcomer, von dem innerhalb der letzten zwölf Monate nicht weniger als 125 Einheiten verkauft werden konnten, nach der Premiere in Friedrichshafen jetzt auf der hanseboot und im kommenden Januar während der Düsseldorfer boot in Augenschein zu nehmen.
Kuster A-42
Die Kuster A42 ist als Semi-Backdecker ausgelegt, was viel Lebensraum im Vorschiffsbereich ermöglicht. Diese Bauart verhilft der Yacht auch zu einer sehr schiffigen Ausstrahlung. Die Bauart hat aber auch zur Folge, dass die Sicht nach vorne vom Innensteuerstand aufgrund der Vorschiffsgestaltung etwas eingeschränkt ist. Ein großer Pluspunkt der Kuster A42 ist die große Plicht, die die gesamte Schiffsbreite einnimmt. Anders als die Konstrukte der Mitbewerber hat die A42 keine Badeplattform. Im hinteren Süll lässt sich hydraulisch eine Tür öffnen, die dann sowohl als Gangway aber auch als schräge „Badeleiter“ dient. In der offenen Plicht wurden reihum solide Backskisten mit viel Stauraum angeordnet. Passende Polster mit integrierter Rückenlehne lassen hier individuell gestalteten Sitzraum entstehen. Ein weiteres interessantes Detail ist der aus dem Cockpitboden ausklappbare, höhenverstellbare Tisch. Ganz nach Anlass kann er als Cocktail- oder aber als vollwertiger Esstisch dienen. Die Tischplatte ist ebenfalls in der Größe variierbar. Der Tisch ist übrigens auch Teil eines großen Bodenluks, über das ein großer Stauraum unterhalb der Plicht zugänglich wird.
Honwave T35-AE
Preiswerte Kompakt-Schlauchboote, die dank ihrer geringen Packmaße im Pkw-Kofferraum transportiert werden können, sind ein toller Freizeitspaß für Wassersport-Einsteiger oder den jugendlichen Nachwuchs-Skipper. Überdies erfreuen sich die aufblasbaren Gummiflitzer auch als leicht zu handhabende Motoryacht-Tender großer Beliebtheit. Die Schlauchbootfamilie von Honda Marine, die seit der Saison 2003 unter dem Markennamen Honwave offeriert wird, gliedert sich in drei Baureihen. Neben regelrechten Winzlingen mit simplen Lattenböden, die bereits ab zwei Meter Länge erhältlich sind und nur 27 kg auf die Waage bringen, sind jeweils vier weitere Modelle mit Luft- und Aluminiumboden verfügbar. Als drittkleinster beziehungsweise zweitgrößter Vertreter der von 2,50 bis 4,00 m reichenden „Aluboden-Fraktion“ kommt die exakt 3,50 x 1,71 m messende Honwave T35-AE auf 73 kg Trockengewicht. Folglich sollten sich nach Möglichkeit zwei Personen darum kümmern, das hellgrau kolorierte Bötchen, das mit seinen dunkelblauen Farbapplikationen am Heck auch optisch eine gute Figur macht, ins nasse Element zu hieven.
Maxxon 580 RIB
Bereits seit zwölf Jahren fungiert die Wassersport H. Bonnke GmbH mit Firmensitz im schleswig-holsteinischen Fahrdorf an der Schlei als Maxxon-Exklusivimporteur. Geschäftsführer Tom Köhn (34) arbeitet mit fünf deutschen Regionalhändlern zusammen, so dass die Boote praktisch flächendeckend offeriert werden. Wie die meisten aufblasbaren Gummiflitzer stammen die qualitativ durchaus ansehnlichen Kleinfahrzeuge aus fernöstlicher Großserienproduktion. Alle Maxxons werden im Reich der Mitte gefertigt, und zwar in der zur Provinz Shandong gehörenden Millionenstadt Weihai an der chinesischen Ostküste. Hinter dem amerikanisch klingenden Markennamen verbirgt sich das Unternehmen Sun Selections Co. Ltd., das seine Erzeugnisse in mehr als 30 Ländern rund um den Globus verkauft. Kurioserweise beliefert man auch einige asiatische Konkurrenzanbieter. Zum Beispiel werden die über Honda Marine vertriebenen Honwave-Boote von Sun Selections hergestellt.
VEHA Cruiser
Die Ursprünge des Cruisers liegen in der sehr erfolgreichen Cabrio-Serie der Werft. Werftchef Bert Venema erzählt uns, dass zahlreiche Yachten auch im Chartergeschäft eingesetzt werden. So überrascht es nicht, dass bei der Grundkonzeption dieser Yacht auch an die Bedürfnisse der Charterkunden gedacht wurde. Die Cabrio-Serie verfügt nur über zwei feste Kojen. Durch den Umbau der Dinette können hier zwei zusätzliche Bedarfskojen geschaffen werden. Im Modell Cruiser hat man eine andere Lösung gefunden: Unter der achterlichen Bank im offenen Cockpit hat man an jeder Seite eine Koje mit den Maßen 2,10 x 0,90 m platziert. Damit das Linienspiel nicht durch eine Achterkabine gestört wird, fällt der Einstieg in diesen Bereich recht knapp aus, und auch an der Stehhöhe wurde gespart. Dennoch ist diese Lösung zur Schaffung zweier fester Schlafplätze gelungen.
Viking Marin 34 Sedan
Denn neben den Luxusyachten und Segelbooten nimmt auch die „Mittelklasse“ breiten Raum ein. Vom Modell 34 werden drei verschiedene Versionen auf Kiel gelegt - die 34 Flybridge, die 34 Aftcabin und die 34 Sedan, mit der wir uns näher auseinandergesetzt haben. Den Vertrieb in Deutschland hat die in Wuppertal ansässige Firma Chesa Yachts GmbH übernommen. Geschäftsführer Dieter Wauer ist von seinem Produkt überzeugt: „Hier werden bereits in der Basisversion hochwertige Details realisiert, die man anderswo nicht einmal gegen Aufpreis erhalten kann.“ Dabei meint er nicht das serienmäßig verlegte Teakdeck, sondern beispielsweise die in Vollholz ausgeführten Schrank- und Kabinentüren. Da platzt auch nach Jahren intensiven Gebrauchs kein Furnier ab. Unser Testboot liegt im Hafen des Düsseldorfer Yachtclubs und ist überkomplett ausgestattet. Im Maschinenraum arbeitet die stärkste lieferbare Motorisierung in Form von zwei Yanmar 6BY-260.
Linssen Grand Sturdy 40.9 Sedan
Irgendwann einmal eine Linssen zu besitzen, gehört zu den materiellen Lebensträumen vieler Freizeitkapitäne. Die hohe Wertschätzung der stilvollen Verdränger hat zweifellos ihre Berechtigung, wie die Yachten dieser Marke auch in zahlreichen zurückliegenden Skipper-Tests unter Beweis stellten. Zum Saisonende 2004 lancierte das bereits seit 1949 existierende Bootsbauunternehmen, das nach wie vor von der Gründerfamilie geführt wird, mit der Grand Sturdy 29.9 das erste Modell der sogenannten 9er-Serie. Hinzu gesellte sich bald darauf die 33.9, die wie die kleine Schwester wahlweise mit Heckkabine (AC) oder offener Achterplicht (Sedan) erhältlich ist. Anlässlich der diesjährigen Düsseldorfer boot debütierte mit der Grand Sturdy 40.9 dann das vorläufige Flaggschiff der Reihe. Es wird, unabhängig für welche der beiden Varianten man sich entscheidet, zu identischen Konditionen angeboten.