Erstmals zu Gesicht bekam die Öffentlichkeit den topp-aktuellen MasterCraft-Imageträger während der Miami Boat Show 2009. Die mit Spannung erwartete Deutschland-Premiere erfolgte dann anlässlich der boot Düsseldorf 2010. Dort verzeichnete der brandenburgische Exklusivhändler Maik Freer, Inhaber von MasterCraft Boats Deutschland, ein reges Publikumsinteresse, das nicht zuletzt auf die außergewöhnliche Optik der handlaminierten Kunststoff-Yacht zurückzuführen ist. Die 10,29 m lange und 3,35 m breite MC 300, ein Entwurf des langjährigen MasterCraft-Chefdesigners Kurt Bergstrom, präsentiert sich als überaus exklusiver Weekender mit einem ganz eigenen Stil. Mittlerweile sind 14 Einheiten dieses Bootes entstanden - wir erprobten die Baunummer 2.
Vri-Jon Supreme 45´
Vri-Jon Yachts gehört zur Elite der Stahlyacht-Schmieden aus dem Lande der Tulpen und Grachten. Werftchef Jan Jonas (57), der das Handwerksunternehmen am 12. Juni 1985 in Meppel gründete, ist mit seinem Betrieb bereits seit 1987 in der beschaulichen Ortschaft Ossenzijl im Grenzgebiet der Provinzen Friesland und Overijssel ansässig. Bisher wurden 250 Vri-Jon-Einheiten ausgeliefert, von denen nicht wenige auf deutschen Gewässern anzutreffen sind. In der laufenden (Jubiläums-)Saison bietet man eine gut abgestuf Modellpalette mit durchweg sehenswerten Schiffen zwischen 36 und 50 Fuß an. Da die florierende Werft, die momentan elf Mitarbeiter beschäftigt, jährlich nur vier bis fünf Boote produziert, kann eine Vri-Jon mit Fug und Recht als Exklusivprodukt bezeichnet werden. Bei der von Jan Jonas persönlich entworfenen Supreme 45´ handelt es sich um einen äußerst solide konstruierten Verdränger mit klassischem Knickspant-Rumpf. Der nach CE-Norm C zertifizierte 45-Footer bringt etwa 15 Tonnen auf die Waage. Motorseitig kommen Einzel- oder Doppelanlagen von Volvo Penta oder VW Marine in Betracht.
Bella 850
Ort des Geschehens war die Lübecker Bucht, das Hausrevier des im schleswig-holsteinischen Neustadt ansässigen Bella-Exklusivimporteurs für Deutschland, der Azzurro Yachten GmbH. Die Bella 850, die übrigens auch im Rahmen der Ende Mai stattfindenden hanseboot ancora boat show zu besichtigen sein wird, gehört zu den Bestsellern im Bella-Programm. Seit dem offiziellen Debüt im Frühsommer 2002 ging dieses Boot nicht weniger als 250 Mal über den Ladentisch. Im Laufe der Zeit folgten einige behutsame Retuschen, doch an der stimmigen Basiskonzeption des vorwiegend von Hand laminierten Kunststoff-Gleiters wurde festgehalten. Bevor wir uns näher mit dem brandneuen Vorführschiff befassen, hier noch einige Informationen über die in Kuopio beheimatete Werft, die mittlerweile eng mit dem amerikanischen Brunswick-Konzern kooperiert, aber nach wie vor von Raimo Sonninen gemanagt wird. Neben dem Fabrikat Bella werden mit Aquador und Flipper zwei weitere populäre Bootsserien angeboten. Momentan beschäftigt Bella-Veneet Oy rund 300 Mitarbeiter, die Produktion des stilistisch eigenständigen Marken-Trios erfolgt in sieben modernen Fertigungsbetrieben.
Woterfitz Voyager for 2
Am südöstlichen Ufer des mit einer Fläche von 117 km2 größten vollständig in Deutschland gelegenen Binnengewässers zweigt der schmale Bolter Kanal ab. Dort befindet sich der Charterstützpunkt der Woterfitz Holtkamp & Partner OHG. Firmensitz des 1995 gegründeten Fachbetriebs ist die nur wenige Kilometer entfernte Ortschaft Rechlin. Von Geschäftsführer Bernd Scheiter erfahren wir, dass die handlaminierten Kaskos der aktuellen Woterfitz-Modelle 860 und Voyager for 2 aus polnischer Produktion stammen. Die blitzsauber verarbeiteten Bootsschalen werden in der Rechliner Werft auf professionelle Weise komplettiert und zum fahrfertigen Schiff ausgerüstet. Basierend auf den vom bekannten Designer Andrzej Skrzat konstruierten und bisher 106 Mal gebauten Voyager-Typen 780 und 860, hat Woterfitz („Wasserpfütze“) seit der Saison 2008 die Voyager for 2 im Programm.
Aquanaut Drifter CS 1300
Die Drifter CS-Serie besteht zurzeit aus fünf Modellen in Längen von 11 bis 15 Metern und löst die sehr erfolgreiche Drifter AK-Serie ab. Die Buchstaben CS stehen dabei für Classic und Spezial, und beide Attribute treffen durchaus zu. Die Yachten werden in Multiknickspant-Bauweise gebaut und mit einem lang durchlaufenden Kiel sowie zwei seitlichen Kimmkielen versehen. Dadurch erreicht man neben einem hervorragenden Geradeauslauf auch eine hohe Stabilität. Das Trockenfallen im Wattenmeer wird so und in Verbindung der durch Tunnel und kräftigem Sandläufer geschützten Propellerlagerung zur absolut sicheren Sache. Mit einer Länge über Alles von 13,10 m stellt unsere Testkandidatin Drifter CS 1300 die goldene Mitte der Baureihe dar. Der Kunde hat bei Aquanaut ein sehr weitgehendes Mitspracherecht hinsichtlich der Einteilung und der Ausrüstung. Im Falle unseres Testbootes geht die Einflussnahme sogar bis in die Gestaltung des Bugs. Der ist bei der Noster Vota abweichend von der Serienausführung als Fächersteven ausgebildet.
Kiebitzberg Trawler 1500
Dass sich die Kiebitzberg GmbH & Co. KG mit der Produktion von Booten und Yachten beschäftigt, dürfte wahrscheinlich nur Insidern geläufig sein, denn bisher glänzte diese Firma auf sämtlichen Wassersportmessen durch Abwesenheit. Vor einem Vierteljahrhundert, also noch zu DDR-Zeiten, von Andreas Lewerken als kleine Holzspielzeug-Manufaktur gegründet, entwickelte sich der ostdeutsche Handwerksbetrieb zu einem echten Vorzeigeunternehmen, das bereits mehrere bedeutende Auszeichnungen erhielt. Unter anderem wurde Lewerken im Jahre 1999 „Der Große Preis des Mittelstandes“ verliehen, nachdem man kurz zuvor das traditionsreiche Werftgelände gegenüber des uralten Havelberger Doms übernommen hatte. Mit momentan 60 Angestellten gehört die Kiebitzberg Gruppe zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Das vielfältige Portfolio splittet sich in die Bereiche Mineralstoff-Verarbeitung, Möbelwerkstätten sowie Schiff- und Yachtbau.
Aqualine 690 Weekender
Unser Testschiff, das anlässlich der letzten Friedrichshafener Interboot für Probefahrten auf dem Bodensee zur Verfügung stand, erfreute sich nicht nur unter den Messebesuchern eines stetigen Zulaufs. Auch viele Aqualine-Kunden favorisieren das 6,90 m lange und 2,44 m breite GFK-Boot, das seit seiner Markteinführung im Jahre 2004 kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Gegenwärtig besteht die Aqualine-Range aus sechs Typen in Längen von 17 bis 25 Fuß, wobei es sich mit Ausnahme der im holländischen Sloepen-Stil designten Aqualine 626 Classic um vielseitig einsetzbare Sportkabinenboote handelt. Ein polnischer Fachbetrieb liefert die handlaminierten Kaskos, während die technischen und elektrischen Installationen sowie sämtliche Holz- und Sattlerarbeiten im Bootscenter an der B1 in der brandenburgischen Inselstadt Werder erfolgen. Firmeninhaber Frank Schaper, der alle Boote seiner Hausmarke in Deutschland zertifizieren lässt, kann also mit Recht auf das Gütesiegel „Made in Germany“ verweisen.
Cantia 28′ Cabin Cruiser
Die Frage, warum eine Werft mit 37 Jahren Erfahrung im Stahlyachtbau erstmals ein Kunststoffboot ins Verkaufsprogramm integriert, ist relativ einfach zu beantworten. Im Vergleich mit einem Stahlschiff der Acht- bis Neun-Meter-Klasse sind die Herstellungskosten niedriger, und außerdem konnte man davon absehen, ein völlig neues Modell zu konstruieren. Der Entwurf der 8,45 m langen und 3,23 m breiten Cantia 28´, die sich konzeptionell an einem seegängigen Lotsenboot orientiert, stammt nämlich aus England. Dort wurde ein identisch bemessener Cabin Cruiser namens Kent 28 bis ins Jahr 2003 auf Kiel gelegt. Pedro-Boat BV übernahm die Formen, sicherte sich die Produktionsrechte und entschied, sämtliche Laminierarbeiten unter Einhaltung strenger Qualitätsrichtlinien von einem niederländischen Spezialbetrieb ausführen zu lassen. Die angelieferten Kaskos werden dann in ‧Zuidbroek auf professionelle Weise komplettiert. Anzumerken wäre noch, dass unter Pedro-Regie einige behutsame Modifikationsmaßnahmen vorgenommen wurden, die primär auf eine verbesserte Ergonomie für den künftigen Eigner abzielen.
Delphia 1050 Escape
Nach dem Deutschland-Debüt auf der hanseboot 2009 wurde die Delphia 1050 Escape auch im Rahmen der Boot & Fun Berlin und dann anlässlich der boot Düsseldorf ausgestellt. Delphia-Exklusivhändler Jonn Minners, der mit seiner Firma Tempo Yachtvertrieb im schleswig-holsteinischen Schlei-Örtchen Bohnert ansässig ist, hatte bis zur Markteinführung der 10,50 x 3,45 m messenden 1050 Escape nur Segelboote im Programm. Dass die im masurischen Olecko beheimatete Werft, die zu den wichtigsten GFK-Boot-Produzenten unseres östlichen Nachbarlandes gehört, nun auch eine Motoryacht unter ihrem eigenen Label offeriert, ist wohl neu, aber eigentlich keine Überraschung. Seit langem kooperiert man mit verschiedenen westlichen Unternehmen und fertigt zum Beispiel im Auftrag von Brunswick Marine einige der beliebten Quicksilver- und Uttern-Modelle. Gemanagt wird Delphia Yachts von den Brüdern Piotr und Wojciech Kot, wobei die deutsche Bedeutung ihres Familiennamens in keiner Weise mit dem Qualitätsniveau einer Delphia in Zusammenhang zu bringen ist. Im Gegenteil - typisch für dieses Fabrikat sind erstklassige Rohmaterialien und eine konstant hohe Fertigungsgüte. Besonders überzeugt uns die blitzsaubere Holzverarbeitung mit sorgfältig geschliffenen Ecken und Kanten.
Meridian 341 Sedan
Vor nur acht Jahren begann Meridian mit dem Yachtbau. Schnell stellten sich erste Erfolge ein. Seit vier Jahren führt das Unternehmen nun die Verkaufszahlen in den USA für Flybridge-Yachten unangefochten an. Erst an zweiter Stelle folgt die Konzernschwester Sea Ray, mit der Meridian direkt verknüpft ist. Das Hauptquartier beider Marken hat seinen Sitz in Knoxville, Tennessee. Doch auch dieses Segment wurde durch die Krise heftig durchgeschüttelt. Die Produktion von Meridian in Seattle wurde deshalb verlagert. Die Fertigung der Yachtserie findet seitdem in den Brunswick-Werken an der Ostküste Floridas statt. Die Palette des Anbieters reicht von der Meridian 580 bis zum imposanten 18-m-Schiff. Die Meridian 341 Sedan ist das Einsteigermodell. Das Konzept ist immer gleich. Ein sehr großzügiger Salon bildet das Kernstück, das von geräumigen Kabinen ergänzt wird. Darüber thront eine Flybridge für das Freiluftvergnügen. Platzangst kommt auf keinem der Schiffe auf, auch auf dem kleinsten Vertreter ist davon nichts zu spüren. Komfort ist ohnehin die Grundlage des Konzeptes, das ist in jeder Ecke spürbar.

