Ein Wegweiser durch die Welt der Bootsführerscheine

Der Sommer naht, das Wasser lockt, ein Traum, mit dem Boot durch die Wellen zu gleiten. Doch aufgepasst: Auf manchen Booten herrscht Bootsführerschein-Pflicht! Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, welchen Bootsführerschein Sie brauchen.

Welchen Bootsführerschein brauchen Sie? Hier erfahren Sie es.
Welchen Bootsführerschein brauchen Sie? Hier erfahren Sie es.

Sportbootführerschein für Binnengewässer und die Küste

Der wichtigste Bootsführerschein in Deutschland ist der Sportbootführerschein. Den Sportbootführerschein (SBF) gibt es sowohl für Binnengewässer (SBF-Binnen) als auch für Küstengewässer (SBF-See).

Der Sportbootführerschein-Binnen ist auf den meisten Binnengewässern vorgeschrieben, wenn Ihr Boot mehr als 15 PS Antriebsleistung (für Elektromotoren: 10,2 PS Antriebsleistung) hat. Den SBF-See benötigen Sie an der Küste, wenn Ihr Boot mehr als 15 PS Antriebsleistung (für Elektromotoren: 10,2 PS Antriebsleistung) hat.

Boote mit weniger als 15 PS dürfen in der Regel ohne Führerschein geführt werden.

Segelschein?

In Deutschland gibt es auf den meisten Gewässern keine Führerscheinpflicht für Segelboote. Nur wenn Ihr Segelboot über einen Motor verfügt, der mehr als 15 PS (Verbrennungsmotor) resp. 10,2 PS (Elektromotor) hat, benötigen Sie den Sportbootführerschein.

Regionale Ausnahmen

Die wichtigsten beiden regionalen Ausnahmen in Deutschland bilden die den Gewässer um Berlin  und der Bodensee.

Berliner Seen

Während auf den meisten deutschen Gewässern Segelboote ohne Führerschein geführt werden dürfen, benötigt man auf den Berliner Seen für die meisten Segelboote den SBF-Binnen unter Segel (umg. „Segelschein“).

Bodensee

Da der Bodensee kein rein deutsches Gewässer ist, sondern mit Österreich und der Schweiz geteilt wird, gelten hier spezielle Regeln. Mit dem deutschen Sportbootführerschein-Binnen darf der Bodensee nicht befahren werden, sondern man benötigt auf dem Bodensee einen eigenen Führerschein, das Bodenseeschifferpatent.

Prüfung

Die Prüfung für den Sportbootführerschein besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im theoretischen Teil müssen Multiple-Choice-Fragen beantwortet werden sowie Navigationsaufgaben auf einer Seekarte gelöst werden. Im praktischen Teil müssen Manöver gefahren und Seemannsknoten geknüpft werden.

Voraussetzungen

Um den Sportbootführerschein (unter Motor) zu erlangen, müssen Sie mindestens 16 Jahre alt sein, und über ein ausreichendes Seh- und Hörvermögen verfügen. Das Sehvermögen wird für Brillen- und Kontaktlinsenträger mit Sehhilfe getestet: Eine Brille oder Kontaktlinsen stehen Ihrer nautischen Karriere also nicht im Weg!

Weiterführende Bootsführerscheine

Mit dem Sportbootführerschein dürfen Binnengewässer (SBF-Binnen) und Küstengewässer (SBF-See) befahren werden. Weil auf hoher See keine Führerscheinpflicht herrscht, dürfen Sie mit Ihrem Sportboot mit dem Sportbootführerschein also alle gängigen Reviere, sowie die hohe See befahren.

Für gewerbliche Fahrten gelten strengere Regeln. Wer Bootsfahrten gegen Geld anbietet, ist gezwungen, einen weiterführenden Bootsführerschein zu machen.

Sportküstenschifferschein (SKS)

Der Sportküstenschifferschein (SKS) ist vorgeschrieben für gewerbliche Fahrten in Küstengewässern. Auch viele Hobby-Skipper machen die Prüfung für den Sportküstenschifferschein, weil in der Ausbildung viele wichtige Themen wie Wetter, Gezeiten und gute Seemannschaft erklärt werden.

Die Prüfung zum SKS besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.

Sportseeschifferschein (SSS)

Der Sportseeschifferschein (SSS) erlaubt gewerbliche Fahrten in küstennahen Gewässern, unter anderem in der gesamten Ost- und Nordsee und im Mittelmeer.

Sporthochseeschifferschein (SHS)

Der Sporthochseeschifferschein (SHS) ist Voraussetzung, um weltweit gewerbliche Fahrten anbieten zu dürfen.