An Bord: Hallberg-Rassy 340

Vor zwei Jahren startete Werftchef Magnus Rassy zusammen mit German Frers, dem langjährigen Chefkonstrukteur von Hallberg-Rassy, mit der Hallberg-Rassy 44 eine tiefgreifende Erneuerung der gesamten Angebotspalette. Mit der Hallberg-Rassy 340 setzt die Werft den erfolgreichen Erneuerungsprozess fort.

Die für Hallberg-Rassy radikal neue Linie kam an. Die 44-Füßer (s. SKIPPERBootshandel 9/2017) entwickelte sich auf Anhieb zum Verkaufshit und auch die anlässlich der »Offenen Werft« im August 2017 vorgestellte 340 wurde positiv aufgenommen. Von der völlig neu entwickelten Hallberg-Rassy 57, deren Pläne auf der »boot« im Januar dieses Jahres veröffentlicht wurden, sind schon vier bestellte Einheiten im Bau. Die erste 57 wird auf der »Offenen Werft« in diesem August zu sehen sein.

Da nimmt es nicht wunder, dass der Werftchef von einer ausgesprochen positiven Entwicklung sprechen kann: »Von 2017 auf 2018 haben wir eine Zunahme von 32 Prozent. Das hatten wir noch nie.« Die Orders für die Yachten der neuen Linien stammen dabei aus allen alten Kundenländern, auch aus Übersee und Asien. Dabei verteilt sich der Anteil recht gleichmäßig, keine Nation hat mehr als 8 Prozent. Neu- und Wiederholungskunden halten sich in etwa die Waage. »Außerdem«, so Magnus Rassy, »beobachten wir, dass glücklicherweise das Durchschnittsalter beständig sinkt.« Da kommt die 340 gerade richtig. Bei gleicher Gesamtlänge wie das Vorgängermodel 342 wurde das Cockpit 42 cm länger. Der Zuwachs war nur dadurch möglich, dass die Kennzeichen der neuen Linie konsequent beibehalten wurden.

Mehr Platz zum Sitzen

Die dank des nahezu vertikalen Steven und Spiegels rund einen Meter längere Wasserlinie schafft einfach mehr Raum in der Länge. Aber auch in der Breite wuchs der Platz an wie unter Deck dank des sehr breiten Hecks mit den kaum wahrnehmbaren, gerundeten Kimmkanten. Natürlich wurden auch die wegen der großen Breite nötigen zwei Ruderblätter übernommen, ebenso wie das vorn rundere und zur Mitte hin flacher werdende Unterwasserschiff zum weichen Einsetzen in der Welle. Zum Steuern stehen zur Auswahl eine standardmäßige Pinnensteuerung oder erstmalig in dieser Größe zwei Steuerräder nebst den zugehörigen Konsolen wie auf der gesegelten »Rassker«. Mit der Pinnensteuerung gibt es im Cockpit vor allem vor Anker oder im Hafen mehr Platz zum Sitzen. Der Nachteil – beim Segeln rücken die Mitsegler dem Skipper enger auf die Pelle.

 

Vor dem Wind – noch segeln wir, aber mit immerhin noch 2,9 Knoten bei 3,4 m/s Wind von achtern

 

Die doppelten Steuerstände hingegen trennen Skipper und Crew klar voneinander, was vor allem bei Segelmanövern von Vorteil ist. Außerdem wird der Durchgang vom Cockpit zum Spiegel mit der optionalen, abklappbaren Badeplattform, die das Cockpit nach achtern abschließt, erleichtert. Zusätzlich hat das Steuermannscockpit durch einen kleinen Trick deutlich an Platz gewonnen. Die Konsolen stehen nicht wie sonst üblich am Ende der Duchten. Sie sind stattdessen auf das Duchtende, von unten durchgebolzt, montiert…

Technische Daten

Länge ü. A.: 10,95 m
Rumpflänge: 10,36 m
LWL: 10,10 m
Breite: 3,47 m
Tiefgang: 1,90 m
Verdrängung: 5,98 t
Bleikiel/Ballast: 2,30 t
Mast: Seldén, Aluminium
Masthöhe: 16,42 m
V-Baum: Seldén, Aluminium
Furler: Seldén, UD
Fock 109%: 32,00 m2
Groß: 24,50 m2
Code Zero: 58,00 m2
Gennaker: 104,00 m2
Winschen: Lewmar ST
Segel: Elvström HPM, Dänemark
Motor: Volvo Penta D1-30, Dreizylinder, 21 kW/29 PS mit Saildrive
Bugstrahlruder: einziehbar, Marke/PS
Frischwasser: 277 l
Schmutzwasser: 85 l
Treibstoff: 188 l
Navigation: Raymarine
Windanzeigen: Raymarine
Kompass: Silva
CE Zertifikat: Kategorie A
Konstruktion: German Frers, Naval Architecture & Engineering
Preis: gesegelte Ausführung 295.100,00 € € inkl. MwSt.; Standard 227.900,00 € inkl. MwSt
Baujahr: 2017

Werft und weiter Informationen
Hallberg-Rassy, www.hallberg-rassy.com
Hallberg-Rassy Deutschland,
info@hallberg-rassy.de

Den kompletten Test lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 08/2018!
Text: Jochen Halbe