Silvester in der Hauptstadt: Ein Koffer in Berlin

War das ein Tag! Erst streikt die Kaffeemaschine, dann ist im Büro der Teufel los und abends wieder zu Hause quillt der Briefkasten vor Rechnungen. Die Krönung schließlich ist der Anrufbeantworter. „Hi, this is John. You remember me? Summer 2010 in the Temple Bar?“ John? Wer ist John? Meine Stirn legt sich in Falten. Irgendwoher kenne ich die Stimme. Aber woher? Ich höre den AB noch mal ab … und, ja, jetzt hab ich’s. Ich hatte John vor eineinhalb Jahren in Dublin kennen gelernt, bin mit ihm durch die Pubs im Temple Bar Viertel gezogen und habe ihn in guinnessseligem Übermut zu Silvester nach Berlin eingeladen. Und jetzt, zwei Wochen vor Weihnachten, kündet er sich an. Was soll ich machen? Ich fahre meinen Rechner hoch, rufe Google auf, tippe die Suchworte „Berlin“ und „Silvester“ ein und finde – Gott und allen Himmeln sei Dank – eine Jahresendtörn-Offerte des Hausbootvercharterers Kuhnle.

Der Himmel über Berlin …

Dienstag, 27. Dezember: Grau und regenschwer wölbt sich der Himmel über dem Zeuthener See. Es ist 17 Uhr, die Bootshäuser am Ufer duseln verschlafen vor sich hin. Nur im Charterbüro von Kuhnle brennt noch Licht. „Hallo“, begrüßt uns dort ein Mitarbeiter, „ihr seid spät, die anderen Boote sind schon längst auf dem Weg nach Berlin.“ Wir beeilen uns mit dem Umladen des Gepäcks. Schließlich will der Mitarbeiter ja so schnell wie möglich wieder zu seinen Lieben daheim. Flugs erklärt er uns nur noch die Technik und schon wünschen wir ihm einen schönen Tag und einen guten Rutsch.
It’s Dinner Time: Während ich die Betten in der Achterkajüte klar mache, werkelt John in der Kombüse. Es dauert nicht lange, da köchelt ein kräftiger, irischer Eintopf auf dem Herd. „Lass es dir schmecken“, sagt er und drückt mir einen vollen Teller in die Hand. Das lass´ ich mir nicht zweimal sagen … und stelle damit – gewollt oder auch nicht – die Weichen für das Frühstück am nächsten Tag. Statt meiner ach so geliebten Croissants serviert mir John am kommenden Morgen dann das berühmt-berüchtigte, da hochkalorische, Foul Irish Breakfast. „Die richtige Grundlage für den harten Seemannsjob“, schmunzelt er. Das ist zwar nett gemeint, aber ziemlicher Unsinn. Schließlich sind die ersten Törnkilometer nichts anderes als ein monotones Dahintuckern entlang einer öden dezembertrüben Uferlandschaft. Gegen Mittag rückt Köpenick mit seinen roten Backsteintürmen ins Bild. Wir legen unmittelbar neben dem historischen Zweimaster Ars Vivendi an und machen uns auf den Weg in die durchaus sehenswerte Altstadt.

Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 12/2012

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