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Das Einzige, was Dr. Fabian Steffen zur Versorgung fand, war eine alte Munitionskiste, die jedoch absolut nichts Brauchbares enthielt. „Ich hatte nichts zum Kühlen und nichts zum Stabilisieren“, schildert der Intensiv- und Notfallmediziner die ärgerliche Situation. Aus einer Unzahl von elastischen Binden und Kompressen konstruierte er schließlich eine provisorische Handgelenksbandage. „Ich hätte die Verstauchung mit einfachen Mitteln behandeln könne, doch da ich nichts hatte, schwoll die Hand an und war bis zum Ende des Törns nicht mehr zu gebrauchen.“ Nach diesem Vorfall wurde ihm bewusst, dass die medizinische Versorgung an Bord in der Regel alles andere als zufriedenstellend ist. Ein abgelaufener Erste-Hilfe-Kasten aus dem Auto ist oft das Einzige, was im Ernstfall zur Hand ist – manchmal nicht einmal das. Lebensbedrohliche Notfälle sind bei Freizeitskippern zwar eher selten, doch Bagatelleverletzungen wie Schnitt-, Schürf- und Brandwunden, Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen oder Brüche kommen eben doch vor. „99 % der Verletzungen an Bord sind harmlos, doch wenn man diese nicht sofort richtig versorgt, kann das unangenehme Folgen haben, etwa wenn sich eine zunächst harmlose Schnittwunde böse entzündet“, sagt Dr. Steffen, der seit seiner Jugend begeisterter Wassersportler ist. Daher sollte – gerade wenn der nächste Hafen und medizinische Hilfe noch viele Seemeilen entfernt sind – immer eine Notfallausrüstung und eine gut sortierten Reiseapotheke an Bord sein, damit man die Blessuren der Crew selbst und ohne unerfreuliche Reiseunterbrechung behandeln kann.

Den ganzen Praxis-Report lesen Sie in Skipper 01/2010

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