Schottland – Kaledonischer Kanal

Manchmal kriegt die Eierschale des Blauen Planeten einen Sprung. Im Falle des Great Glen kam er für das Vorhaben von Thomas Telford gerade recht. Der Ingenieur wollte 1803 von Inverness nach Fort William quer durch Schottland einen Kanal bauen – der Grabenbruch des Great Glen hatte dafür schon hervorragende Vorarbeit geleistet. Wie ein gigantischer Schwerthieb hat die tektonische Bruchzone das schottische Hochland vor rund 380 Millionen Jahren gespalten. In der tiefen Furche entstand eine Kette langgestreckter Seen: Loch Ness, Loch Oich und Loch Lochy. Telford musste diese Seen seinerzeit nur noch durch kurze Kanalstücke verbinden, und schon war der Kaledonische Kanal fertig. Ab 1822 ersparte er den schottischen Heringsfischern den weiten und gefährlichen Umweg rund um die North West Highlands. Insgesamt 90 Kanal- und Seekilometer sind es von Inverness am Moray Firth im Norden bis nach Fort William am Loch Linnhe im Süden des Landes. Dazwischen finden sich viele steile Berghänge, die jäh und ohne Übergang in die Seen abfallen, viele Schafe, die das saftige Gras fressen, und viele Wolken, die immer wieder einen feuchten Schauer herantreiben. Selten sind dagegen Menschen, obwohl der Great Glen für schottische Verhältnisse sogar eher dicht besiedelt ist. Die einzige größere Stadt in der ganzen Region ist Inverness. Die Hauptstadt der Highlands ist eine schottische Boomtown. Vor allem Engländer sorgen in jüngster Zeit für ein veritables Bevölkerungswachstum. Die Neubürger schätzen die reizvolle Lage in dem breiten Tal des River Ness zwischen Meeresbucht und den umgebenden Bergen. Der Kaledonische Kanal führt leider nicht mitten hinein in die Stadt – das ist dem River Ness vorbehalten – er streift nur ihren westlichen Rand. Von zwei Anlegestellen aus lässt sich Inverness erkunden. Die Muirtown Locks liegen am nächsten zum Stadtzentrum mit dem auf Mittelalter getrimmten Castle aus dem 19. Jahrhundert, dem Inverness Museum und dem Highland House of Fraser, in dem jeder Schotte den Ursprüngen seines ganz persönlichen Familienoutfits nachforschen kann. Recht weit zum Zentrum ist es von der Anlegestelle oberhalb der Tomnahurich Swing Bridge. Dafür ist es von dort näher zur Bught Park Arena. In diesem Stadion treten alljährlich starke Männer bei den traditionellen Highland-Games an, um Steine, Baumstämme und Hämmer durch die Gegend zu pfeffern.

Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 09/2007

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