Nicaragua – Rio San Juan

Anfang des 16. Jahrhunderts verdunkelte sich der Himmel über dem Rio San Juan. Spanische Eroberer und beutegierige Piraten drangen in das Land, später durchpflügte die Royal Navy mit waffenstarrenden Schiffen das Gewässer.Während der Bürgerkriege lieferten sich Militär und Guerillas einen gnadenlosen Kampf. Doch das ist lange her. Heute tuckern friedlich Boote den Fluss entlang und aus rauen Abenteuerkehlen erklingen fröhliche Lieder. San Carlos, die Hafenstadt am Ausfluss des Nicaragua-Sees, erscheint auf den ersten Blick wie ein Haufen hingeworfener Schachteln aus Pappmaché. Das Ensemble von Bauten aus Beton und Balken, ist gar nicht so schrecklich anzusehen, wie es in den Reiseführern geschrieben steht. Die Straßen sind gepflastert, die Fassaden gestrichen und in den Rinnsteigen liegen weder Colaflaschen noch Zigarettenkippen. Doch schon in den nächsten Gassen ändert sich das Bild. Baracken, halb oder total zerfallene Buden, streunende Hunde, halbnackte Kinder, Abfälle und windschiefe Telegraphenmasten dominieren das Bild. Schmutzgeier schweben wie schwarze Fetzen verbrannten Papiers unter dem neonfarbenen Baldachin. Überall krabbeln wohlgenährte Kakerlaken. Alles wirkt wie eine rasch zusammengehauene Kulisse eines billigen Actionfilms. San Carlos war immer ein Tummelplatz des Bösen. Bereits 1625 bauten die Spanier eine Festung und schlugen sich zwei Jahrhunderte mit dem übelsten Raubgesindel herum, das von der Karibik flussaufwärts kam. Einer der berüchtigtsten und grausamsten Seeräuber jener Zeit war der Franzose L’Ollonois, es folgten John Davis und Henry Morgan, doch die ließen sich nicht mit der gut befestigten und kanonenbestückten Stadt ein, sondern segelten weiter über den Nicaragua-See nach Granada.

Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 07/2008

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