Menkong – Die Mutter aller Flüsse

Der Mekong ist einer der geheimnisvollsten Flüsse der Welt. Die Lage der Quelle ist unklar. Über seine Länge rätselt die Wissenschaft. Sein Unterlauf allerdings ist ein wahrer Garten Eden. Kommen Sie an Bord unserer Gecko Eyes und entdecken Sie den Zauber seines Deltas.

Himmel und Erde, Feuer und Wasser, Tag und Nacht … der Dualismus der Dinge spiegelt sich in der Polarität der Natur und ist damit auch die Sonne, die sich hier und jetzt durch die regenschwarzen Wolken über dem Mekong beißt. Vor wenigen Minuten noch hatten die Wettergötter die Himmelsschleusen über den Reisfeldern des Deltas geleert. Nun dampft das smaragdgrüne Pflanzenmeer in milchigem Licht. Die Menschen sind aus ihren Hütten gekommen, haben sich kegelförmige Reisstrohhüte als Schutz gegen das gleißende Himmelsgestirn ins Gesicht gezogen und widmen sich wieder der Pflege ihres Grundnahrungsmittels. Die Landschaft ist still. Selbst die Wasserbüffel vor den Pflügen ergehen sich in buddhistischem Schweigen. Einzig ein paar Enten schnattern, als wir im Kleinbus von Hồ Chí Minh City kommend, durch das Delta rumpeln. Am Steuer sitzt Hung. »Siehst du die Gräber dort«, fragt er mich. Ich nicke. »Bei uns in Vietnam «, sagt er, »werden die Toten im Reisfeld beerdigt. Ihre Seelen stimmen die Pflanzen gnädig. Und sorgen für eine gute Ernte.«

Mit Pauken und Trompeten feierte Vietnam 2010 die Eröffnung der Can Tho Brücke. Hung nimmt das technische Wunderwerk über den Hâu- River unter die Räder, quert somit einen der neun Hauptarme des Mekong und biegt nach zwei Kilometern Richtung Can Tho ab. Wenige Zündtakte hinter der Ausfahrt umschwirrt uns eine horizontlose Phalanx hupender, tutender und trötender, mit Kisten und Kästen, Kindern, Hühnern oder Haushaltswaren bis an die Grenzen der Physik beladener Mopeds. Im Schneckentempo geht es von Ampel zu Ampel. Can Tho, die aufgeräumte 1,3 Mio. Einwohnerstadt, ist das urbane Herz des 40.000 km2 großen Mekongdeltas. Und auch der Ausgangspunkt unseres einwöchigen Törns durch den navigablen Irrgarten seiner Quer- und Seitenarme. Am Ninh Kieu Hotel biegt Hung nach rechts, steigt in die Eisen und deutet mit galanter Handbewegung auf eine kleine Schiffsflotte am Kai. »Alles perfekte Nachbauten traditioneller Reisfrachter und Fischerboote«, sagt er. Ich zähle fünf Schiffe, alle aus massivem, dunkelbraunem Tropenholz in unzähligen Stunden von Hand gefertigt und mit großen, aufgemalten Drachenaugen am Bug. »Ihr Blick«, erklärt Hung »vertreibt die bösen Flussgeister. So sind Crew und Schiff immer sicher unterwegs.«

Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 11/2013

Text & Fotos: Gerald Penzl

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