Ijsselmeer, Markermeer und Randmeere

Als wir bei strahlendem Sonnenschein in die Marina „De Kranerweerd“ einbiegen, steigt die Vorfreude auf einen herrlichen Törn, der mit der Überquerung des Ijsselmeers beginnen soll. Die Wetteraussichten könnten kaum besser sein. Zumindest verspricht das die Vorhersage für die kommenden drei Tage. Viel weiter lässt sich in dem Revier auch nicht zuverlässig in die Zukunft schauen, denn die Wetterlage wird vom abwechslungsreichen Atlantikklima geprägt. Bert Meijer, der Inhaber von Aqualicious Yachtcharter erwartet uns schon. Das Unternehmen tummelt sich erst seit der letzten Saison auf dem Chartermarkt. Die Yachten der ebenfalls recht neuen Marke Aventura kommen aus eigener Produktion. Kunden können unter drei nagelneuen Stahlverdrängern zwischen 34 und 43 Fuß wählen. Parkplätze gibt es fast direkt am Steg. Besser könnten die Bedingungen nicht sein. Schnell haben wir unser Gepäck in der Aventura 34 AK (Charterboot-Test in Skipper 01/2013) verstaut, die für die folgende Woche unser schwimmendes Heim sein wird. Vom modern eingerichteten Innenleben der Yacht sind wir sehr beeindruckt. Das Ambiente ist hell und freundlich. Als wir den Kühlschrank öffnen, wartet die nächste Überraschung, denn der ist keineswegs leer. Meijer erklärt uns, dass auch die Grundausstattung mit einigen Lebensmitteln zu seinem normalen Service gehört. Ebenso wie Bettwäsche, Handtücher und die Endreinigung, ist alles dabei. Die Charterkunden müssen sich also vor der Abreise keine Gedanken machen und können schon den ersten Urlaubstag in vollen Zügen genießen. So verspricht nicht nur die Wetterprognose einen angenehmen Törn.

Ablegen

Ein Sonntag könnte besser nicht beginnen, als wir am nächsten Morgen bei wolkenlosem Himmel mit dem Ziel Enkhuizen auslaufen. Die Route wird gesäumt von historischen Altstädten mit malerischen Fassaden aus der Blütezeit des niederländischen Seehandels im 17. und 18. Jahrhundert. Die Niederländische Ostindien-Kompanie V.O.C. sorgte damals für hohe Profite bei vielen Geschäftsleuten, was die edlen Gemäuer der reichen Kaufmannsfamilien aus dieser Zeit noch heute bezeugen. In dieser Epoche hießen die Gewässer, auf denen wir bei unserem Törn unterwegs sind, noch Zuiderzee, was einiger Erklärung bedarf. Mit dem Wort „zee“ bezeichnen die Niederländer nach deutschem Sprachgebrauch ein Meer. Das niederländische Wort „meer“ ist bei uns gleichbedeutend mit einem See. Die Zuiderzee war also eine große und flache Meeresbucht. Die Römer kannten das Gewässer allerdings noch als Flevosee. Durch heftige Sturmfluten im 12. Jahrhundert brachen dann die natürlichen Sandbarrieren zum Meer und der Flevosee wurde zur Zuiderzee und damit Teil der Nordsee. Die Handelshäfen an den Ufern verfügten dadurch über eine direkte Verbindung zum Meer, was sie zu bedeutenden Zentren des internationalen Handels machte. Durch den 1932 errichteten Abschlussdeich wurde der ursprüngliche Zustand des Flevosees wiederhergestellt. Nebeneffekt war die zusätzliche Landgewinnung. So entstand beispielsweise die Provinz Flevoland. In Ergänzung der wasserbaulichen Maßnahmen wurde erst 1976 der Mitteldeich zwischen Enkhuizen und Lelystad fertiggestellt. So entstanden die heutigen Binnengewässer, wie das Ijsselmeer, das Markermeer und die Randmeere. Dadurch wurde aber auch der direkte Seezugang der ehemaligen Handelszentren gekappt. Die waren nach der Blütezeit der V.O.C. aber ohnehin in eine Art Dornröschenschlaf verfallen. Was sich erst vor rund 100 Jahren mit dem Aufkommen des Tourismus wieder zu ändern begann. Längst ist die Region durch die neuen Möglichkeiten für Wassersportler in dem geschaffenen Binnengewässer wieder aufgeblüht.

Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 01/2013

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