Finnland

Meine beiden finnischen Begleiter Eva und Helge holen mich in Savonlinna mit dem Auto ab. Dort haben wir uns in einem der großen Supermärkte gleich mit der Verpflegung für die nächste Woche eingedeckt. Als wir beim Charterunternehmen Saimaan Solmu (www.yachtcharter.fi) ankommen, begrüßt mich der Firmenchef Jouko Soini in perfektem Deutsch. Ich wundere mich etwas, dass fast alle Charteryachten an den Stegen liegen. Es ist Anfang August, die Sonne lacht vom stahlblauen Himmel und das soll nach Angaben der Wetterfrösche auch so bleiben. Warum jetzt nicht ganz Finnland auf dem Wasser ist, erklären mir meine beiden einheimischen Begleiter. „Die Sommerferien gingen vor einer Woche zu Ende. Die Kinder müssen also wieder in die Schule und die Eltern zur Arbeit“. Im August herrschen deshalb perfekte Bedingungen für einen Bootsurlaub in den herrlichen Wasserlandschaften Finnlands, denn die kurze Saison ist trotz guter Wetterlage für die meisten Einheimischen vorbei. Nur an den Wochenenden ist auf den Gewässern noch etwas mehr los. Aber das Saimaa-Seensystem strotzt nur so vor Wasserflächen, Ufern und Inseln, dass es auch dann nie wirklich voll wird. Wer die Einsamkeit sucht, wird immer fündig. Wir freuen uns jedenfalls auf Natur pur und viele neue Eindrücke.
Für den nächsten Tag haben wir uns viel vorgenommen. Wir suchen die Lagerfeuer-Romantik in der freien Natur. Ziel ist das kleine Inselchen Linnasaari im östlich gelegenen See Puruvesi. Nur 30 Kilometer weiter befindet sich die russische Grenze. Eine erhebliche Strecke also, für die wir den ganzen Tag brauchen werden. Nach dem Ablegen begegnen wir einigen Dampfschiffen, die mit Touristen im Linienverkehr unterwegs sind. In den Klassikern werkeln noch richtige Dampfmaschinen. Doch dann kommt ein Schleppverband auf uns zu. Ich traue meinen Augen kaum, denn am Zugseil hängt ein komplettes Haus. Das ist wohl die finnische Art, umzuziehen. Die nächste größere Stadt ist Punkaharju. Vorher müssen wir aber noch eine niedrige Brücke passieren, die man selbst öffnen kann. Die Angler am Ufer nehmen uns die Arbeit ab. Danach werden die Gewässer wieder weitläufiger, doch alles ist gut ausgetonnt. Dennoch muss man bei der Vielzahl der Inseln aufpassen, dass man den Überblick behält. Am frühen Nachmittag passieren wir die markante Brücke von Punkaharju und fahren weiter in Richtung Osten. Im Zielgewässer angekommen, erreichen wir nach einer weiteren Stunde Fahrt die kleine Insel Linnasaari. Die Einfahrt in die geschützte Bucht führt von der Nordseite her durch einen Kanal. Doch dabei erwartet uns eine kleine Enttäuschung. Wir sind nicht allein. Es ist Freitagabend und das herrliche Wetter am beginnenden Wochenende nutzen auch andere Bootssportler. Wir haben aber Glück, denn ein Liegeplatz mit eigener Feuerstelle ist frei. Eine Feuerstelle ist wichtig, denn man darf in Finnland zwar überall anlegen, aber Feuer dürfen nur an den ausgewiesenen Stellen angezündet werden. Da das Ufer steil abfällt und aus reinem Sand besteht, fahre ich einfach mit dem Bug an Land. Dann befestigen wir unseren schwimmenden Untersatz mit der längsten Leine an einem der Bäume. Schnell ist genügend trockenes Holz für unser Lagerfeuer gesammelt und die Flamme entfacht. Heute ist Grillen in der freien Natur angesagt. Es wird ein herrliches Erlebnis mit langen Gesprächen am Lagerfeuer und einigen Dosen Bier.

Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 1/2011

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