Elan Power 30

Slowenisches Power-Play

Insbesondere in südeuropäischen Gefilden verzeichnen die Boote und Yachten von Elan Marine einen hohen Bekanntheitsgrad. Im folgenden Beitrag porträtieren wir die Werft und die schicke Elan Power 30.

 

Begunje in Slowenien ist bei Bootsliebhabern ein überregional bekannter Ort. Der Firmensitz der Bootswerft Elan Marine, einem Tochterunternehmen des Ski- und Yachtherstellers Elan Group, trägt zur Attraktivität der Region bei. Seit über 60 Jahren werden Boote konzipiert. Beliebte Modelle von Elan Marine sind Argonis, Fifty-Fifty, Impression, Performance, Race und Scorpio.

Fast ein wenig wehmütig blickt Elan-Firmenchef Matjaz Avsi auf die Anfänge zurück. Das 1945 von dem Schreiner und Skispringer Rudi Finzgar gegründete Unternehmen hatte anno 1949 mit der Produktion von hölzernen Kajaks, Kanus und anderen Kleinbooten begonnen. Später kamen noch Gummiboote hinzu. Nachdem die Bootsbauer zuerst den damals lukrativen amerikanischen Wassersportmarkt im Auge hatten, kurbelten die Konstrukteure in den 1960ern den Export nach Schweden und in andere Länder an, um weiter zu expandieren. Schnell wurde das Portfolio um kompakte Bootsmodelle erweitert – und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Der Weg zum Einstieg in den Motorboot- und Segelboot-Bau war eingeleitet. International weitaus mehr Aufmerksamkeit wurde Elan zuteil, als der schwedische Skiläufer Ingemar Stenmark die Marke in den 1970er-Jahren verwendete. Die Mitarbeiterzahl in Begunje verdoppelte sich zwischen 1970 und 1987 auf 1.351 Mitarbeiter. Nach finanziellen Engpässen wechselte das Unternehmen die Eigentümer und lagerte die Segelflugzeugproduktion 1999 an das eigenständige Unternehmen AMS Flight aus, das ebenfalls in Begunje Motorsegler produziert. Im Bootsbau schlugen die Wellen zwar weniger hoch, doch Elan wagte sich mit der Größe der Produktionshallen in den vergangenen Jahrzehnten auch an größere Yachten. Fragt man Matjaz Avsi, steckt hinter dieser erfolgreichen Erweiterung und dem wachsenden Erfolg bei den Skippern die sprichwörtliche Service- und Kundenorientierung im Hause Elan. Der Manager, der dem Bösewicht Maximilian Largo aus dem James-Bond-Film »Sag niemals nie« verblüffend ähnlich sieht, achtet penibel darauf, dass seine Mitarbeiter den Kunden die Wünsche von den Augen ablesen. Mit dieser Einstellung begann sozusagen auch seine Karriere in der Bootsbranche. Nachdem er das Boot eines Freundes vermietet hatte und auf weitere Vermietungen angesprochen wurde, erkannte Matjaz schnell, dass es auf dem vom Segelboot-Verleih dominierten, regionalen Markt eine Lücke beim Verleih von Motorbooten gab. Jahrelang übergab der engagierte Boss jedes verliehene Motorboot persönlich an den Kunden und saß mit jeder Familie nach ihrer Rückkehr zusammen, um zu besprechen, was denn an dem jeweiligen Boot am besten gefiel. Mit diesem Erfolgsmodell machte er sich 2000 mit einer kleinen Bootsflotte selbständig, konzentrierte sich bereits nach wenigen Jahren auf eine einzelne Bootsmarke und kaufte mehrere Elan-Power-Boote, was 2005 zur Eröffnung seiner eigenen Elan-Power-Verkaufsvertretung in Kroatien führte. Nur fünf Jahre später übernahm er gleich den kompletten Hersteller und leitet das Unternehmen bis heute.

TECHNISCHE DATEN

Baumaterial: GFK
CE-Kategorie:  C
Länge über Alles: 9,99 m
Breite: 3,47 m
Tiefgang: 0,86 m
Gewicht: ca. 4.500 kg
Brennstofftank: 500 l
Trinkwasser: 200 l
Stehhöhe im Salon: 1,88 m
Betten in Vorschiff: 1,90 m x 1,52 m
Betten in Mittschiffskabine: 1,88 m x 1,40 m
Test-Motorisierung: 2 x Volvo Penta D3-220 mit DPS, 5 Zylinder, 2.400 cm3 Hubraum,
Leistung je 162 kW (220 PS) bei 4.000 min-1
Wind: 4 Bft.
Tanks: Wasser 55 %, Diesel 40 %,
Crew: 3 Personen

Text & Fotos: Nick Burnham

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