Dänische Südsee

Exklusives Insel-Hopping

Die sogenannte »Dänische Südsee«, in der Landessprache als »Dansk Sydhav« bezeichnet, gehört ohne Frage zu den reizvollsten Wassersportrevieren des rot-weißen Königreiches. Den Tourenskipper erwartet eine traumhaft schöne Inselwelt mit toller Infrastruktur.

Schon tagelang zeigt sich der Himmel einheitlich grau, die Temperaturen sind alles andere als frühsommerlich, und auch der böige Wind mit 5 bis 6 Beaufort aus westlicher Richtung passt überhaupt nicht in unsere Planung. Doch vertraut man den jüngsten Wetterprognosen, soll ein ansehnliches Hoch im Anflug sein. Und tatsächlich. Als wir in der Neustädter ancora Marina eintreffen, dümpelt unser Mietboot friedlich im Hafenbecken, und die Sonne lugt hervor. Von einem »Mietboot« zu sprechen, ist in diesem Falle wohl ein bisschen zu bescheiden und wird der schwimmenden Nobelherberge nicht wirklich gerecht. Es handelt sich hier schließlich um eine neuwertige Abso-lute 52 FLY, mit der die im niedersächsischen Hude ansässige Firma Carpe Diem Yachtcharter ihren Kunden ein echtes Sahnestück anvertraut. Vorweisen muss man lediglich den Sportbootführerschein »See« und ein gültiges Funkzeugnis. Obendrein sollte der zahlende Kunde über das nötige Kleingeld verfügen und idealerweise Erfahrung mit Booten dieser Größenordnung haben. Die 20 Tonnen verdrängende GFK-Yacht bringt es auf eine Länge von 15,00 Metern über Alles, und dies bei 4,50 m Maximalbreite und exakt fünf Metern Durchfahrtshöhe. Für jede Chartercrew dürfte ein Bootsurlaub mit der »Carpe Diem 2« zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Der prestigeträchtige Motorkreuzer aus Italien begeistert durch sein hervorragendes Platzangebot an und unter Deck. Neben drei sehr komfortabel eingerichteten Schlafräumen – die Mittelkabine ist riesig und erstreckt sich über die gesamte Rumpfbreite – gibt es im Achterschiff eine Marinero-Suite, so dass man problemlos mit einer siebenköpfigen Besatzung in See stechen kann. Zu den selbstverständlichen Annehmlichkeiten zählen zwei Steuerstände mit Joystick-Lenksystem, ein auf Fingertipp zu aktivierender Generator, die elektrohydraulisch ausfahrende Gangway, eine Wetbar mit Grill auf der Open-Air-Etage, der absenkbare Hecksteg und – nicht zu vergessen – ein völlig unbenutzt aussehender Williams-RIB-Tender mit spritziger Jet-Drive-Power.

Befeuert von zwei jeweils 320 kW (435 PS) leistenden Volvo-IPS600-Triebwerken, lässt es sich mit dem luxuriösen 52-Footer zügig von A nach B kommen, und B ist am heutigen Nachmittag der Fehmarnsund. Zuerst muss aber das Gepäck von fünf großen und zwei kleinen Skippern sowie eine Grundration an Proviant aus den Pkw-Kofferräumen aufs Charterboot wechseln. Um uns herum sind die Herrschaften auf ihren zigtausend Euro teuren Privatschiffen am Relaxen, oder macht sich vielleicht Langeweile breit? Man fragt sich, warum hier niemand den Hafen verlässt, obwohl die Wetterlage jetzt vom Feinsten ist. Wir machen vor, wie es geht, und lösen zur Kaffee-und-Kuchen-Zeit die Leinen. Die mit allen Raffinessen ausgestattete Absolute verfügt über navigationselektronische Leckerbissen wie Radar, Autopilot und einen GPS-Plotter der neuesten Generation. Sehr bald merken wir, dass die mitgebrachten Kartensätze eigentlich überflüssiges Beiwerk sind. Der angedachte Routenverlauf mit allen relevanten Seezeichen und Wassertiefen wird auf dem Raymarine-Touchscreen-Monitor anschaulich dargestellt. Mit 20 Knoten Cruising Speed gleiten wir ganz souverän am Seebad Grömitz vorbei. Parallel zur Küstenlinie geht es nach Norden, bis »der größte Kleiderbügel der Welt« in Sichtweite kommt. Gemeint ist die 1963 errichtete und seit 1998 unter Denkmalschutz stehende Fehmarnsundbrücke, die das schleswig-holsteinische Festland mit der Ferieninsel Fehmarn verbindet. Wir halten direkt auf die Brücke zu und folgen kurz darauf der Ansteuerung nach Heiligenhafen. Die backbords abzweigende Zufahrt ist sehr gut betonnt, denn die Fahrrinne wird von tückischen Untiefen flankiert. Gegen 19.00 Uhr laufen wir in die Marina Heiligenhafen ein. Hafenmeister Sven Schwarck, der 1.000 Liegeplätze an 14 Stegen verwaltet, versorgt uns mit aktuellen Informationen über die Fünf-Sterne-Anlage, die sich unweit des Stadtkerns mit vielen netten Gaststätten befindet. Spätabends hat der Wind mächtig aufgefrischt, das Einparkmanöver einer Segelboot-Mannschaft gelingt nur mit Mühe – und letztendlich im dritten Versuch …

Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 04/2016.
Text: Peter Marienfeld

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